Neues Pfarrzentrum stärkt Gemeinschaft in Eschenbach
Neues Pfarrzentrum stärkt Gemeinschaft in Eschenbach
Der Standort ist geschichtsträchtig: Viele Jahrhunderte stand auf dem Platz ein Kommunbrauhaus, dann entstand mit dem Feuerwehrhaus ein Symbol des Gemeinschaftsgeistes, und nun ist es ein Ort der Geborgenheit und der Kurzweil: das neue Eschenbacher Pfarr- und Jugendheim.
„Ein Haus voll Glorie schauet, weit über alle Land.“ Das Kirchenlied erinnert in einer schnell wandelnden Zeit an das vertraute Bild einer Kirche, die „festgemauert“ als Hort der Sicherheit Halt gibt. Ein Lied, das auch die spirituelle Bedeutung einer Pfarrei als Ort der Geborgenheit und der Gemeinschaft thematisiert. Ein Lied der Sehnsucht nach Heimat, wie es Stadtpfarrer Johannes Bosco formuliert.
Sein Blick schweift von der Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius hinüber in die Nachbarschaft. Dort, zwischen dem Gotteshaus und dem Pfarrhof, entstand in nächster Nähe zum Marienplatz und zur Altstadt in der Wassergasse ein neues Pfarrzentrum. Ein schützendes Zelt in einem Haus voller Glorie, in dem der Stadtpfarrer nach Planungen seines Vorgängers Thomas Jeschner schon ab 2017 mit Unterstützung des Weidener Architekturbüros Juretzka und nach einer aufregenden zweijährigen Bauzeit ein „Halleluja“ ohne Ende anstimmen kann.
Symbol für Gemeinschaft
Mit dem Ortspfarrer atmen die kirchlichen Gremien und die Pfarreiengemeinschaft insgesamt auf. Die Verantwortlichen sind dankbar, dass das über zwei Millionen Euro teure Großprojekt ohne böse Überraschungen gelang. „Etwas Wunderbares ist nach einer langen Zeit des Planens und Bauens in einem Gebäude entstanden, in dem nicht nur die kirchlichen Vereine und Institutionen ein neues Zuhause finden“, stellt der Mann der Kirche fest. Der Seelsorger lud alle Gesellschaften, Vereine und Gruppen ein, das neue Pfarrzentrum als Symbol des Gemeinschaftsdenkens nach Bedarf zu nutzen.
Heimat für alle Gläubigen
Eine erste Feuertaufe hat das städtebauliche Kleinod schon bestanden. In den vergangenen Monaten bewährte sich bereits die Nutzung bei einigen Geburtstagsfeiern, beim Weinfest der Ladykracher und der Gemeinschaft Sankt Georg, bei der Eschenbacher Kirwa, bei der Verabschiedung und der Amtseinführung des Inspektionsleiters der Polizei und bei Senioren-Nachmittagen. Mit Blick auf das gute Gelingen der ersten Großveranstaltungen spricht Ordensmann Pater Johannes Bosco von einem Kristallisationspunkt der Begegnung. „Ein Ort des Lebens, des Miteinanders über alle Generationen hinweg, ein Raum der Stille und des Gebets, ein Ort der Muße und Gemütlichkeit und ein Arbeitsbereich für die Gremienarbeit“. Ein buntes Gemisch an Wünschen, das Pater „Jobo“ zusammenfassend als Heimat für alle Gläubigen bezeichnete.
Moderner Neubau mit vielseitiger Nutzung
Kernstück des Neubaus nach Abbruch des in die Jahre gekommenen Feuerwehrgerätehauses und der Übernahme des Grundstücks von der Stadt ist auf einer Netto-Grundfläche von 350 Quadratmetern bei einer Nutzfläche von 260 Quadratmetern ein 93 Quadratmeter großer Saal, der bei Bedarf unter Einsatz einer mobilen Trennwand um die Größe eines Gruppenraums erweitert werden kann. Die großflächigen Fenster-Tür-Elemente vermitteln einen praktischen Zugang in den Außenbereich, und die sichtbare Holzkonstruktion im Innenraum lassen den Pfarrsaal einladend freundlich erstrahlen.
Weitere Gruppenräume sollen den Erfordernissen der kirchlichen Vereinsarbeit Rechnung tragen. Eine Teeküche, ein ansehnliches Foyer mit Garderobenbereich, ein Stuhllager, Toilettenräume einschließlich eines behindertengerechten WCs und ein Technikraum ergänzen die barrierefreie Nutzung. Für die südliche Vorfeldzone mit Blick auf die Pfarrkirche entstand eine einladende Freifläche mit Sonnen- und Wetterschutz, die sich bereits bei den ersten Großveranstaltungen bewährte. Im Zuge des Neubaus wurde auch das Umfeld des neuen Pfarrzentrums ansehnlich gestaltet. Viel Granit signalisiert dauerhafte Qualität. Für diesen Mehraufwand einschließlich der Gestaltung der Außenanlagen zeigte sich die Stadt großzügig. Dazu hilfreich waren Zuwendungen aus dem Städtebauförderprogramm.
Spenden weiter willkommen
Bis auf kleinere Restarbeiten ist alles vollbracht. Fast alles! Den Pfarrherrn macht eine Finanzierungslücke Sorgen. Die Projektfinanzierung erwies sich als kompliziert. Entsprechend der Kostenberechnung des Architekten mit einem Volumen von 2,2 Millionen Euro zeichnet sich zwar eine punktgenaue Landung der Baukosten ab. Doch die Zuwendungen des Bistums und der Stadt und die Eigenmittel der Ortskirche reichen nicht aus, um die Gesamtfinanzierung zu stemmen.
„Trotz der großen Spendenbereitschaft vieler Einzelspender und der Vereinswelt mit über 100.000 Euro Spendenaufkommen ist noch Luft nach oben“, erklärte der Bauherr. Pater Johannes Bosco ist guter Dinge, die Finanzierungslücke in Höhe von circa 60.000 bis 80.000 Euro durch weitere Spenden zu decken. Eine gute Gelegenheit dazu besteht bei der Einweihung des Pfarrzentrums.
Einweihung und Tag der offenen Tür am 26. Oktober
Zur Einweihung laden die kirchlichen Gremien am kommenden Sonntag, 26. Oktober ein. Der Festtag beginnt um 9 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Nach der Festmesse sind die Gläubigen gegen 10.15 Uhr eingeladen, auf dem Vorplatz des Pfarrheims an der Segnung teilzunehmen. Für geladene Gäste findet anschließend ein Festakt mit Mittagessen im Pfarrsaal statt. Dazu spendiert Landwirt Franz Völkl die bereits vor zwei Jahren versprochene Sau am Spieß. Ab 14 Uhr ist die Bevölkerung zum gemeinsamen Feiern bei Kaffee und Kuchen im Rahmen eines Tages der offenen Tür eingeladen. Kuchenspenden sind erwünscht. Anmeldungen nimmt Maria Förster, Tel. 09645/1475, entgegen.


