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Verstümmelter Sperber in Weiden gefunden: Wer kann Hinweise geben?

Weiden. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und die Gregor-Louisoder Umweltstiftung (GLUS) rufen die Bevölkerung dringend zur Mithilfe in einem Fall von Naturschutzkriminalität in Weiden auf.

Weiden. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und die Gregor-Louisoder Umweltstiftung (GLUS) rufen die Bevölkerung dringend zur Mithilfe in einem Fall von Naturschutzkriminalität in Weiden auf.
Foto: Pixelio/uschi dreiucker

Verstümmelter Sperber in Weiden gefunden: Wer kann Hinweise geben?

Am 9. August entdeckte eine Frau in ihrem Garten in Weiden einen geschwächten Sperber. Die Feuerwehr fing den Vogel ein, um ihn in eine Pflegestelle zu bringen – doch er verstarb noch während des Transports. Bei der Untersuchung zeigte sich: Dem Greifvogel waren die Schwanzfedern und Teile der Flügelfedern abgeschnitten worden. Jagen konnte er so nicht mehr. Zudem war an seinem Bein eine grüne Schnur befestigt.

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„Wir wollen unbedingt aufklären, was dem Greifvogel zugestoßen ist und wer dafür verantwortlich sein könnte“, betont Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter für Naturschutz. Die Polizei ermittelt bereits wegen eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz.

„Sperber gehören wie alle heimischen Greifvögel zu den streng geschützten Arten. Wer sie fängt, verletzt oder tötet, macht sich strafbar“, erklärt von Lindeiner. Der LBV hat deshalb Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Sachdienliche Hinweise zu dem Fall nimmt die Polizei in Weiden entgegen. Um die Hintergründe zu klären, soll der Vogel außerdem pathologisch untersucht werden.

Gemeinsames Projekt: Naturschutzkriminalität dokumentieren und stoppen

Ein Großteil der Fälle von Naturschutzkriminalität bleibt ungeklärt und für die Täter folgenlos, was sich dringend ändern muss. LBV und GLUS starten deshalb 2019 das gemeinsame Projekt „Naturschutzkriminalität dokumentieren und stoppen!“. In einer bayernweiten Datenbank sollen alle (Verdachts-)Fälle von Naturschutzkriminalität gespeichert werden. Als erste Anlaufstelle für betroffene Behörden und die Öffentlichkeit soll die Datenbank fachliche Unterstützung bieten und als Melde- und Informationsplattform dienen.

Mit ihrer Hilfe soll außerdem die langfristige Weiterverfolgung einzelner Fälle sichergestellt werden. Mit dem Projekt soll auch die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt und Fortbildungsangebote bereitgestellt werden. Projektleiter und Ansprechpartner sind die Biologen Franziska Baur (GLUS) und Dr. Andreas von Lindeiner (LBV). Die Dokumentation von Fällen illegaler Verfolgung von Vögeln durch den LBV wird seit 2021 durch das Bayerische Landesamt für Umwelt mit Mitteln des Umweltministeriums finanziert.

Weitere Infos

Mehr Infos zum Thema „Naturschutzkriminalität“ und eine Checkliste zum richtigen Verhalten bei einem Totfund mit Verdacht auf illegale Tötung können hier heruntergeladen werden. Dort können auch Fälle oder Verdachtsfälle von Naturschutzkriminalität gemeldet werden.