Neuauflage von Sie kommen schildert Kriegsende in der Oberpfalz - Lesung in Pfreimd
Neuauflage von Sie kommen schildert Kriegsende in der Oberpfalz - Lesung in Pfreimd
Im „Oberstüberl“ der Stadtbücherei herrschte voller Andrang, als Christine Ascherl die Neuauflage des Buches „Sie kommen! Die letzten Kriegstage in der Oberpfalz 1945“ präsentierte. Stefan Voit, der durch den Abend führte, beleuchtete durch das Vorlesen verschiedener Buchpassagen die dramatischen Ereignisse der letzten Kriegstage in der Oberpfalz.
Ein Buch gibt Einblick in die Vergangenheit
Die Neuauflage des Buches bringt mehrere bislang unveröffentlichte Fotos und Beiträge zusammen, welche die Ereignisse rund um das Kriegsende 1945 in der Oberpfalz dokumentieren. Ursprünglich 2005 erschienen und 2015 erweitert, versammelt die aktuelle Ausgabe von 2025 über 70 Beiträge. Diese stammen großenteils aus Artikeln, die zu den Jahrestagen in den Zeitungen „Der neue Tag“ und „Amberger Zeitung“ publiziert wurden und bieten Zeitzeugenberichte, die die schweren Zeiten des Frühjahrs 1945 nachzeichnen.
Ergreifende Augenzeugenberichte und mehrdimensionale Perspektiven
Besonders hervorgehoben wurden die Beiträge von Clemens Hösamer und Alfred Hammer. Hösamer liefert mit einem Augenzeugenbericht zur Bombardierung Schwandorfs tiefe Einblicke, während Hammer durch die Beschreibung des Tagebucheintrags des damals 15-jährigen Schülers Ernst Wirner in Pfreimd die persönlichen Erfahrungen und die inneren Kämpfe der Menschen thematisiert.
Filmaufnahmen und neue Berichte bereichern die Neuauflage
Ascherl ergänzte die Neuauflage auch durch Filmaufnahmen, welche das Vorrücken der Amerikaner in Grafenwöhr verdeutlichen. “Im Buch sind Berichte von US-Soldaten dazugekommen, wie sie das KZ Flossenbürg entdeckt haben oder auch von Kriegsgefangenen der Stalags in Weiden und Hohenfels. Das Buch ist jetzt quasi 3D, hat mehr Perspektiven dazugewonnen“, so Ascherl. Die Herausgeberin betont die erweiterten Recherchemöglichkeiten in Archiven weltweit, die eine neue Tiefe der Darstellung ermöglichen.
Todesmärsche und die Folgen
Einen besonderen Raum nehmen zwei Beiträge über die Todesmärsche ein. In Neunburg vom Wald und Schwarzenfeld wurden die Bürger von der US-Armee gezwungen, tote KZ-Häftlinge zu exhumieren und ordentlich zu beerdigen. Eindrücklich verlas Voith dazu einen Text des verstorbenen Kollegen Philipp Mardanow.
Friedensfeiern in Bildern
Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte Ascherl Bilder von der Siegesfeier der Amerikaner auf dem Schlörplatz in Weiden, die den Frieden feiern. Mit den gezeigten Bildern, Filmbeiträgen und Buchausschnitten konnten die Museumsleiterin und die zahlreichen Besucher tiefe Einblicke in die damalige Zeit gewinnen und sich intensiv mit den Geschehnissen auseinandersetzen.


