
Eslarn trauert um Musiker Norbert Karl

Eslarn trauert um Musiker Norbert Karl
Seine Liebe galt der Familie und der Musik. Die Nachricht vom Tod des beliebten Eslarners, leidenschaftlichen Musikers und Löwenfans Norbert Karl löste in und um Eslarn große Betroffenheit aus. Der Eslarner verstarb nach längerer Krankheit am 19. Juli 2025 im Alter von 82 Jahren. „Still und leise ohne ein Wort, gingst du von deinen Lieben fort.“ Im Sinne dieses im Nachruf liebevoll formulierten Trauerspruches nahmen die Familienangehörigen um Ehefrau Irmgard mit den Töchtern Manuela und Sabine, den Enkelkindern Anja, Daniel und Marie, Bruder Max, Schwester Anneliese und Schwägerin Luise, deren Familien und Verwandten am Friedhof und in der Kirche schweren Herzens Abschied.

Die Beisetzung des treusorgenden Ehemanns, Vaters, Opas und Bruders fand am Donnerstag am Friedhof auf Wunsch im engsten Familienkreis statt. „Wer verstorben ist, der kommt nicht mehr durch die Türe und uns wird bewusst, wen wir vermissen. Aber auch wenn der Platz nun leer bleibt, in unseren Herzen lebt Norbert Karl weiter und vor allem aber bei Gott“, predigte Pfarrer Erwin Bauer im Requiem. Die Anwesenheit zahlreicher Bürgerinnen und Bürger, Vereinsvertreter und Freunde beim Trauergottesdienst war ein Zeichen der Wertschätzung für den Verstorbenen und eine wichtige Stütze in der Trauer der Familie.
Ein Leben voller Hingabe
Der irdische Weg von „Kuch-Norbert“, wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wurde, begann mit der Geburt am 18. März 1943 im böhmischen Eisendorf. Mit drei Jahren musste er mit seiner Mutter und Großmutter gezwungenermaßen seine Heimat verlassen. Er wuchs in der Obhut seiner Eltern Barbara Karl, geborene Mosberger (Kuchwettl) und Alfons Karl und im Kreise seiner Brüder Max, Heinz, Siegfried und Schwester Anneliese auf.
Ab zwölf Jahren verbrachte er seine Jugendjahre bei seiner Tante in der Landeshauptstadt in München, wo er nach dem Schulabschluss eine Lehre zum Installateur abschloss. In München keimte das Interesse am Turn- und Sportverein München von 1860 e. V. Mit 20 Jahren führte der Weg zurück nach Eslarn, wo er bis zum Rentenalter im Jahr 2000 weiter als Installateur arbeitete. Aus der am 27. November 1969 mit Irmgard, geborene Holz, geschlossenen Ehe gingen die Töchter Manuela und Sabine hervor.
Besondere Freude bereiteten ihm seine Enkel Anja, Daniel und Marie. Das Ehepaar teilte miteinander 56 Jahre Freud und Leid. Schwere Schicksalsschläge traf die Familie mit dem Tod von Vater Alfons 1971, Enkelkind Michael 1974 im Säuglingsalter, Bruder Siegfried 1995, Bruder Heinz 2015 und Mutter Barbara (2018). Die Gastwirtschaft und Metzgerei der Eltern in der Moosbacher Straße übernahm 1983 Sohn Max, der mit seiner Ehefrau Maria das Unternehmen um eine Diskothek und einem Tanzsaal erweiterte.
Leidenschaft für Musik und Sport
Im ehemaligen Lokal „Zur Krone von Bayern” wurde vor 44 Jahren auf Initiative von Norbert Karl von 24 treuen Fans der Löwenfanclub gegründet, dem auch seine Brüder Heinz und Max Karl als Gründungsmitglieder angehörten. „Die Fußballspiele der Löwen wurden früher beim Kuch live am Radio verfolgt und davor und danach die Zeit mit Kartenspielen verbracht,” erinnerte sich Ehrenmitglied Norbert Salomon. Einige Jahre war Norbert Karl aktiv im Vereinsausschuss tätig und von 1986 bis 1990 auch zweiter Vorsitzender.
Mit einem Nachruf dankte der Vorsitzende Fabian Brenner im Namen des Löwenfanclubs für die Treue und versprach im Namen des Vereins das Gründungs- und Ehrenmitglied stets in dankbarer Erinnerung zu behalten. Unvergessen bleiben wird das Gründungsfest mit der legendären Kapelle „Texas“, die 1962 gegründet und zwei Jahre später als „Mexikanos“ am „Kuchsaal“ für Furore sorgte. Als Musiker und Sänger mit vertreten waren auch Mitgründer Norbert Karl mit seiner „Quetschn“ und Schlagzeuger Max Karl. In der Band jonglierte „Norbert“ musikalisch mit verschiedenen Instrumenten, beherrschte eines wie das andere. Zudem war er Gründungsmitglied beim Tischtennisverein, Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und den Hubertusschützen.
Ein unerwartetes Ende
Im Jahr 2022 endete mit dem Verkauf der Gaststätte die 350-jährige Wirtshausgeschichte der Kuchfamilie und auch das Löwenmuseum im Gästehaus mit den vielen Erinnerungen an vergangene Zeiten und Ereignisse musste aufgrund einer Generalsanierung schließen. Im Rentenalter kämpfte Norbert Karl mit verschiedenen Krankheiten, war aber bis zu seinem Tod ein positiv denkender Mensch und ließ sich seinen Lebensmut nicht nehmen. „Er ist am 19. Juli friedlich und überraschend für immer eingeschlafen, Ruhe in Frieden.“
Mit Begeisterung spielte Norbert Karl auf seinem Akkordeon und sorgte am Kuchsaal als Bandmitglied der Kapelle Mexikanos für beste Unterhaltung.