
Nachruf: Amoi seg' ma uns wieder

Nachruf: Amoi seg' ma uns wieder
Raimund Forster wurde am dritten Juli 1964 geboren und wuchs in Eslarn als erstes Kind von Annemarie und Karl Forster zusammen mit den Schwestern Petra und Heike auf. Nach der Schule lernte er beim Café Eger in Moosbach das Bäckerhandwerk und arbeitete anschließend bei der Bäckerei Kaiser in Eslarn. Aus der am ersten August 1992 mit Petra Klug geschlossenen Ehe gingen die Töchter Madeleine und Michelle hervor. Ebenso stolz war das Ehepaar auf den im März 2025 geborenen Enkel Lorenz.

Beruflicher Werdegang und Leidenschaften
Der berufliche Weg von Raimund Forster führte von 1986 bis 1998 als Zeitsoldat nach Oberviechtach und als Feldjäger nach Ulm, Leipzig und München. Ab dem ersten September 1998 ergriff Forster bei der Stadt Weiden die Laufbahn des mittleren Verwaltungsdienstes.
Dass seine Leidenschaft, das Motorradfahren, auf so tragische Weise enden würde, machte alle fassungslos und tief betroffen. „Auch nach neun Tagen macht uns der tragische Verkehrsunfall stark betroffen und man will es nicht wahrhaben“, stellte Pfarrer Erwin Bauer im Beisein von Pfarrvikar Basil am Mittwoch bei der Predigt im Requiem fest. „Man kann und man will es nicht begreifen“, fügte Pfarrer Bauer an und zog zum Trost den Vergleich zu den Emmausjüngern, die über den Tod ihres Meisters Jesus trauerten.
Mit jemandem über Unverständliches und Unfassbares reden zu können, brachte laut Pfarrer Bauer auch den Jüngern auf ihrem Weg nach Emmaus einigermaßen Erleichterung. „Reden wirkt befreiend und schenkt Trost.“ Das Requiem umrahmten der Kirchenchor mit Organistin Martina Brenner. Das Bläserduo Max Hochwart und Jürgen Lößl trug das geistliche Lied „Näher mein Gott zu Dir“ vor, und am Friedhof verabschiedete sich die Schlossbergkapelle, der Krieger- und Soldatenverein vom seit 2016 treuen Vereinsmitglied mit dem Lied „Ich hatt einen Kameraden, einen besseren findest du nicht“.
Ein leidenschaftlicher Ehrenamtler
An den als Beamter stets verlässlichen Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung Weiden erinnerte in der Pfarrkirche im Nachruf Bürgermeister Lothar Höher. „Ich bin heute mit einigen Kollegen von der Stadtverwaltung nach Eslarn gekommen, um unseren Raimund Adieu zu sagen.“ Die Kollegen und die Weidner Bürger schätzten die Kompetenz, die Hilfsbereitschaft, seine Offenheit und das Fachwissen, auch außerhalb seines Fachbereiches, aber vor allem auch den Menschen Raimund Forster. Als DJ Palermo belebte er den Fasching der Stadtverwaltung und sorgte für ausgezeichnete Stimmung. „Wir sind dankbar, dass wir Raimund kennenlernen, mit ihm lachen und mit ihm arbeiten durften, lieber Raimund, ruhe in Frieden.“
Sein TSV hatte die in unzähligen Stunden ehrenamtlichen Leistungen vor den letzten Heimspielen bereits mit Lautsprecherdurchsagen gewürdigt. Die größte Liebe galt seiner Familie und seinen Leidenschaften der Rasenpflege, dem Skifahren und dem Fußballsport. Nach seiner aktiven Zeit als Fußballer übernahm der „Sportler mit Leidenschaft“ als Abteilungsleiter, Schriftführer und Zweiter Vorsitzender im TSV-Förderverein sowie im Vereinsausschuss immer wieder ein oder mehrere Ehrenämter. Die Spiele begleitete er als Platzwart und Stadionsprecher. Der TSV ehrte seinen leidenschaftlichen Allrounder für fünfzigjährige Treue, und in den Jahren wurde der Fußballplatz bei seinem Lieblingsverein, dem TSV, seine zweite Heimat. Wo immer es nötig war zu unterstützen, war er mit an vorderster Front.
Trauer und Gedenken
Den sechzigsten Geburtstag feierte er mit Verwandten und Freunden für ihn überraschend am „Ballermann“. Dass er Stimmung mit Musik und guter Laune machen kann, bewies Raimund Forster bei verschiedenen Veranstaltungen auch in Eslarn als DJ Palermo. Noch Tage vor dem Unglückstag war er beim Heimatfest für seinen TSV im Festzelt als ehrenamtlicher Helfer aktiv unterwegs.
Dass ihm seine große Leidenschaft, dem Motorradfahren auf seiner Ducati, zum Verhängnis werden könnte, damit hätte wohl niemand gerechnet. Bis zu jenem schicksalhaften Tag am elften August zwischen Moosbach und Eslarn. In Windeseile verbreitete sich die Todesnachricht, und keiner wollte es glauben. Mit ihm verliert Eslarn nicht nur einen enorm engagierten Mitstreiter im Ehrenamt, sondern auch einen echten Freund – einen Menschen, den alle geschätzt und gern gehabt haben.
Viele nahmen Abschied
Bei der Trauerfeier in der Kirche und am Friedhof gaben eine große Anzahl an Freunden, Nachbarn, Bekannten, Vereins- und Jahrgangsmitgliedern, sowie Mitbürgerinnen und Mitbürgern der Familie, den Angehörigen und Verwandten das Gefühl, bei der Bewältigung von Trauer nicht allein zu sein. Ein langer Trauerzug führte unter den musikalischen Klängen der Schlossberg-Kapelle mit den Fahnenabordnungen des TSV und des Kriegervereins von der Kirche zum Friedhof. „Wer so gewirkt wie du im Leben, wer so erfüllt hat seine Pflicht und stets sein Bestes hergegeben, der stirbt auch selbst im Tode nicht“, beschrieb treffend ein Satz in der Sterbeanzeige.
Mit den Liedern „Der Himmel trägt dein Licht“ und „Sternenträumer“ von Forsters Lieblingssängerin Andrea Berg verabschiedete sich die Eslarner Sängerin und Nichte Anna-Lena Klug. „Ein herzliches Vergelts Gott allen für die rege Anteilnahme, Beileidswünsche und bestärkenden Worte, die wir in unserer Trauer erfahren durften“, dankten Ehefrau Petra, die Töchter Madeleine mit Christoph, Michelle mit Markus und alle Verwandten.