
Europapolitisches Sommergespräch der Mittelstands-Union

Europapolitisches Sommergespräch der Mittelstands-Union
Am Rande des Sommerfestes der Mittelstands-Union (MU) der Kreisverbände Tirschenreuth und Nordoberpfalz fand das europapolitische Sommergespräch statt. Teilnehmer waren Christian Doleschal, MdEP und Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern, Severin Hirmer, Yepp-Vice President und Mitglied des Bundesvorstandes der Jungen Union Deutschland, Alexander Herzner, Kreisvorsitzender der MU Nordoberpfalz, und Leonhard Zintl, Kreisvorsitzender der MU Tirschenreuth.

Herausforderungen für Unternehmen
Zintl ging auf die aktuellen Herausforderungen ein, mit denen kleine und mittelständische Unternehmen derzeit konfrontiert sind: Hohe Energiepreise, wachsender bürokratischer Aufwand und steigende Verwaltungskosten im internationalen Vergleich – etwa zu Estland. „Wir müssen den Mut haben, aus erfolgreichen Beispielen anderer Länder zu lernen und bürokratische Hürden konsequent abzubauen. Nur so schaffen wir es, unsere Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten und die Innovationskraft unserer Region zu sichern“, so Zintl.
Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen
Herzner stellte zudem die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen heraus, die derzeit die Arbeit der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) und der MU Bayern prägen: Verlässliche Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen, Stärkung der inneren und äußeren Sicherheit, Ausbau moderner Infrastruktur, Bewältigung des demografischen Wandels, Reform der Rentenpolitik sowie eine aktive Fachkräftegewinnung. Auch Themen wie die Förderung von Gründungen, Digitalisierung, steuerliche Entlastung und der Erhalt des Eigentumsrechts stünden auf der Agenda. „Das Geschäftsmodell Deutschland steht an einem Wendepunkt. Wir müssen uns neu erfinden oder uns zumindest deutlich mehr anstrengen, um auch in Zukunft ein Land des Wohlstands, der Stabilität und der Chancen zu bleiben“, betonte Herzner.
12-Punkte-Plan Plus für die Grenzregion
Doleschal forderte, in einem Europa starker Regionen die bayerisch-tschechische Grenzregion krisenfest zu machen. Er stellte hierzu einen 12-Punkte-Plan Plus vor, nach dem die Grenzregion als starker Akteur zwischen München, Berlin, Brüssel und Prag agiert. Der Europaabgeordnete regte die Wiedergründung der deutsch-tschechischen Parlamentariergruppe im Bundestag an. Als konkrete Handlungsfelder nannte er eine grenzüberschreitende Medienlandschaft und die Zusammenarbeit bei Rettungsdiensten, beim Katastrophenschutz sowie in der Polizeiarbeit. Doleschal begrüßte hierbei den Besuch der MU in Pilsen im Mai als Beitrag zur Vernetzung.
Engagement und Visionen
Hirmer engagiert sich auf regionaler und europapolitischer Ebene für die Digitalisierung, Energiewende und Generationengerechtigkeit. Er sieht dabei seine Heimat als „Aufsteigerregion“ in Bayern, Deutschland und Europa. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass eine konsistente und konsequente Politik von Brüssel über Berlin nach Bayern für die wirtschaftliche Entwicklung der nördlichen Oberpfalz notwendig sei.