Kaltenbrunn trauert um Rosmarie Wagner
Kaltenbrunn trauert um Rosmarie Wagner
Mit großer Beteiligung verabschiedeten sich am Samstag Angehörige, Verwandte, Freunde und Weggefährten von Rosmarie Wagner. Sie war im Alter von 84 Jahren unerwartet schnell verstorben. Pfarrer Varghese Puthenchira, der mit Pater Prince Kalarimuryil konzelebrierte, würdigte das Gott und der Familie zugewandte, selbstlose Leben der Heimgegangenen. Der Trauergottesdienst in der evangelischen Martinskirche wurde musikalisch vom Enkel Ludwig Reichl (Orgel) und der Sopran- und Violinsolistin Ulrike Straub würdevoll gestaltet.
Würdigung durch Pfarrer Puthenchira
„Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke nicht nur in der Familie, sondern auch im Herzen der Pfarrgemeinde. Durch ihre wohltuende Offenheit, ihr frohes und warmherziges Wesen, ihre Anteilnahme an den Sorgen der Mitmenschen hat sie immer wieder Freude in den Alltag gebracht“, betonte Puthenchira.
„Ihr Leben war getragen vom Glauben und Vertrauen, dass ihr Gott stets nahe ist. Daraus speiste sie ihre Kraft in schweren Stunden. So wurde sie auch eine Zeugin der Frohbotschaft. In Dankbarkeit nehmen wir auch als Pfarrgemeinde mit einem herzlichen ‚Vergelt’s Gott‘ Abschied von einer treuen Christin, der Gebet und Gottesdienst ein echtes Lebensanliegen war. Unter Johann Häusler hat sie auch im Kirchenchor gesungen. Sie war zuletzt bereit für den Herrn, der bei ihr anklopfte, und darum ist sie nach Empfang der Krankensalbung im Sterben nicht in den Tod gegangen, sondern Christus, der Herr, hat sie zum ewigen Leben gerufen. Mögen wir uns von ihrem Beispiel anstecken lassen, unseren Glauben bewusst zu leben“, schloss Puthenchira.
Lebensweg und Familie
Rosmarie Wagner wurde am 18. November 1940 als Jüngste der Eltern Josef und Anna Hörl geboren und wuchs mit einer Schwester und einem Bruder in der schweren Zeit des Zweiten Weltkriegs auf. Mit viereinhalb Jahren verlor sie ihren Vater, der als Bürgermeister am 20. April 1945 von der SS kaltblütig erschossen wurde.
Nach der Volksschule machte sie eine Ausbildung zur Verkäuferin im Lebensmittelmarkt Bösl. Der Ehebund, den sie mit Hans Wagner am 23. Mai 1961 schloss, war mit drei Buben und einem Mädchen gesegnet. Bis 1966 wohnte das Paar in Nottersdorf, dem ersten Wirkungsort von Lehrer Wagner. Nach dem Umzug zurück nach Kaltenbrunn half Rosmarie ihrer Schwester Gunda in der Landwirtschaft und bei der Erziehung ihrer acht Kinder.
Letzte Jahre und Abschied
Auch die sieben Enkel durften ihr großes Herz spüren. Und sie freute sich, dass sie die Hochzeit ihres Enkels Alexander mit Taufe des dritten Urenkels im Juli noch erleben durfte. Seit fünf Jahren litt sie an einer schmerzhaften Arthritis. Deswegen war sie heuer zweimal im Krankenhaus. Dort wollte sie eine angebotene, lebensgefährliche OP nicht mehr zulassen, weil es ihr zusehends schlechter ging, bis sie am 10. September zu Hause entschlief.




