Schönsee wandelt Wald zu Ökoparadies um
Schönsee wandelt Wald zu Ökoparadies um
Die Abteilung „Loch“ liegt bei Weberhäuser, unweit der Grenze und direkt am Weißbach. Die bei Spaziergängern und Wanderern bekannte „Gerstmeier-Brücke“ ist sogar in unmittelbarer Nähe. Das unwegsame und eingezäunte Gelände mit den beiden „neuen“ Tümpeln wirkt frisch angelegt wenig einladend auf den Menschen. Förster Michael Forster erklärt: „Früher wurde dort mit Fichtenmonokulturen aufgeforstet. Der sehr nasse Standort mit Stauwasser im Unterboden führte zu labilen und windwurfgefährdeten Fichten. Wind und Käfer haben die letzten Jahre schon zu Schäden geführt“. Es musste etwas verändert werden.
Nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde war das Vorgehen schnell klar. Da die Stadt Schönsee bei der Bewirtschaftung des Waldes nicht nur auf den „Stadtsäckel“ schaut, sondern auch die Ökologie einen großen Stellenwert einnimmt, war Waldumbau angesagt. Im Winter wurde der verbliebene Fichten-Altbestand genutzt und im März wurde dann aufgeforstet.
Bei der Aufforstung entschied man sich für Baumarten, die auch mit „nassen Füßen“ zurechtkommen, nämlich für Schwarzerle und Moorbirke. Im Herzen der „Anlage“ wurden zwei Tümpel angelegt, die als Laichplatz für Kröten und Molche dienen sollen. Michael Forster berichtet, dass sich in ähnlichen Tümpeln bereits ein Jahr nach der Einrichtung Molche angesiedelt hatten.
Aber nicht nur Wassertiere sollen dort ein Zuhause finden. Wurzelstöcke und Lesesteinhaufen neben den Tümpeln sollen einen attraktiven Lebensraum und Versteckmöglichkeiten für weitere Insekten und Tierarten bieten. Für Eidechsen, Kreuzottern und Co. ist somit ebenfalls alles vorbereitet.
Hoffen auf Regen
Damit auch Totholzbewohner Freude am Waldumbau haben, stehen die Stammstücke der Fichten zur Verfügung. Michael Forster kontrolliert den Wasserstand in einem der Tümpel anhand eines platzierten Stöckchens, das ihm als einfacher Füllstandsanzeiger dient: „Es bräuchte dringend Regen, damit sich die Tümpel füllen“, sagt er mit hoffnungsvollem Blick zum Himmel. Auch fällt auf, dass in einem der „Teiche“ das Wasser beinahe schwarz scheint: „das kommt vom moorigen Boden“, lautet die Erklärung des Fachmanns.
Ziemlich sicher wird das ersehnte Wasser von oben alsbald kommen. Die bereits austreibenden Baumsetzlinge jedenfalls stimmen positiv, dass sich das Areal in ein kleines Paradies verwandeln wird. Es braucht nur etwas Geduld – die Natur kennt keine Eile. Die rund 0,75 Hektar künftiges Waldidyll werden nun als sogenannte Ökokontofläche geführt.
Ökokontofläche bedeutet, dass die Stadt diese Fläche künftig für notwendige naturschutzfachliche Ausgleichsforderungen in Anspruch nehmen kann. Bürgermeister Reinhard Kreuzer und Bauamtsmitarbeiter Armin Ebnet zeigen sich nach der Begehung ebenso zufrieden mit dem Ergebnis, wie Michael Forster selbst.




