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Space -Eye schickt zweite Rollende Backstube in die Ukraine

Regensburg/Weiden. "Space Eye – Handmade Humanity" nennt sich die Regensburger Hilfsorganisation. Dass diese Bezeichnung kein leeres Versprechen ist, beweisen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seit Jahren mit zahlreichen Aktionen für Menschen in Not. Ob in Bosnien, Griechenland, der Türkei oder in der Ukraine: Space Eye hilft überall dort, wo Hilfe am nötigsten ist. Das neueste Projekt: eine zweite rollende Backstube in der Ukraine.

Space -Eye schickt zweite Rollende Backstube in die Ukraine

Dankbar empfangen die Menschen in der Ukraine die Brote. Foto: Space Eye
Bäckermeister Reiner Dietl (rechts) ist ein Mann der ersten Stunden bei der “Rollenden Backstube”. Foto: Space Eye
Auch Andy Lehner (rechts) von der Space Eye-Außenstelle Nord unterstützt Bäcker Dietl. Foto: Space Eye

Die Not in der Ukraine ist bekanntlich groß. Vor allem in den umkämpften und/oder befreiten Gebieten fehlt es den Menschen an lebensnotwendigen Gütern: Kleidung, Hygiene und Lebensmittel. Ohne humanitäre Hilfe aus dem Westen wäre die verzweifelte Lage der Menschen dort nicht zu meistern. Space-Eye ist seit Beginn der russischen Invasion mit zahlreichen Hilfsangeboten tätig. Rein spendenfinanziert und nach dem Konzept “Hilfe zur Selbsthilfe” arbeitet Space-Eye vor allem im Großraum Odessa, Cherson, Nikopol und Mykolajiw.  Die „rollende Backstube“ hat eine Kapazität von rund 80 Laib Brot pro Stunde und kann hunderte Familien regelmäßig versorgen. Der erste Einsatzort für die Bäckerei auf Rädern war die Stadt Nikopol am Fluss Dnepr, die vom Krieg besonders schlimm heimgesucht worden ist.

Seit zwei Jahren rollt die Backstube

Seit zwei Jahren ist eine fahrbare Bäckerei für und von Space-Eye im Einsatz. Mehr als 100.000 Brote wurden seither von den ukrainischen Bäckerinnen und Bäckern kostenlos an arme Familien in zerbombten Dörfern verteilt und liefern so einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Menschen. Unterstützt wird das Projekt von Bäckermeister Reiner Dietl aus Elisabethszell (Niederbayern) und der Berliner Bäckerei Domberger, die bereits Erfahrung mit dem Einsatz einer mobilen Bäckerei hat.

Jetzt geht die zweite Rollende Backstube in Betrieb. Zurzeit lernen Einheimische unter Anleitung von deutschen Bäckermeistern das Brothandwerk. Damit verdoppelt sich die Hilfe, und noch mehr Menschen können regelmäßig mit Brot versorgt werden. Und nicht nur das: Space-Eye liefert auch andere Nahrungsmittel für die Ärmsten der Armen in die Ukraine. Mitglieder von Kirchengemeinden organisieren die Verteilung und achten darauf, dass die Hilfe nur dort ankommt, wo sie wirklich benötigt wird.

Die Schweiz hat’s erfunden

Nicht nur für Technikfans dürfte der historische Hintergrund der mobilen Backstuben interessant sein: Die Backstuben wurden in den 1950-er Jahren von der schweizerischen Armee konstruiert, um die Versorgung der Soldaten bei Manövern zu sichern. Es handelt sich um komplette, voll ausgestattete Bäckereien in der Größe eines Lkw-Anhängers. So stammt die erste Space Eye-Backstube tatsächlich aus Beständen der schweizerischen Armee. Besonderheit: die Backstuben können sowohl mit Öl als auch mit Gas oder Holz betrieben werden. Ausgestattet mit einem Generator, sind sie auch vom Stromnetz unabhängig. Ideal also für den Einsatz in Krisengebieten. Im Fall der Fälle kann die rollende Backstube auch zügig den Ort wechseln.

Obwohl die Arbeit von Space-Eye ausschließlich gratis von Ehrenamtlichen geleistet wird, ist das Projekt auf ständige finanzielle Unterstützung angewiesen: Mehl, Salz, Hefe und Brennstoffe verschlingen viel Geld. Deshalb bitten die Helfer um Unterstützung dieses so wichtigen Projekts.

Informationen unter space-eye.org/backstube

VGN Nürnberg – Phase1
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