
Forum Falkenberg wählte neue Vorstandschaft

Forum Falkenberg wählte neue Vorstandschaft
Seit 2009 hatte Herbert Bauer den Verein geprägt und mit großem Engagement den Aufbau des Burgbetriebs begleitet. In den knapp zehn Jahren nach der Revitalisierung entwickelte sich die Burg Falkenberg zu einem lebendigen Kulturort, der weit über die Region hinaus Strahlkraft entfaltet.

Zum neuen Ersten Vorsitzenden wählte die Versammlung einstimmig den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden und Bürgermeister Matthias Grundler. Ebenfalls neu im Vorstand ist Werner Schönfelder, der künftig als Dritter Vorsitzender Verantwortung übernimmt. Schönfelder war über viele Jahre Leiter der Polizeiinspektion Tirschenreuth und hat sich in den vergangenen Jahren bereits stark im Team der Burgführer engagiert.
Gemeinsam mit Hermann Weiß (Zweiter Vorsitzender), Gerhard Fichtner (Schatzmeister) und Daniel Völkl (Schriftführer) bildet er nun die neue Vorstandschaft. Zu Kassenprüfern wurden Peter Träger und Wolfgang Meister gewählt.
Zusammenwirken von Verein und Burgmanagement
Ein zentraler Punkt der Versammlung war die Neufassung der Vereinssatzung. „Wir haben die Erfahrungen aus über zehn Jahren Burgbetrieb eingearbeitet und eine zukunftsfähige Grundlage geschaffen“, erklärte Matthias Grundler. Ziel sei es, das Zusammenwirken von Verein und Burgmanagement auf ein starkes Fundament zu stellen, die Organisation von Burgführungen, Museum und Kulturveranstaltungen effizienter zu gestalten und gleichzeitig die breite Beteiligung der Mitglieder zu sichern.
Die bisherige Leiterin des Arbeitskreises Veranstaltungen, Eva Gibhardt, berichtete von einem überaus erfolgreichen Kulturjahr mit zahlreichen Höhepunkten. So begeisterte im März das Kasperltheater mehr als 100 Kinder samt Eltern und Großeltern, im April verzauberte die international renommierte Cembalistin Johanna Soller mit Bachs Goldberg-Variationen das Publikum im Brauhaussaal, und im Mai sorgte die Kabarettistin Sara Brandhuber mit ihrem Programm „A scheena Schmarrn“ für einen ausverkauften Abend und ausgelassene Stimmung. Diese Vielfalt zeige, wie breit das kulturelle Angebot auf der Burg aufgestellt ist.

Einen besonderen Akzent setzte im November der Gedenkakt zum 80. Todestag von Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, verbunden mit einem Konzert des Polizeiorchesters Bayern. Hierfür erging ein besonderer Dank an Hermann Weiß und seine Frau Lisa Weiß sowie Albert Üblacker, die das Konzert hauptverantwortlich organisiert hatten.
Zudem kam auch das eigens erarbeitete Sprechspiel „Ein Gespräch mit dem Grafen“ beim Gedenkakt zur Aufführung, das von Martina Mark und Sabine Bauer konzipiert und geschrieben wurde. Gemeinsam mit Klaus Müller, der dem Grafen seine Stimme lieh, schufen sie ein eindrucksvolles Werk, das das Leben und die Haltung des ehemaligen Burgherrn künstlerisch erlebbar machte.
Besondere Momente auf der Burg
Für den Arbeitskreis Museum berichtete Hermann Weiß, dass die ehrenamtlichen Burgführer jährlich rund 5.000 Besucherinnen und Besucher durch die Burg begleiten – sei es bei den öffentlichen Führungen an Sonn- und Feiertagen um 15.30 Uhr oder bei individuell gebuchten Gruppenführungen. In den zurückliegenden Monaten konnten auch viele Schüler, die in der Jugendherberge Tannenlohe übernachteten, besondere Momente in der Burg erleben. Damit leisten die Ehrenamtlichen einen unverzichtbaren Beitrag zum lebendigen Burgleben.
Ein herzlicher Dank des Vorsitzenden Matthias Grundler galt deshalb allen Ehrenamtlichen, die sich bei Kulturveranstaltungen oder Führungen engagieren, ebenso wie dem hauptamtlichen Team und dem Burgmanagement, das derzeit von Stefanie Moises geleitet wird. In ihrem Bericht betonte Moises, dass die Geburt der Zwillinge von Burgmanagerin Teresa Würth Ende 2024 dem Team besondere Freude bereitete – auch wenn ihr Fehlen nach vielen Jahren engagierter Leitung im aktuellen Betrieb deutlich spürbar ist.
Viel Arbeit fürs Team
Im Mittelpunkt der Arbeit steht für den Verein auch künftig der Erhalt der Burg Falkenberg sowie die Unterstützung der Marktgemeinde beim Betrieb. Die Burg solle ein Ort für alle Generationen bleiben – offen, lebendig und Raum bieten für Kooperationen mit örtlichen Vereinen, Schulen und der Kreismusikschule, betonte Matthias Grundler.
Neben dem Rückblick gab es auch einen Ausblick: So wird im Herbst die Ausstellung der Künstlerfamilie Dick („Bodysee“) vom 13. September bis 5. Oktober im Veranstaltungs- und Tagungszentrum gezeigt. Am 14. September beteiligt sich die Burg am Tag des offenen Denkmals, verbunden mit dem traditionellen Zoigltag in den Kommunbrauerorten.
Weitere Höhepunkte sind das Konzert der Pilsner Jazz Band am 12. Oktober, die Museumsnacht am 25. Oktober sowie die Lesung mit Ovigo am 14. November. Auch der Adventsmarkt vom 12. bis 14. Dezember wird wieder ein Höhepunkt. Einen besonderen Stellenwert nimmt zudem die wissenschaftliche Arbeit ein: Die Forschungen von Prof. Dr. Dr. Stefan Piasecki rund um den früheren Burgherrn Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg werden nach den Worten Grundlers „noch viele spannende Momente und Projekte mit sich bringen“. In diesem Zusammenhang wies er auf ein weiteres Jubiläum hin: Am 20. November wäre der Graf 150 Jahre alt geworden. Auch das wolle man mit einer kleinen Veranstaltung würdigen.
Ehrenbürger Herbert Bauer
Mit großem Applaus würdigte die Versammlung den scheidenden Vorsitzenden Herbert Bauer, der von der Marktgemeinde für seine Verdienste um den Ort und die Burg zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Abschließend lud der neue Vorsitzende alle Mitglieder und Interessierten herzlich zur Ideenwerkstatt am 26. August um 19.30 Uhr im Burghof ein. Dieses neue Format soll künftig regelmäßig stattfinden: Alle an Kultur und Museum interessierten Menschen sollen ihre Vorschläge und Anregungen einbringen können, die dann von Vorstandschaft und Burgmanagement aufgegriffen und umgesetzt werden.
Weitere Infos
Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen, dem Verein und der neuen Satzung sind auch auf der Homepage der Burg zu finden.