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Feilersdorf feiert Doppeljubiläum mit Gemeinschaftssinn

Feilersdorf. Feilersdorf feierte das 130-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr und 75 Jahre Kapellenweihe mit einem Gottesdienst und Segnung des modernisierten Spielplatzes. Die Veranstaltung betonte Gemeinschaftsgeist und die Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe.

Feilersdorf. Feilersdorf feierte das 130-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr und 75 Jahre Kapellenweihe mit einem Gottesdienst und Segnung des modernisierten Spielplatzes. Die Veranstaltung betonte Gemeinschaftsgeist und die Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe.
Nach dem Festgottesdienst segnete Pfarrer Edmund Prechtl den mit neuen Spielgeräten ausgestatteten Feilersdorfer Spielplatz. Bürgermeisterin Carmen Pepiuk und (neben ihr) Feuerwehrvorsitzender Stefan Lex sprachen Grußworte. Foto: Bernhard Piegsa

Feilersdorf feiert Doppeljubiläum mit Gemeinschaftssinn

Eine schwere Krankheit war es, die Josef Groß Ende der 1940er Jahre bewog, den Bau einer Kapelle zu geloben. Der Himmel meinte es gut mit ihm, und so löste auch der Landwirt aus Feilersdorf sein Gelübde ein und errichtete vor seinem Hof ein der „Heiligen Familie“ geweihtes kleines Gotteshaus, das seither Einwohnern und Besuchern des Dorfes als Ort der Stille und des Gebetes offensteht.

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Kapellen- und Feuerwehrjubiläum

Damals, 1950, gab es die Freiwillige Feuerwehr Feilersdorf-Grub-Bärnwinkel bereits seit 55 Jahren. Teils umstürzende Änderungen prägten diese lange Zeitspanne, doch sah Pfarrer Edmund Prechtl, der auf dem Platz vor dem Groß-Anwesen den Festgottesdienst zum 130. Gründungstag der Wehr und zum 75. Jahrestag der Kapellenweihe zelebrierte, auch Anknüpfungspunkte zwischen beiden Ereignissen. Vor allem symbolisierten sie das biblische „Doppelgebot der Liebe“, das Jesus den Menschen als Quintessenz aller göttlichen Weisungen ans Herz lege: In der Kapelle wie im Wirken der Feuerwehr hätten Gottes- und Menschenliebe zu einer Einheit gefunden.

Fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe der Kapellenbau auch die Hoffnung widergespiegelt, „dass Gott unter uns da ist, uns die Treue hält“ und dazu einlade, ihm alle Anliegen vertrauensvoll vorzutragen, erinnerte Pfarrer Prechtl. Der kleine Andachtsort mache bewusst, dass es „uns guttut, wenn unsere Aufmerksamkeit im Alltag auch einmal in eine andere Richtung, hin zum Himmel, verwiesen wird, weil sonst das Leben platt wird“. Der Betende erkenne, dass er sich vorbehaltlos von Gott angenommen wissen dürfe, und besinne sich neu auf seinen Eigenwert.

Ein Spielenachmittag auf dem Kinderspielplatz lockte viele kleine und große Besucher an. Foto: Bernhard Piegsa
Auf dem Platz bei der Heilige-Familie-Kapelle (Hintergrund links) wohnte eine große Festgemeinde dem Gottesdienst zum Feilersdorfer Feuerwehr- und Kapellenjubiläum bei. Foto: Bernhard Piegsa

Leben im Geiste der Nächstenliebe

Dies wiederum führe hin zu einem „Ja zu sich selbst“, das die Bibel ausdrücklich bejahe, weil es kein Ausdruck von Egoismus sei, sondern eine Quelle der Liebe zum Nächsten. Die Verbindung zwischen „Liebe zu Gott und Liebe zu sich“ verweise mithin „ganz von selbst auf den Nächsten“. Wer also „achtsam mit sich selbst“ sei, gehe auch mit einem offenen, verantwortungsbewussten Blick für „alle, die mir Gott an den Weg stellt“, durch die Welt, wie es die Aktiven der Feuerwehren vorlebten. In den Fürbitten beteten die Gottesdienstteilnehmer auch um ein Ende der „Verrohung der Gesellschaft“, die sich in besonders erschreckender und unverständlicher Weise in Gewalt gegenüber Rettungskräften äußere.

Erneuerung und Gemeinschaftsgeist

Mit der von den Speinsharter Klosterbläsern begleiteten und von langen Kirchenzügen eingerahmten Doppeljubiläums-Messfeier verbanden die Feilersdorfer die von Pfarrer Prechtl vollzogene Segnung des Spielplatzes, den sie mit Unterstützung der Gemeinde Trabitz, des Amtes für Ländliche Entwicklung und des Vereins „Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) VierStädtedreieck“ modernisiert hatten. Feuerwehrvorsitzender Stefan Lex unterstrich, dass Feuerwehr, Kapelle und Spielplatz je auf ihre Weise Werke der Dorfgemeinschaft und für sie seien. Wo Gemeinschaftsgeist als „Wille, füreinander einzustehen“, gestiftet und gestärkt werde, könne selbst mit geringen Mitteln und in schwierigen Zeiten „etwas bewegt“ werden: „Dieser Wille ist bis heute Herzstück unseres Feuerwehrvereins und unserer Dorfgemeinschaft.“

Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk und wünschte den Ortschaften Feilersdorf, Grub und Bärnwinkel „viele weitere Jahre Zusammenhalt“. Danach traf man sich zum Weißwurstfrühschoppen. Einen Spieleparcours auf dem Kinderspielplatz hatte die Dorfgemeinschaft als Beitrag zum Trabitzer Ferienprogramm gestaltet. Die an dem sonnigen, aber nicht zu heißen Sonntagnachmittag zahlreichen kleinen Gäste konnten hier an Schlauch oder Spritze ihre Zielsicherheit testen, bunte Seifenblasen erzeugen, beim Tauziehen ihre Kräfte messen, ein Glitzertattoostudio besuchen und vieles mehr, die Feuerwehr bot Rundfahrten im Einsatzfahrzeug an, und für den Hunger gab es Gutes vom Grill oder aus dem Kuchenbuffet.