Erwin Walthers Werk bleibt dauerhaft in Amberg

Erwin Walthers Werk bleibt dauerhaft in Amberg
Der künstlerische Nachlass des Komponisten H. E. Erwin Walthers findet ein dauerhaftes Zuhause im Stadtarchiv Amberg. Seine Werke, die das kulturelle Leben in Amberg maßgeblich mitgeprägt haben, bleiben damit in der Stadt, zu der Walther zeitlebens eine enge Verbindung hatte. Dies umfasst sowohl die klassisch notierten Kompositionen als auch die graphisch notierten Werke, bekannt als Audiogramme, die nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Einfluss und Hinterlassenschaft eines Avantgardisten
Der 1995 verstorbene Walther, der neben seiner Arbeit als Komponist auch als Musiklehrer am Gregor-Mendel-Gymnasium tätig war, hinterließ ein beeindruckend vielfältiges Portfolio. Seine Tochter, Michaela Grammer, betonte das Anliegen ihres Vaters, Kunst und Kultur in Amberg zu fördern. Die Schenkung seiner Werke an das Stadtarchiv und die geplante Gründung der H. E. Erwin Walther-Stiftung zeugen von diesem Wunsch. Die Stiftung soll nicht nur Walthers Andenken ehren und seinen Bekanntheitsgrad steigern, sondern auch die Aufführung seiner Werke unterstützen und durch Kompositionsaufträge die Beschäftigung mit seinem Schaffen fördern. Forschungsaufträge zur Aufarbeitung seines Lebens und Werks sind ebenfalls geplant.
Oberbürgermeister Michael Cerny, einst selbst Schüler Walthers, äußerte sich erfreut über den Verbleib des Nachlasses in Amberg. Die Werke Walthers werden in den modern ausgestatteten Magazinen des Stadtarchivs neben anderen bedeutenden Nachlässen der Region aufbewahrt. Laut Stadtarchivar Dr. Andreas Erb hat die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Nachlass bereits begonnen, was neue Einblicke in das Schaffen des Avantgardisten verspricht.
Walthers Anspruch, ein „bunter Vogel“ in der Kompositionswelt zu sein, spiegelt sich in der Breite seines Schaffens wider. Von der Spätromantik über impressionistische und expressionistische Exkursionen bis hin zur Zwölfton- und audiovisuellen Musik reicht sein Werk. Die Audiogramme, ein Ausdruck seiner avantgardistischen Auffassung, werden nun Teil des städtischen Erbes.
Die Überreichung des künstlerischen Nachlasses durch Michaela Grammer, vertreten durch Stadtarchivar Dr. Erb und Oberbürgermeister Cerny, sorgt dafür, dass Walthers Einfluss auf die Kultur in Amberg nicht in Vergessenheit gerät. Seine Vision, durch Kunst und Kultur zu beeinflussen, lebt in seinem Werk und den Bemühungen um seine nachhaltige Würdigung weiter.