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Jugendliche gestalten Schlammersdorfs Zukunft aktiv mit

Schlammersdorf. Über 40 junge Menschen gestalteten die Zukunft ihrer Heimat beim NEW Real Talk, äußerten Wünsche wie Trampolin-Park und bessere WLAN-Verbindungen. Der Abend betonte die Bedeutung jugendlicher Interessen für die Gemeindeentwicklung.

Jugendliche gestalten Schlammersdorfs Zukunft aktiv mit

Ein Abend der Jugend

Über 40 junge Leute im Alter von 12 bis 21 Jahren übernahmen am Freitagabend im Schlammersdorfer Bürgerhaus für einige Stunden das Regieren. Ein Rollentausch, den Bürgermeister Johannes Schmid und seine Ratsmannschaft ohne Murren hinnahm. Im Gegenteil: Die Kommunalpolitiker sorgten sich beim Schlammersdorfer NEW Real Talk um ein gutes Gesprächsklima. In den roten Real Talk-Bedienschürzen zeigte sich die Rats-Mannschaft zudem leutselig, kontaktfreudig, aufgeschlossen und bereit zum Zuhören. Leckere Pizzas, serviert von Bürgermeister und Rat, eine reiche alkoholfreie Getränkeauswahl, Knabbereien und schließlich die angekündigten Glückslose der Tombola bereicherten den Treff.

Mitgestalten und Einbringen

Für den Schlammersdorfer Nachwuchs aus allen Ortsteilen der Gemeinde galt die Aufforderung des Real Talk-Teams um Daniela Koslowski, Regionalmanagerin der ILE-Region, Michael Simmerl von der Jugendhilfeplanung des Landkreises und von Martin Neumann, Geschäftsführer des Kreisjugendrings, Überlegungen zu einem noch schöneren Zusammenleben in der Gemeinde anzustellen. „Sag was – gestalte die Zukunft deiner Heimat“ hieß deshalb der Leitgedanke des Jugendtreffs. Von der versierten BR-Reporterin Margit Ringer mit viel Fingerspitzengefühl moderiert, zeigte auch der Appell von Bürgermeister Johannes Schmid sofort Wirkung: „Bringt Euch ein. Wir wollen Eure Welt und Eure Interessen kennenlernen“!

Die Könige von Schlammersdorf

Dicht umlagert waren die Themen-Stationen. Mit bunten Markern verewigten die Jugendlichen ihre Wünsche auf weißen Papiertischdecken. Foto: Robert Dotzauer

Die Interaktion konnte beginnen. Von den Projektbeteiligten gut vorbereitet begegneten den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Themen-Stationen gemeindliche Infrastruktur, Vereinsleben und Freizeitgestaltung und die Gretchenfrage „Wenn ich König von Schlammersdorf wär“. Was macht die Gemeinde attraktiv und was braucht es noch, um sich auch in einer Kommune mit dörflichem Charakter das Leben so angenehm wie nur möglich zu gestalten? Darauf gab es viele Antworten. Positiv sahen die jungen Menschen die vier „B“. Biergarten, Bäckerei, Bank, Barbier. Wo gibt es diese Einrichtungen schon sonst im Lande bei einer Gemeinde dieser Größenordnung? Auch die Präsenz einer Metzgerei und einer eigenen Pfarrei lobte das junge Völkchen.

Radwegverbindungen ausbaufähig

Gleichzeitig füllten sich die PIN-Wände mit bunten Wunsch-Kartons. Dicht umlagert „verewigten“ sich die Real-Talk-Teilnehmer mit bunten Permanent-Markern auch auf den weißen Papiertischdecken. Als Könige von Schlammersdorf träumten viele Jugendliche von einem Trampolin-Park, besseren Busanbindungen, einem Döner-Stand oder sehnten sich nach einer Motocross-Strecke und nach einer Tankstelle. Das Sammelsurium an Anmerkungen war bemerkenswert. Eine Radwegverbindung in Richtung Holzmühle-Eschenbach gehörte ebenso dazu wie zum Beispiel Hinweise zu Verbesserungen am FC-Vereinsheim in Vorbach, ein neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr, die Modernisierung der Schießanlage und bessere WLAN-Verbindungen. Zum Wunschkatalog gehörten auch ein Drogeriemarkt und eine Wasserrutsche am Dörnig-Hügel. Einem Traum der 13-jährigen Veronica Renner.

Im „königlichen Bilderrahmen“ äußerte die 13-jährige Veronica Renner den Wunsch nach einer sommerlichen Wasserrutsche am Dörnig-Hügel. Foto: Robert Dotzauer

Gemeinschaft erleben

Zwischendurch informierte Geschäftsführer Martin Neumann vom Kreisjugendring über die attraktiven Freizeitangebote des Kreisjugendrings. Die Auflösung von Rätselfragen und ein Veranstaltungskalender mit Stundenplänen und der Aufforderung „wer hat Zeit für die Gemeinschaft“ ergänzten den jugendlichen NEW Talk. In Vergessenheit soll der kurzweilige Abend nicht geraten. Ziel des Jugendtreffs ist das nachhaltige Einbinden jugendlicher Interessen in das kommunale Geschehen. Deshalb gehörte für das Gemeinderatsgremium und Jugendbeauftragten Kornelia Kausler und Sabrina Drummer die Auswertung der Ideensammlung zu den ersten Schritten, gemeinsam mit dem Nachwuchs neue jugendgerechte Projekte anzustoßen. Verpflichtend ist zudem, dass der Gemeinderat die Ergebnisse des Jugendtreffs in einer öffentlichen Sitzung thematisiert.

Das ist der NEW Real Talk

  • Kooperationsprojekt der Kommunen mit der Jugendhilfearbeit des Landkreises, dem Kreisjugendring und der ILE Region im Vierstädtedreieck
  • Die Jugendlichen werden ermuntert, eine aktive Rolle in der Zukunftsplanung ihres Lebensmittelpunktes zu übernehmen.
  • Im Nachgang der Veranstaltung gibt es eine Aufarbeitung der Vorschläge, sogenannte Reflexionsgespräche und die Verpflichtung des kommunalen Gremiuns, sich mit den Wünschen der Jugend auseinanderzusetzen.
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