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Erfolg durch Vernetzung in der Behindertenarbeit in Weiden und Neustadt

Weiden. Der Arbeitskreis Offene Behindertenarbeit zieht eine positive Bilanz für 2024, mit steigender Anzahl an Beratungen und enger Vernetzung mit Beratungsstellen. Die Herausforderungen und der Organisationsaufwand wachsen, aber die enge Zusammenarbeit und das Engagement der Ehrenamtlichen tragen zur Bewältigung bei.

Weiden. Der Arbeitskreis Offene Behindertenarbeit zieht eine positive Bilanz für 2024, mit steigender Anzahl an Beratungen und enger Vernetzung mit Beratungsstellen. Die Herausforderungen und der Organisationsaufwand wachsen, aber die enge Zusammenarbeit und das Engagement der Ehrenamtlichen tragen zur Bewältigung bei.
(von links) Martina Grüner, Christian Henkens, Lydia Wetzel, Helmut Bruhnke, Bernd Lober und Michael Gleißner. Foto: St. Landgraf

Erfolg durch Vernetzung in der Behindertenarbeit in Weiden und Neustadt

Das Motto ist klar gewesen – das Jahr 2024 stand unter dem Hauptthema „Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit“. Der Arbeitskreis Offene Behindertenarbeit (AKOBA) kooperiert mittlerweile noch enger mit der EUTB-Beratungsstelle sowie den Schwerbehinderten-Beauftragten der Stadt Weiden und des Landkreises Neustadt. „Es findet ein reger Austausch mit vielen hilfreichen Gesprächen statt“, sagte vor kurzem Martina Grüner, die Leiterin der „Offenen Hilfen“ des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth, beim AKOBA-Jahrestreffen in der Geschäftsstelle des Allgemeinen Rettungsverbandes (ARV) in Weiden.

Dabei wurde in den Berichten die Tendenz aus beiden Vorjahren einmal mehr untermauert: Die Zahl der Spezialberatungen nimmt weiter zu, der Organisationsaufwand von Veranstaltungen sei sehr hoch und die ehrenamtliche Betreuung werde immer schwieriger. Diese Probleme trübten die ansonsten durchwegs positive Jahresbilanz 2024 etwas.

Positive Bilanz und weiterhin steigende Beratungsleistungen

ARV-Bezirksgeschäftsführer Christian Henkens begrüßte als Gastgeber neben Grüner auch HPZ-Prokuristen Michael Gleißner, ARV-Diplom-Sozialwirtin Lydia Wetzel, Helmut Bruhnke vom Beratungsbüro Grafenwöhr der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) und Bernd Lober, den Behindertenbeauftragten des Landkreises Neustadt, zur turnusmäßigen jährlichen AK-Sitzung. Wetzel berichtete für die Offene Behindertenarbeit (OBA) beim ARV, dass der Familienentlastende Dienst vermehrt in Anspruch genommen worden sei.

Zudem habe es im Rahmen der „Vernetzung“ die Mitarbeit im Vorbereitungsteam der „Langen Nacht der Demokratie“ der Stadt Weiden und des Landkreises Neustadt sowie das Vernetzungstreffen der oberpfälzer OBAs beim Bezirk Oberpfalz in Regensburg, das der ARV und die OH des HPZ tatkräftig mitorganisiert hatten, gegeben. Wetzel erzählte weiter, dass 2024 die „Sonneninsel“ 42-mal geöffnet gewesen sei, sechs Redaktionstreffen für die Zeitschrift „BeOBAchter“ und darüber hinaus 28 Freizeit-, Bildungs- und Begegnungsveranstaltungen mit insgesamt 203 Teilnehmern stattgefunden hätten. Weiterhin seien 187 Beratungen durchgeführt worden.

Herausforderungen und Neuvernetzung nach der Pandemie

Im letzten Jahr habe man sich, so OH-Chefin Grüner in ihrem Rückblick, nach dem Abflauen der Corona-Pandemie vielen neuen Herausforderungen stellen müssen. Ein Thema sei dabei die Neuvernetzung mit vielen Trägern und Organisationen gewesen, da sich während Corona viele Strukturen und auch das Personal verändert hätten. Sie dankte ihrem sehr engagierten Ehrenamtsteam, das sich mit vielen guten Ideen und Engagement einbringe. Sie würden aber auch immer wieder verdeutlichen, wo die Grenzen des Ehrenamtes erreicht seien, und wo professionelle hauptamtliche Tätigkeit notwendig wäre.

Die OH-Leiterin hatte für die offene Behindertenarbeit am HPZ beeindruckend Zahlen parat. Insgesamt rund 8300 Stunden hätten die ehrenamtlichen 73 Helfer geleistet und 216 Menschen mit Behinderung, davon die steigende Zahl von 150 Kindern und Jugendlichen, und deren Familien begleitet. Im Familienentlastenden Dienst seien 148 Personen mit 4513 Stunden begleitet worden. „Wir würden gerne noch mehr anbieten, aber wir sind an der Grenze des Machbaren“, sagte Grüner verbunden mit der Hoffnung, dass die bürokratischen und gesetzlichen Strukturen für die Familien und Ehrenamtlichen verbessert werden.

Ausblick und Anforderungen für die Zukunft

In die gleiche Kerbe schlug auch Helmut Bruhnke von der EUTB: In Weiden und im Landkreis Neustadt hätten die Mitarbeiter, die 2,5 Stellen besetzen, 2024 insgesamt 436 Beratungen für Menschen mit Behinderungen und 82 Beratungen für Angehörige abgehalten. „Und wir suchen weitere Mitarbeiter, die wir dringend benötigen, die Erfahrungen im sozialen Bereich haben“, sagte Bruhnke, der sich zudem im Pilotprojekt „Pflegeplattform“ des Landratsamtes aktiv engagiert hatte. „Aufgrund der Krankenstände und des Personalmangels sind wir froh über die enge räumliche und kollegiale Zusammenarbeit mit der Oba im ARV, die uns bei Beratungen unterstützt haben“, dankte er abschließend.