
museum34 zeigt seltene Schnitzerei aus dem 18. Jahrhundert

museum34 zeigt seltene Schnitzerei aus dem 18. Jahrhundert
Das “museum34” präsentiert ab 1. September ein neues Wechselexponat: eine kunstvolle Schnitzerei aus dem 18. Jahrhundert, die das Büttnerhandwerk darstellt. Zu finden ist diese in der Dauerausstellung des Museums. Wolfgang Schnödt hat dieses außergewöhnliche Exponat dankenswerterweise dem Museum zur Verfügung gestellt.

Laut handschriftlichen Aufzeichnungen stammt diese Arbeit, gefertigt um 1750, aus dem ehemaligen Anwesen Schmucker, wohl zu den Anfängen der Büttnerei. Hierfür spricht der mit Rocaille-Ornamenten aus dem Rokoko versehene Rahmen, die Darstellung sowie die Machart des Fasses und die Gewandung der abgebildeten Büttner ähnlich der Münchner Schäffler zu dieser Zeit.
Die Berufsbezeichnungen der Büttner
Regional abhängig wurden die Schäffler oder Büttner auch Küfer, Fassmacher, Fasshersteller, Böttcher oder Schaffelmacher genannt. Und weil die Büttner beim Antreiben beziehungsweise Auftreiben eines Reifens oft zu mehreren um das Fass herumgingen und im Takt auf den Reifen schlugen, war eine weitere Berufsbezeichnung „Rumtreiber“.
Nachweislich waren im Jahre 1772 bereits 145 Handwerksbetriebe, darunter sechs Büttnereien in Auerbach ansässig. Dort wurden hauptsächlich Gefäße, Behälter und vor allem Fässer aus Holz hergestellt.
Unterschiede zwischen Schwarzbüttner und Weißbüttnern
Bei den Büttnern wurde zwischen Schwarz- und Weißbüttnern unterschieden. Schwarzbüttner fertigten zumeist Bier- oder Weinfässer aus schwarzem Holz, nämlich Eiche, Esche und Kastanie. Die Weißbüttner hingegen stellten vorzugsweise Wannen und Zuber aus weißem Holz, also Fichte oder Tanne her.
Sonderausstellung „Auerbacher Schulgeschichten“
Aktuell lädt zudem die Sonderausstellung „Auerbacher Schulgeschichten“ zu einem ausführlichen Streifzug durch die Geschichte, umrahmt von Klassenfotos, Zeugnissen, alten Aufnahmen der Schulhäuser, Schulordnungen etc., ein. Die Besucher betreten ein Klassenzimmer von 1920 und werden zurückversetzt in die Zeit, als es noch keine neun Schuljahre gab.
Buben und Mädchen wurden streng getrennt voneinander unterrichtet, ein Klassenraum beherbergte alle Jahrgangsstufen und der Rohrstock wurde noch geschwungen. Das “museum34” hat Montag, Dienstag und Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, Mittwoch und Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet. An den verkaufsoffenen Marktsonntagen ist das Museum zusätzlich ab 14 Uhr geöffnet.