Flossenbürg feiert neuen Kindergartenbau
Flossenbürg feiert neuen Kindergartenbau
Josef Völkl kann sich noch genau erinnern: „Die letzte zurückliegende Baumaßnahme war die energetische Ertüchtigung.“ Und die liegt beim Kindergarten St. Franziskus nach den Worten des Kirchenpflegers der katholischen Pfarrei immerhin 15 Jahre zurück. In Kürze gibt es etwas zu feiern. „Die letzten Arbeiten am Erweiterungsbau und im Bestand sind fast geschafft“, freut er sich schon auf den 13. Juli.
Ein Blick zurück
„Es sind schon einige Jahre her, da war Flossenbürg nicht gerade mit Geburten gesegnet“, blickt Völkl zurück. „Ich weiß noch von zwei Geburten im Jahr.“ Was lag also näher, dass der Kindergarten auch in die Betreuung der Schulkinder eingestiegen ist. Es wurde aber Zug um Zug besser. Die Geburten stiegen, und auch der Zuzug von jungen Familien wirkte sich positiv auf die Entwicklung aus. „Dazu kam, dass die Kinder bereits mit Vollendung des ersten Lebensjahres in die Einrichtung kommen können“, beschreibt der Kirchenpfleger die rechtliche Situation.
Gemeinde und kirchliche Stiftung Hand in Hand
Gefordert war dabei zunächst die für die kommunale Pflichtaufgabe zuständige Gemeinde. „Wir sind auf die Katholische Kirchenstiftung zugegangen mit der Frage, ob sie mitmacht, eine weitere Gruppe einzurichten“, erzählt Bürgermeister Thomas Meiler. Nach der Zusage war dann Handeln der Pfarrei angesagt. Das Ergebnis: Die Krabbelgruppe wurde vorübergehend im Bewegungsraum untergebracht. „Da war eine entsprechende Betriebserlaubnis erforderlich“, informiert Völkl. Jetzt standen die Verantwortlichen der Katholischen Kirchenstiftung St. Pankratius als Trägerin des Kindergartens vor der Entscheidung, wie sie den gestiegenen Anforderungen – darunter zusätzlicher Platzbedarf und weiteres Personal – Rechnung tragen können.
Die Umsetzung des Projekts
„Also sind wir vor mehr als drei Jahren in die Planungen eingestiegen“, berichtet Völkl. Im Waldthurner Rudolf Meißner fanden sie einen auf diesem Gebiet erfahrenen Architekten, mit dem sie die Leistungsphasen eins bis vier nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure abgewickelt haben. Umgesetzt hat die Pfarrei das Projekt mit der Architektur Schabner GmbH in Bärnau-Thanhausen. „Der zuständige Architekt Florian Schabner war dann für die Leistungsphasen fünf bis neun zuständig“, weist der Kirchenpfleger hin. Laut Völkl war ursprünglich ein Massivbau geplant. „Wegen der kürzeren Bauphase vor Ort haben wir uns aber für einen Holzständerbau entschieden“, blickt er zurück und spricht von einer insgesamt hervorragenden Arbeit aller an der umfangreichen Maßnahme beteiligten Firmen. „Die sind fast ausschließlich aus der Region“, lässt er dabei nicht unerwähnt.
Unterstützung durch die Gemeinderat und Diözese
Mit im Boot war seinen Worten zufolge auch die Gemeinde Flossenbürg. „Sie hat uns den Anschluss an die Nahwärmeversorgung ermöglicht“, weiß der Kirchenpfleger das „Ja“ durch Bürgermeister Thomas Meiler und den Gemeinderat zu schätzen. „Da ist es gut, dass sich die Heizungsanlage im angrenzenden Theresienheim befindet.“ Außerdem erwähnt er die großartige Unterstützung durch den kommunalen Bauhof mit Alexander Klettner an der Spitze. Eingebunden waren neben der Gemeinde – mit ihr besteht eine langfristige Betriebsvereinbarung – auch die Diözese Regensburg mit dem Bischöflichen Baureferat und die Regierung der Oberpfalz. „Das Finanzierungskonzept ist mit allen abgestimmt“, sagt Völkl. Die Kosten für das Gesamtprojekt beziffert er auf etwas über 1.3 Millionen Euro. Von diesen trägt die Gemeinde laut Meiler 1.1 Millionen Euro. „Davon gewährt die Regierung der Oberpfalz circa 52 Prozent“, lässt er in Bezug auf die Finanzierung wissen.
Engagement und Planung
Als wichtige Stütze bei der Umsetzung hebt der Kirchenpfleger das Engagement von Stefan Erndt hervor. Das Gemeinderatsmitglied und auch Mitglied der Kirchenverwaltung hat das Großprojekt, angefangen von der Planung bis zur Abrechnung, mit federführend begleitet. Stets abgestimmt war alles auch mit dem ehemaligen Pfarrer Georg Gierl und dessen Nachfolger Pfarrer John Subash Vincent. „Sie waren immer ein wichtiger und kompetenter Ansprechpartner“, sagt Völkl.
Dank und Anerkennung
Das gilt auch für Thomas Meiler. „Die Gemeinde Flossenbürg ist froh und dankbar, dass die Pfarrei mit dem Kindergarten eine kommunale Pflichtaufgabe übernimmt“, weiß der Bürgermeister zu schätzen. Das Fazit des Kirchenpflegers: „Jetzt können wir moderne und zeitgemäße Räumlichkeiten anbieten. Das gilt sowohl für die Kinder als auch für das Personal.“ Derzeit werden im Kindergarten St. Franziskus 58 Mädchen und Jungen betreut. Dafür zeichnen neun Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen verantwortlich. Dazu kommen eine Hauswirtschafterin, ein Hausmeister und zwei Reinigungskräfte. Die Einweihungsfeier mit der Segnung der Räume beginnt am Sonntag, 13. Juli, um 10 Uhr. Ab 14 Uhr findet das Kindergartenfest mit Aufführungen der Mädchen und Jungen statt, dazu ein „Tag der offenen Tür“.




