Vortrag zur Darmgesundheit füllt das Pfarrheim in Thurndorf
Vortrag zur Darmgesundheit füllt das Pfarrheim in Thurndorf
Gastbeitrag von: Herbert Ziegler
Thema und Referentin hatten im Vorfeld immenses Interesse geweckt, sodass im Thurndorfer Pfarrheim alle Sitzmöglichkeiten notwendig waren, um den Besuchern der Veranstaltung Platz zu bieten. Andrea Gnan aus Auerbach, Gesundheitsberaterin und Fachberaterin für Darmgesundheit, stellte den Interessierten das eigentlich komplexe Thema in anschaulichen Worten dar.
Darm und Gehirn: Die unterschätzte Achse
Darm und Gehirn befinden sich im Einklang, doch die eigentliche Gesundheit ist im Darm. Jeder interessiert sich für Herz und Blutdruck, doch keiner stellt sich der Frage, wie denn der „Stuhlgang“ ist. Immer muss man sich der Frage stellen, welche die richtigen Lebensmittel sind. Der Darm ist das Zuhause von Billionen kleinen Helfern, dem Zentrum der Gesundheit. Wenn man sich den Darm ausgerollt als Fläche vorstellt, kämen circa 400 Quadratmeter zusammen. Das ist wie ein richtiges Ökosystem.
Signale von unten nach oben: Antibiotika, Bauchgefühl, Nährstoffe
Antibiotika lassen diese Bakterien verschwinden; in diesem System wird „alles platt gemacht“. Für die Verträglichkeit des Antibiotikums muss vorgesorgt werden. Im Körper laufen die Informationen von „unten nach oben“. Der Bauch weiß, wie es uns geht, der Kopf noch nicht; man spricht daher vom viel zitierten „Bauchgefühl“. Hat man schlechte Stimmung, liegt der Grund oft im Darm. Der Dünndarm sorgt für die Aufnahme der Nährstoffe.
Omega-3 ist im Körper oft zu gering, denn die häufig gebräuchlichen Industriefette in Pizzen, Burgern, Fast-Food und Softdrinks, vereint mit Zucker, sorgen für ein zu großes Vorkommen von Omega-6. Die Balance im Körper wird gravierend gestört, und der Körper ist beim Ankämpfen dagegen überfordert. Vergleichbar mit der Brandbekämpfung ist Omega-6 der „Zündler“ und Omega-3 die Feuerwehr. Ein Feuerwehrmann gegen 25 „Zündler“ steht auf verlorenem Posten, und so geht es unserem Körper auch. Die Folgen sind Entzündungen, Schlaganfall, Herzinfarkt und auch Demenz. Schlechte Konzentration und verminderte Herzfunktion sind zu beklagen.
Omega-3 versus Omega-6: Warum die Balance zählt
Zu viel von Omega-6-Lebensmitteln sorgt für Dauerstress in den Organen. Auch mit dem viel gepriesenen Sonnenblumenöl ist es schlecht bestellt; gutes Olivenöl ist die bessere Alternative. Ein Test des Balance-Zustands ist immer ratsam; ein Verhältnis von eins zu eins oder eins zu drei von Omega-3 zu Omega-6 ist gut.
Denn das falsche Verhältnis sorgt für harte Zellmembranen, die die Aufnahme der Nährstoffe ungenügend zulassen. Es gilt der Satz: „Erst messen, dann essen“, so die Referentin. So können gutes Essen und dessen Nährstoffe ihre Wirkung nicht entfalten und sind schlicht „für die Kloschüssel“. Auch das Trinken sollte mengenmäßig bis Mittag erledigt sein; Wasser ist das Beste. „Die Blase ist eine Beamtin, um 18 Uhr ist Schluss“, so die Referentin.
Alltagstipps: Ballaststoffe, Samen und Bildschirmzeit
Ballaststoffe wie Gemüse, Brokkoli, Karotten und Akazienfasern sind die beste Darmunterstützung. Leinsamen, Walnüsse und Chiasamen als pflanzliches Omega-3 sind dafür gut geeignet. Mahlzeiten sollten zu festen Zeiten eingenommen werden, dazwischen „nix“. Häufiger Konsum von Medien moderner Art wird von blauem Licht begleitet, was die fatale Wirkung hat, Gehirnfunktionen zu beeinträchtigen. Es baut das sogenannte DHA (Docosahexaensäure) ab, das zur Aufrechterhaltung der normalen Gehirn- und Sehfunktion beiträgt. In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff EPA (Eicosapentaensäure) wichtig, der der Regulierung von Entzündungen, der Herzfunktion und des Blutdrucks dient. Und zum Schluss die Feststellung: „Gesundheit ist kein Zufall, sondern das Ergebnis deiner Entscheidungen jeden Tag!“, so die Referentin.




