Heimatgeschichten bei Wind und Wetter erkundet
Heimatgeschichten bei Wind und Wetter erkundet
Unter grauem Himmel und stetigem Regen haben sich die Mitglieder der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V. auf eine traditionsreiche Wanderung von Trabitz nach Kaibitz gemacht. Der Weg führte sie entlang der Haidenaab, vorbei an wichtigen kulturhistorischen Orten. Norbert Reger, der Vorsitzende der Steinwaldia, und Bürgermeister Hans Walter, der als Referent fungierte, führten die Gruppe durch die Geschichte und Gegenwart dieser beeindruckenden Landschaft.
Trabitz: Ein Start voller Geschichte
Gleich zu Beginn der Wanderung wurde die historische Bedeutung von Trabitz betont. Der Ort, dessen Name von den slawischen Wörtern für Gras und Wasser abgeleitet ist, bildete den perfekten Startpunkt der Tour. Hans Walter erläuterte, wie die Haidenaab einst zahlreiche Eisenhämmer speiste und Trabitz zu einem frühen Wirtschaftsstandort machte. Der Meierhof, einst ein Verwaltergebäude der Speinsharter, zeugt noch heute von der klösterlichen Vergangenheit der Region.
Unterbruck: Ein Schloss erzählt
In Unterbruck angekommen, stand das Hammerschloss im Mittelpunkt, ein Bauwerk, das vom Leben und den Schicksalen seiner Bewohner während des Dreißigjährigen Krieges berichtet. Die damals erlebten Dramen scheinen wie Szenen aus einem Kinofilm. Der Umgang des damaligen Schlossbesitzers mit den Schweden und die daraus resultierenden Leiden der Bevölkerung wurden von Walter detailreich geschildert.
Wolframshof: Ein lebendiges Schloss
Die Wandergruppe setzte ihren Weg fort bis zum Schloss Wolframshof, wo Geschichte auf Moderne traf. Bürgermeister Walter und Schlossherr Maximilian von Grundherr erläuterten die historische Bedeutung des Schlosses, das heute noch als Schauplatz für Veranstaltungen dient. Die Gruppe fand Unterkunft in einer VIP-Lounge, ein Beispiel für die gelungene Verbindung von historischem Erbe und gegenwärtigem Leben.
Kaibitz: Mühle und Schloss mit Vergangenheit
Der letzte Halt der Wanderung war Kaibitz, wo die Teilnehmer mehr über die Mühle, das Schloss und das Dorf erfuhren. Helene Eibisch bot Einblicke in die herausfordernde Geschichte ihrer Familie und des Dorfes, die von harter Arbeit, Kriegsleiden und dem ständigen Kampf um Erhaltung geprägt war. Auch die Geschichte des Schlosses Kaibitz, einschließlich der literarischen Hinterlassenschaft von Erich Ebermayer, wurde hervorgehoben.
Die Wanderung endete im Rittersaal der Schlossschänke, wo die Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen nicht nur körperlich, sondern auch geistig genährt wurden. Diese Reise durch die Nordoberpfalz illustrierte eindrucksvoll, wie Geschichte, Tradition und das Leben der Gemeinschaft ineinandergreifen.
Trotz des unbeständigen Wetters war die Wanderung ein Zeichen der Verbundenheit und des Interesses an der regionalen Geschichte. Die Teilnehmer verließen Kaibitz mit einem tieferen Verständnis für die Bedeutung ihrer Heimat und der Geschichten, die diese Landstriche prägen.




