
Schlammersdorf hört der Jugend zu

Schlammersdorf hört der Jugend zu
Der Real Talk führt zu neuen Freundschaften, verändert Perspektiven und heilt Vorurteile. Diese Erkenntnisse führen im Schlammersdorfer Gemeinderat zu guter Stimmung. Dennoch stellt sich die Frage: Welche Sonderwünsche der jungen Menschen erscheinen realistisch? “Denk an den Ort, in dem du lebst”! Dieser Appell der NEW Real-Talk-Serie mit Gruppen-Workshops in den Gemeinden der ILE-Region zeigte auch in Schlammersdorf Wirkung.

Was ist gut? Was nicht? Was soll sich ändern? Diese Fragen beim “Jugendtreff” im Bürgerhaus Mitte Mai hallten nach. Die Heranwachsenden hatten keine Scheu, ihre Vorstellungen von einer blühenden Heimatgemeinde einzubringen und Wünsche und Forderungen zu formulieren. Die Positionen für eine gute Zukunft in ihrem gewohnten Umfeld zu Papier zu bringen und mit Unterstützung der “Regierenden” Pläne zu schmieden: für Bürgermeister Johannes Schmid, seine Gemeinderäte und die Jugendbeauftragten Kornelia Kausler und Sabrina Drummer eine Veranstaltung mit Signalwirkung.
Lebendige Gemeinde trotz Herausforderungen
Nicht nur pflichtgemäß beleuchtete das Gremium nun in einer Sondersitzung die vom Real Talk-Gremium gesammelten Werke mit der zusammenfassenden Anmerkung des Bürgermeisters: “Der Jugend erscheint nicht alles super. Aber an einer lebendigeren Gemeinde ist allen gelegen”. Ein Fazit, das der Sitzungsleiter mit den priorisierenden Themen des Talks untermauerte.
Die Interessenschwerpunkte der über 40 teilnehmenden Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 21 Jahren orientierten sich insbesondere auf Wünsche zum Bau neuer Radwege, auf flexiblere Busverbindungen, auf Baxi-Angebote, auf eine Wasserrutsche am Döring, auf eine bessere Verkehrsinfrastruktur, bessere WLAN-Verbindungen, diverse Freizeit- und Sportangebote und auf ein neues Löschfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr.
Hervorragende Jugendarbeit der Vereine
Ein Wunschkatalog, dem der Rat viel Verständnis entgegenbrachte, um gleichzeitig zu differenzieren: “Unter Berücksichtigung unserer ländlichen Struktur sind manche Vorschläge mehr oder weniger realisierbar”. Ehrliche Worte, die Bürgermeister Johannes Schmid mit einem Lob an die Vereine der Gemeinde verband. “Unsere Vereine bieten beste Voraussetzungen für eine gute Jugendarbeit”.
Eine Auflistung der vielen Vorschläge und die Empfehlung, sich auch über den Gemeindekanal zu informieren, folgten. Der Jugend versprach der Bürgermeister weitere Feedbacks im Sinne der Real Talk-Idee. Als Zwischenbilanz urteilte Johannes Schmid: “Die Jugend bekommt in Schlammersdorf breite Unterstützung”.
Blick auf die Zukunft
Auch die Zweite Bürgermeisterin Tanja Renner bescheinigte der Real Talk-Idee gute Ansätze: “Ein hoffnungsvolles Instrument, das Interesse der Jugend am Gemeindegeschehen zu wecken”! Zeitnah empfahl sie mit Blick auf die Anregung einiger Jugendlicher die Prüfung zum vorzeitigen Kauf eines neuen Feuerwehr-Löschfahrzeuges. “Derzeit gibt es höhere staatliche Zuschüsse”. Ein Vorschlag, den der Erste Bürgermeister relativierte: “Wir müssen uns an den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Gemeinde und an den langen Lieferfristen orientieren.”
Gerhard Wiesnet empfahl, sich bei der künftigen Fahrzeugauswahl auf normale Anforderungsprofile zu beschränken. Zudem regte der CSU-Mann an, bei der Organisation des Bürgerfestes auf steuerrechtliche Vorgaben zu achten und eine Brücke zu einem noch zu gründenden Bürgerfest- oder Kirwa-Verein zu bauen.
Wichtige Beschluss-Bekanntgaben
Es folgten Beschluss-Bekanntgaben aus der letzten Ratssitzung. Der Bürgermeister verwies auf die Vergabe für die Baugrunduntersuchung zur Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Moos-Oberbibrach als Grundlage der weiteren Planung und zur Abklärung von Fördermitteln. Der Sitzungsleiter verkündete zudem den Abschluss der Arbeiten zur Sanierung der Ortsverbindungsstraße Menzlas-Starkenacker-Neumühle und die Anschaffung von Friedhofskarren mit zentraler Aufstellung der Biotonne und der Entsorgungserweiterung mit einer gelben Tonne.
Neue Energieperspektiven
Zum Thema Windkraft berichtete der Bürgermeister über die Festlegungen des Regionalen Planungsverbandes zu möglichen Windkraft-Vorrangflächen. Erwartungsgemäß habe der Verband im Rahmen der 31. Änderung des Regionalplanes nur das Gebiet NEW 20 im Bereich des Gemeindegebiets aufgenommen. Dabei handelt es sich um Flächen des Staatsforstes.
Glasfaser für alle
Für alle Haushalte erfreulich bezeichnete der Bürgermeister den Vertrag der Gemeinde mit der Telekom, die Gigabit-Infrastruktur zu verbessern und die Möglichkeit, Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser zu verlegen. Eine Maßnahme ohne Anschlusskosten für die Hauseigentümer. Der Bürgermeister versicherte, zu gegebener Zeit ausführlich über den Ausbau, die Trassenführung und notwendige Vertragsanpassungen gemeinsam mit dem Anbieter zu informieren. Bereits in den nächsten Tagen erhalte die Bevölkerung vom Anbieter im Rahmen einer Postwurfsendung den Entwurf einer Gestattungsvereinbarung.