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20te Charity Movies in Weiden beleuchten Nazi-Propaganda

Weiden. Zum 20. Mal veranstaltet der Lions Club Weiden ein Charity Movie, diesmal mit dem Film „Führer und Verführer“ am 1. Oktober, dessen Erlös wohltätigen Zwecken zugutekommt.

Weiden. Zum 20. Mal veranstaltet der Lions Club Weiden ein Charity Movie, diesmal mit dem Film „Führer und Verführer“ am 1. Oktober, dessen Erlös wohltätigen Zwecken zugutekommt.
„Führer und Verführer“, der 20. Charity Movie, behandelt den Aufstieg des Nazi-Propagandachefs. Die Szene zeigt Magda Goebbels (Franziska Weisz), Joseph Goebbels (Robert Stadlober) und Lida Baarova (Katia Fellin) bei einer Filmpremiere. Zu sehen ist der Film am 1. Oktober im Weidener Neue Welt Kinocenter. Foto: Stephan Pick/ Zeitsprung, SWR, Wild Bunch

20te Charity Movies in Weiden beleuchten Nazi-Propaganda

Die Weidener Charity Movies pflegen die Tradition von Filmvergnügen kombiniert mit sozialem Engagement. Dieses Jahr steht ein Jubiläum an: Bereits zum 20. Mal lädt der Lions Club Weiden gemeinsam mit dem Sponsor Vantage Film zu diesem Galaabend ein.

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Am Mittwoch, 1. Oktober, läuft der Film „Führer und Verführer“, der das Leben von Joseph Goebbels, dem nationalsozialistischen Propagandaminister, von 1938 bis 1945 beleuchtet und dabei die Mechanismen seiner Propaganda und deren Einfluss auf die Deutschen untersucht. Der Kameramann Klaus Fuxjäger wird an dem Abend anwesend sein und über seine Arbeit an diesem Film berichten. Als Vorfilm läuft der Kurzfilm von Wim Wenders „Die Schlüssel zur Freiheit“.

„Führer und Verführer“ wurde mit Optiken der Weidener Firma Vantage Film realisiert. Hundert Prozent des Eintrittspreises gehen jeweils zur Hälfte an „Not und Leid in der Region“ und „Das Magische Projekt“. Seit Beginn der Charity-Movie-Reihe wurden mehr als 120.000 Euro gesammelt und vom Lions Club Weiden für wohltätige Zwecke eingesetzt – jeweils dort, wo lokal dringender Bedarf bestand. Die Lions-Hilfsaktion „Not und Leid in der Region“ unterstützt Familien und Alleinerziehende zur Linderung von Armut, in unverschuldeten Notfällen und bei häuslichen Krisen. Der Verein „Das Magische Projekt“ hilft Jugendlichen, die zum Beispiel wegen Gewalterfahrungen, Drogen oder Schulden in Lebenskrisen geraten sind.

Fragen der Geschichte

„Führer und Verführer“ sucht auf bisher nicht gezeigte Weise Antworten auf wichtige Fragen der Geschichte: Wie konnte es den Tätern gelingen, ihre Verbrechen umzusetzen, und warum folgte die Mehrheit der Deutschen Hitler in diese Katastrophe? Autor und Regisseur Joachim A. Lang beleuchtet die Zeit vom sogenannten „Anschluss“ Österreichs im März 1938 bis zum Untergang mit Mord und Selbstmord im Führerbunker im Mai 1945. Verhängnisvolle Jahre der Weltgeschichte, in denen Adolf Hitler seine beiden wichtigsten persönlichen Ziele konzipiert und in die Tat umsetzt: den „Lebensraum der Deutschen“ im Osten zu erweitern und die europäischen Juden zu vernichten. Am Ende stehen 60 Millionen Tote, darunter sechs Millionen Juden. Dieses wäre ohne die mächtige Propagandamaschine unter Leitung von Joseph Goebbels so nicht möglich gewesen. Der Minister hat das öffentliche Erscheinungsbild des Nationalsozialismus geprägt. Ein Bild, das auf fatale Weise bis heute nachwirkt. Goebbels verbog so perfide wie wirkungsvoll Nachrichten zu Lügen, Filme zu antisemitischen Werken des Hasses, Dokumente zu Fälschungen, Ansprachen zu Tiraden.

Filmische Fiktionalisierung

Um die übliche, auf inszenierten Bildern basierende Darstellung zu vermeiden, wählt der Film eine Fiktionalisierung, die auf historischen Quellen, bis hin zu verbrieften Dialogen, basiert. Ergänzt wird dies mit bislang selten gezeigten Archivaufnahmen sowie Interviewsequenzen mit Überlebenden des Holocaust.

Traditionell eröffnet ein Empfang ab 18 Uhr den Filmabend. Häppchen und Getränke sind im Eintrittspreis von 25 Euro enthalten. Um 19.30 Uhr läuft der Vorfilm, und um 19.35 ist Filmstart.