
Jubel für Epochal - Konzert verbindet Epochen und Kulturen

Jubel für Epochal - Konzert verbindet Epochen und Kulturen
Beim festlichen Jubiläumskonzert des Festivals junger Künstler imponierten die Chöre mit einem klangvollen Streifzug durch Epochen. Der Innenraum der Speinsharter Klosterkirche ist geprägt von zahlreichen Engelsfiguren. Sollte es vielleicht Zusammenhänge zwischen dem imponierenden Bildprogramm der auf Wolken schwebenden Engel und dem Terminus zum mächtigen und dann doch wieder liebreizenden Halleluja geben, das beim Jubiläumskonzert des Festivals junger Künstler Bayreuth durch den barocken Kirchenraum klang? Die „Capella Transylvanica aus Cluj/Rumänien und der „Macedonia University Choir“ aus Thessaloniki/Griechenland vereinten jedenfalls voller Hingabe musikalische Meisterwerke aus mehreren Jahrhunderten und Kontinenten. Ein klangvoller Streifzug durch Epochen mit engelsgleichen, ja himmlischen Stimmen. Einfach „epochal“, so auch der Titel des fulminanten Chorkonzerts.

Ein musikalisches Feuerwerk
Den Bogen spannten die über 70 Akteure unter Leitung des Dirigententrios Fred Sjöberg, Prof. Dr. Cornel Groza und Dr. Maria Emma Meligopoulou vom geistlichen Chorgesang der Renaissance bis zu zeitgenössischen Kompositionen, von klassischen Orgelklängen bis zu modernen Klangvisionen. Jeder Programmbeitrag des Abends stehe stellvertretend für die Kommunikationsform des Festivals, über Grenzen hinweg die Begegnung, das Menschsein und die Liebe zur Musik zu zelebrieren, so die Begrüßungsworte des Speinsharter Kulturmanagers Moritz Kellner. Ein Auftrag, den die jungen „Engelszungen“ der Chöre aus Rumänien und Makedonien, der schwedische Organist KarlMagnus Jansson, Fabian Otten am Marimbaphon und die begleitende Combo verzückend umsetzten.
So gedacht, begann das Konzert einleitend mit dem größten Musikinstrument und der „Cantate Domino“. Es folgte ein musikalisches Feuerwerk mit sechzehn Stücken, die alle Stile und „E:motionen“, so das Gesamtmotto des 75. Festivals, vereinte. Lyrische Chorkompositionen aus Norwegen, schwedische Klangformationen mit dem Marimbaphon, volksmusikalische Beiträge und Hochzeitsmelodien aus Rumänien, englische Meisterwerke, das „Elegy“, einem Orgelbeitrag des Komponisten John Rutter, Eric Whitacres mächtiges „Leonardo Dreams of his Flying Machine“ in Erinnerung an das berühmte Genie Leonardo da Vinci standen fortan im Mittelpunkt des Programms.
Ein Triumph der Musik
Ein weiterer Melodien-Reigen mit einem internationalen Geflecht legendärer Kompositionen folgte. Die Beiträge reichten mit „Hymn to the Fallen“, der Filmmusik aus dem preisgekrönten Kriegsdrama des „Soldaten James Ryan“ bis zum „schwebenden Engel“ in Astor Piazzollas „La muerte del Ángel“ und schließlich zur Konzertabrundung bis zum „Triumph of Existing“ mit Klängen der Marimba und glückseliger schwedischer Naturpoesie. So trafen sich Sprachen und Kulturen, Epochen, Stile und Emotionen, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft musikalisch verbinden. Ein „Epochal“, das die über zweihundert Besucher in der vollbesetzten Klosterkirche mit stehenden Ovationen bedachten. Der Auszug der Mitwirkenden glich schließlich einem Triumphzug. Der Spirit des Gemeinschaftsgefühls setzte sich bei einer Begegnung im Innenhof der Abtei fort.