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Gesundheitsamt am Limit: Behörde muss Strategie ändern

Tirschenreuth. Mit Personen, die positiv auf Corona getestet wurden, wird nicht mehr telefoniert, sondern per E-Mail Kontakt aufgenommen. Ausgenommen sind Risikogruppen, Schulen und Kitas.

Gesundheitsamt am Limit: Behörde muss Strategie ändern

Impfstoff und Zeit waren zu knapp. Nur jeder Vierte konnte in Grafenwöhr gepiekst werden. Symbolbild: Pixabay

Die Corona Zahlen steigen in ganz Deutschland rasant an, auch der Landkreis Tirschenreuth hat mit hohen Zahlen zu kämpfen. Aus diesem Grund ändert das Gesundheitsamt nun sein Vorgehen bei der Corona Kontaktnachverfolgung, wie Dr. Stefan Geyer, Leiter des Tirschenreuther Gesundheitsamtes, mitteilt.

Belastbarkeitsgrenze überschritten

„Durch die massiv ansteigenden Corona-Fallzahlen hat unser Gesundheitsamt die Grenze seiner Belastbarkeit bereits überschritten. Die positiv gemeldeten Coronafälle werden zwar noch alle erfasst und täglich, auch am Samstag und Sonntag, über das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung (LGL) an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Allerdings kann, trotz Unterstützung von Mitarbeitern anderer Behörden und durch die Bundeswehr, nicht mehr jeder positive Corona-Fall noch am gleichen Tag telefonisch kontaktiert und das weitere Vorgehen ausführlich besprochen werden“, sagt Geyer.

Kontakt per E-Mail

Die Vorgehensweise des Gesundheitsamts hat sich daher wie folgt geändert: Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, werden bevorzugt per E-Mail kontaktiert und auf die wichtigsten Verhaltensweisen hingewiesen. Die erforderlichen Daten zum Beispiel über Vorerkrankungen, Symptome, Impf- oder Genesenenstatus und Kontaktpersonen können von der infizierten Person dann selbst digital über das System „Climedo“ eingegeben werden.

Die Daten werden dann in der Software des Gesundheitsamts gespeichert und weiterbearbeitet. Falls die E-Mail-Adresse nicht bekannt ist, werden aktuell infizierte Personen per Post angeschrieben. Bereits bei der Mitteilung der positiven Testergebnisse durch die Teststelle oder den niedergelassenen Arzt erfolgen Hinweise auf die einzuhaltende Isolation.

Kitas und Schulen werden vorrangig bearbeitet

„Eine ausführliche telefonische Kontaktaufnahme erfolgt aktuell nur noch bei Personen, die auf Grund ihres Alters einer Risikogruppe für einen schweren Verlauf angehören und keine E-Mail-Adresse haben. Auch Kitas und Schulen werden vorrangig bearbeitet“, erläutert Geyer. „Wir bitten die Bevölkerung, bei der Registrierung für einen Corona-Test bereits die E-Mail-Adresse mit anzugeben. Wir sind auf eine gewisse Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen.“

Abschließend weist das Landratsamt daraufhin, dass das Corona-Dashboard, welches täglich die aktuellen Corona-Zahlen liefert, derzeit nicht reibungslos funktioniert. Dies hat technische Gründe. An einer Lösung wird mit Hochdruck gearbeitet.

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