Weidener Videoclub trifft sich monatlich eimal im Parapluie
Weidener Videoclub trifft sich monatlich eimal im Parapluie
Als der Weidener Videoclub Anfang der 1970er Jahre im Handwerkerhaus gegründet wurde, hätte keiner damit gerechnet, dass die lose Verbindung von Videoenthusiasten knapp 55 Jahre später immer noch aktiv sein wird. “Früher nannten wir uns Schmalfilmfreunde”, erinnert sich Gustl Beer an die Gründerzeit zurück. Beer leitet den Club seit nunmehr 20 Jahren. Gründungsvorsitzender war Anton Fritsch.
Motiviert durch die Drogerie Schuster
Vorausgegangen sei ein Treffen, zu dem die damalige Drogerie Schuster eingeladen. Das Geschäft in der Weißenburgstraße hatte damals eine gut sortierte Foto- und Kameraabteilung, nebst Zubehör. Und ein kompetentes Fachpersonal. “Damals wurde der neue Super-8-Projekt der Firma Bauer vorgestellt.” Einmal im Monat trafen sich daraufhin die Schmalfilmfreunde im Handwerkerhaus zum Austausch und Fachsimpeln. Natürlich wurden auch die neuesten Filme der Clubmitglieder gezeigt und das neueste Equipment vorgestellt.
Filmen als Hobby
“Wir hatten damals vereinbart, keinen Vereinsbeitrag zu verlangen. Wir waren der Meinung, Geld ruiniere die Gemeinschaft.” Der Club pflege das Hobby des Filmens. Deshalb sei auch nie an eine Vereinsgründung gedacht gewesen. Diesen Zustand wolle man so auch beibehalten. Zweck des Clublebens sei die Verbesserung der eigenen Filmproduktionen. Früher hatte man auch gemeinsame Projekte und Exkursionen verwirklicht, erklärt Beer weiter. Heute würden vor allem Urlaubs- und Reisefilme gezeigt. Mit anschließender Diskussion. Aber ohne Bewertung. “Man tauscht sich aus.”
Neues Vereinslokal
Das Vereinslokal wurde in den letzten fünf Jahrzehnten mehrfach gewechselt. Vom Handwerkerhaus zog man in die Gaststätte Renner in Bechtsrieth. Bald kehrte man zurück nach Weiden in die Alpenrose. Es folgte ein kurzer Abstecher nach Neustadt. Schließlich fand man in “Iblacker’s Zoiglstube” eine neue Bleibe, zog dann weiter ins Schützenhaus am Hetzenrichter Weg.
Zugpferd: Reinhard Döllner
Seit kurzem zeigen die Videofreunde ihre Filme im “Parapluie”. Jeden dritten Donnerstag im Monat. Warum? “Weil es sich hier um ein Künstlerlokal handelt und unser Club ebenfalls das Kunsthandwerk pflegt”, sagt Beer. “Hier fühlen wir uns gut aufgehoben und sehr gut angenommen.” Die Technik vor Ort sei vom Feinsten. “Vom Beamer bis zum Lautsprecher”. Das Zugpferd des Clubs sei Reinhard Döllner. Der erfolgreiche Youtuber und Reiseberichterstatter sei aber zur Zeit wieder in fernen Ländern unterwegs. Zuletzt sei dei Besucherzahl und die der aktiven Filmemacher um rund ein Drittel gestiegen. “Wir alle sind sehr zufrieden.”
Für jedermann zugänglich
Diese Ansicht teilt auch “Kulturbahnhof”-Wirt Bernd Mende. Er ist zufrieden mit seinen neuen Gästen. “Da kam mal einer vom Videoclub vorbei und hat angefragt, ob wir hier nicht auch Platz hätten für den Weidener Videoclub. Nachdem wir ja auch Kinofilme zeigen.” Mende glaubte, dass ein solcher Club gut ins “Parapluie” passen würde. “Gut kommt vorbei. Und es hat alles gepasst – für uns und für den Videoclub.” Die Veranstaltungen seien für jedermann zugänglich. Am Gründonnerstag wurden Videos präsentiert über Madeira, Kreta und Costa Rica.


