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Grüne Türen weisen auf Suchtberatung in Tirschenreuth hin

Tirschenreuth. Am 13. November zeigt der Aktionstag Suchtberatung: Sucht betrifft uns alle, Hilfe auch. Die Caritas-Fachambulanz lädt 9 bis 11 Uhr zur Sprechstunde und schmückt Denkmäler mit grünen Türen.

Tirschenreuth.
Am 13. November zeigt der Aktionstag Suchtberatung: Sucht betrifft uns alle, Hilfe auch.
Die Caritas-Fachambulanz lädt 9 bis 11 Uhr zur Sprechstunde und schmückt Denkmäler mit grünen Türen.
Mit den kleinen Türen, die am 13. November Denkmäler in Tirschenreuth schmücken, weist die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas Tirschenreuth Wunsiedel auf ihren Aktionstag hin. Foto: Myriam Peschek

Grüne Türen weisen auf Suchtberatung in Tirschenreuth hin

Am 13. November werden sich viele Passanten fragen, warum kleine grüne Türen die Dreifaltigkeitssäule und das Schmeller-Denkmal zieren. An diesem Datum veranstaltet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. den Aktionstag Suchtberatung unter dem Schwerpunkt „Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!“.

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Suchtberatungsstellen in ganz Deutschland nehmen an diesem Aktionstag teil. Auch die Suchtberatung der Caritas Tirschenreuth-Wunsiedel möchte an dem Tag mit ihren Türen auf ihr vielfältiges Angebot aufmerksam machen und steht von 9 bis 11 Uhr mit einer offenen Sprechstunde in der Ringstraße 55 in Tirschenreuth zur Verfügung.

Aktionstag Suchtberatung am 13. November in Tirschenreuth

Sucht kennt kein Alter und keine Schicht. Laut DHS leiden fast zehn Millionen Menschen in Deutschland unter einer Abhängigkeitserkrankung. Die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas bietet ein Gesamtangebot für Menschen mit Problemen im Umgang mit Alkohol, illegalen Drogen und anderen Formen suchtartigen Verhaltens. Dazu gehört auch die Beratung von Personen mit Essstörungen oder die Beratung von Angehörigen.

Unterstützung in jeder Phase der Sucht

Das Motto der DHS „Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!“ gilt auch für die Fachambulanz: Denn egal, auf welcher Stufe der Sucht sich die oder der Betroffene befindet, die Fachambulanz steht den Suchtkranken zur Seite. Oder anders gesagt: Die Ehefrau, die findet, dass ihr Mann am Abend zu viel Bier trinkt, die Frau, die nach einem Klinikaufenthalt aufgrund ihrer Essstörung stabil bleiben möchte, oder der ehemalige Drogenabhängige, der seit Jahren „clean“ ist – all diese sind hier richtig.

„Mit dieser Aktion wollen wir signalisieren, dass unsere Tür immer offen steht für Hilfesuchende“, erklärt Myriam Peschek, Leitung der Fachambulanz. Auf den Rückseiten der kleinen Türen, die gerne mitgenommen werden dürfen, ist auch die Adresse der Beratungsstelle zu finden.

Multiprofessionelles Team und vielfältige Angebote

Das multiprofessionelle Team bestehend aus zwei Sozialpädagoginnen und zwei Psychologinnen berät zu allen Formen suchtartigen Verhaltens: egal, ob Alkohol, Drogen, Medikamente, Verhaltenssüchte wie Essstörungen, Kaufsucht bis hin zur Mediensucht.

Dabei reicht das Beratungsangebot von der Einzelberatung bis hin zu Besuchen im Bezirksklinikum und der ambulanten Nachsorge nach einem Klinikaufenthalt. Mit „Nemesis“ bietet die Fachambulanz auch eine Selbsthilfegruppe, die sich an alle richtet, die sich aktiv mit ihrer Abhängigkeit von illegalen Drogen auseinandersetzen wollen.

Welche Bedeutung die Beratungsstelle hat, zeigen auch die Zahlen: Rund 300 Personen nahmen im letzten Jahr die Dienste der Suchtberatung in Anspruch. Die Gründe hierfür waren vorrangig Alkohol und Crystal.

Ein weiterer besorgniserregender Trend ist der steigende Fentanylkonsum. „In den letzten Jahren sind zwei unserer Klienten an einer Überdosis gestorben“, so Peschek. Mehr und mehr verzeichnet die Fachambulanz auch Fälle von Essstörungen. Oftmals sind es junge Frauen, die sich aufgrund von unrealistischen Schönheitsidealen aus den sozialen Medien einem erhöhten Vergleichsdruck ausgesetzt fühlen und so in eine Essstörung hineinrutschen. „Scheu, sich bei uns Hilfe zu holen, braucht niemand haben“, erklärt Peschek. „Wir beraten verschwiegen, kostenlos, auf Wunsch auch anonym“.