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Elterntaxi-Zählaktion in Schwandorf: 17 von 186 Kindern werden gebracht

Schwandorf. Im Rahmen des "Easy Going – Schulweg-Index 2025" führte der ACE einen Check an der Grundschule Ettmannsdorf durch, um die Sicherheit auf Schulwegen zu verbessern. Beobachtet wurden 17 Autos innerhalb von 30 Minuten, die Kinder brachten. 65 Prozent davon hielten in verbotenen Bereichen.

Schwandorf. Im Rahmen des "Easy Going – Schulweg-Index 2025" führte der ACE einen Check an der Grundschule Ettmannsdorf durch, um die Sicherheit auf Schulwegen zu verbessern. Beobachtet wurden 17 Autos innerhalb von 30 Minuten, die Kinder brachten. 65 Prozent davon hielten in verbotenen Bereichen.
Der ACE organisierte eine Elterntaxi-Zählaktion an der Grundschule Ettmannsdorf. Foto: Christian Mücke

Elterntaxi-Zählaktion in Schwandorf: 17 von 186 Kindern werden gebracht

Im Rahmen der diesjährigen Clubinitiative „Easy Going – Schulweg-Index 2025“ hat der ACE Auto Club Europa auch an der Grundschule Ettmannsdorf in Schwandorf einen Schulweg-Check durchgeführt. Ziel der bundesweiten Aktion ist es, die Sicherheit auf Schulwegen zu analysieren – insbesondere in Hinblick auf die Verkehrsinfrastruktur und den Bringverkehr durch sogenannte Elterntaxis. Die gesammelten Daten fließen in den bundesweiten ACE-Schulweg-Index ein, der im Herbst 2025 ein umfassendes Lagebild zur Schulwegsicherheit an deutschen Grundschulen liefern soll.

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Beobachtung zeigt klaren Handlungsbedarf

Zum Schuljahresende führte der ACE-Kreis Oberpfalz-Ost eine Zählung und Analyse des morgendlichen Schulverkehrs durch. Die Grundschule Ettmannsdorf wird von rund 186 Kindern besucht – eine überschaubare Größe. Dennoch wurden innerhalb des 30-minütigen Beobachtungszeitraums 17 Fahrzeuge gezählt, die Kinder zur Schule brachten.

Besorgniserregend: In elf Fällen hielten Fahrzeuge in verbotenen oder verkehrsgefährdenden Bereichen – unter anderem in zweiter Reihe oder direkt auf dem Gehweg. Das entspricht einer Quote von 64,7 % der beobachteten Elterntaxis mit Verstößen. In vielen dieser Situationen wurden Kinder direkt an oder auf der Fahrbahn aus dem Auto gelassen – eine Gefahrenlage, die sich mit geeigneten baulichen und organisatorischen Maßnahmen entschärfen ließe.

Infrastruktur nur eingeschränkt geeignet

Zwar liegt die Schule in einem ländlich geprägten Gebiet am Rand von Schwandorf. Dennoch fehlt es im Umfeld an klaren Strukturen zur Lenkung des Bringverkehrs. Eine Elternhaltestelle ist nicht vorhanden, und auch bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder sichere Querungsstellen sucht man vergebens. Die verkehrliche Bewertung des Umfelds ergab daher lediglich zwei von sechs möglichen Punkten. Die Gesamtbewertung fiel entsprechend niedrig aus – was der Kategorie „mangelhaft“ entspricht.

„Kinder brauchen klare Räume – nicht improvisierte Ausstiegszonen“

„Wir sehen immer wieder, dass Eltern aus Zeitdruck oder Unsicherheit direkt vor der Schule halten. Aber das schafft für alle anderen ein Risiko – vor allem für Kinder, die zu Fuß unterwegs sind“, erklärt Ludwig Blüml, einer der ACE-Beobachter vor Ort. „Es geht nicht darum, den Bringverkehr zu verbieten – sondern ihn gezielt zu lenken, zum Beispiel mit einer klar ausgewiesenen Haltestelle in etwas Entfernung von der Schule.“ Auch Regionalbeauftragter Matthias Penkala sieht Verbesserungspotenzial: „Die Quote an Verstößen zeigt deutlich, dass bestehende Regelungen nicht ausreichen. Wir brauchen sichtbare, bauliche Lösungen – keine gut gemeinten Appelle.“

ACE setzt auf Zusammenarbeit mit Kommunen

Der Schulweg-Check ist Teil einer konstruktiven Initiative. Der ACE will gemeinsam mit Kommunen, Schulen und Eltern daran arbeiten, das Schulumfeld sicherer zu gestalten. Die Ergebnisse aus Schwandorf werden nun an die zuständigen Stellen weitergegeben – verbunden mit konkreten Vorschlägen zur Entlastung des Bringverkehrs und zur Verbesserung der Infrastruktur im direkten Schulbereich.