Der Zug hat keine Bremse - Blue Devils in den Playoffs
Der Zug hat keine Bremse - Blue Devils in den Playoffs
Blue Devils Weiden – EC Bad Nauheim 3:2 (2:0; 1:1; 0:1) Zuschauern: 2560 (ausverkauft)
In einer Serie, die bisher jede Begegnung in die Overtime zwang, standen sich also erneut die Blue Devils Weiden und der EC Bad Nauheim gegenüber. Bei den Torhütern setzt Weiden auf den jungen Felix Noack, während Bad Nauheim die Erfahrung von Gerry Kuhn in der Kiste nutzt.
Der Headcoach der Blue Devils, Sebastian Buchwieser, der kürzlich zum Trainer des Jahres gekürt wurde, zeigt sich optimistisch: “Wir gehen mit Vorfreude ins Spiel und wollen weiterkommen.” Er betont die Ausgeglichenheit der bisherigen Spiele und stellt klar: “Wir müssen heute die beste Leistung bringen.” Buchwieser bestätigt zudem, dass das Lineup unverändert zum letzten Aufeinandertreffen in Bad Nauheim bleibt.
Auf der Gegenseite fordert der Cheftrainer von Bad Nauheim, Mike Pellegrims, Verbesserungen in den Details. “Ein paar Kleinigkeiten heute besser machen”, so seine Devise. Pellegrims, begeistert von der Playoff-Atmosphäre, fügt hinzu: “Playoff ist die geilste Zeit des Jahres.” Er bestätigt auch, dass alle Spieler einsatzbereit sind. Es war also für einen spannenden Eishockeyabend alles vorbereitet.
1. Drittel: Blue Devils starten bärenstark in die Partie
Das erste Drittel startet mit hohem Tempo, beide Teams gehen sofort in die Offensive. David Elsner bringt die Blue Devils Weiden bereits nach zwei Minuten mit 1:0 in Führung – ein Novum in dieser Pre-Playoff-Serie, denn in den beiden vorangegangenen Spielen musste Weiden immer einem Rückstand hinterherrennen.
Bad Nauheim setzt dagegen, aber Felix Noack im Tor der Blauen Teufel zeigt sich von seiner besten Seite und wehrt mehrere starke Angriffe ab. Eine Strafe gegen Patrick Seifert im Trikot der Nordhessen ermöglicht den Weidnern das erste Powerplay des Abends, bei dem Luca Gläser in der 9. Minute sehenswert auf 2:0 erhöht.
Unterstützt von rund 100 Gästefans, drängt Bad Nauheim nun auf den Anschlusstreffer. Nach einer weiteren Strafe, diesmal gegen den Weidner Lukas Vantuch, erhalten die Nordhessen die Chance zum Powerplay, können diese jedoch nicht wirklich gut aufziehen. Noch in Unterzahl ergreift Constantin Vogt die Initiative, wird aber durch ein Foul von Edwin Tropmann aus Bad Nauheim am Durchbruch gehindert.
Gerry Kuhn, der Torhüter von Bad Nauheim, steht im Schlussabschnitt des Drittels mehrfach im Mittelpunkt, hält sein Team jedoch im Spiel. Christopher Fischer von den Roten Teufeln bringt es nach dem Drittel auf den Punkt: “Wir machen zu wenig, Weiden ist besser im Spiel.”
2: Drittel: Weiterhin ein ausgeglichenes Match
Das zweite Drittel beginnt mit intensiven Angriffen von Bad Nauheim. Tim Coffman und Parker Bowles setzen die Weidener Verteidigung sofort unter Druck und kreieren zwei Großchancen. Doch im direkten Gegenzug zeigen die Blue Devils ihre Effizienz: Fabian Ribnitzky trifft mit einem brillanten Handgelenksschuss zum 3:0.
Kurz darauf bietet sich Julian Lautenschlager von den Roten Teufeln eine goldene Möglichkeit, doch er scheitert erneut an einem starken Felix Noack, der mit einem Monstersave die Führung der Weidner festhält. Die Blue Devils bleiben am Drücker, aber auch Bad Nauheim hält dagegen: Fabian Voit und Ribnitzky versuchen es erneut, finden jedoch ihren Meister in Gerry Kuhn, der einen weiteren Treffer verhindert.
Die Partie geht munter hin und her und ist geprägt von Chancen auf beiden Seiten. Im Verlauf des Mittelabschnitts wird das Spiel dann etwas unruhiger und ist gezeichnet von zahlreichen Scheibenverlusten. Erst in der letzten Minute des Drittels gelingt Bad Nauheim der Durchbruch: Julian Lautenschlager nutzt den ihm gebotenen Raum und verkürzt auf 3:1.
Im On-Ice-Interview fasst David Elsner den Plan fürs letzte Drittel zusammen: “Wir müssen jetzt nochmal 20 Minuten hart ackern und die Räume eng machen.” Die Blue Devils sind entschlossen, ihre Führung zu verteidigen und das Spiel nach Hause zu bringen.
3: Drittel: Eiskalte Blue Devils bleiben eine Heimmacht
Mit einem Spielstand von 3:1 starten die Teams ins letzte Drittel. Die Blue Devils Weiden geraten früh unter Druck, als Niklas Länger wegen Beinstellens eine Zwei-Minuten-Strafe erhält. Bad Nauheim spielt ein starkes Powerplay, doch Weiden verteidigt geschickt und lässt keinen Treffer zu.
Kaum von der Strafbank zurück, bekommt Länger eine Chance, scheitert jedoch am Torhüter der Nordhessen. Es entwickelt sich ein intensives Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, aber die Torhüter beider Teams zeigen sich von ihrer besten Seite und halten ihre Netze sauber.
Eine weitere Strafe gegen Daniel Bruch wegen angeblicher Behinderung des Torhüters bringt Bad Nauheim erneut in Überzahl. Zehn Minuten vor Schluss nehmen die Gäste ihren Torhüter vom Eis, um im Powerplay und doppelter Überzahl den Anschlusstreffer zu erzielen, doch auch dieser Versuch bleibt erfolglos.
Der Druck von Bad Nauheim nimmt zu, und Weiden kann nur noch gelegentlich gefährlich vor das gegnerische Tor kommen. Vier Minuten vor dem Ende gelingt es den Blauen Teufeln nicht, die Scheibe aus dem Drittel zu bringen, und Jordan Hickmott erzielt den 3:2 Anschlusstreffer für die Gäste.
Bad Nauheim setzt in den Schlußminuten alles auf eine Karte und nimmt erneut den Torhüter vom Eis. Weiden steht massiv unter Druck und kämpft aufopferungsvoll, bringt die Scheibe aber immer wieder nicht aus dem Verteidigungsdrittel. Ein Befreiungsschlag der Weidner verfehlt 11 Sekunden vor Schluss knapp das leere Tor. In den letzten Sekunden verteidigen die Blue Devils mit großem Einsatz und retten den knappen Vorsprung über die Zeit.
Weiden belohnt sich für eine jetzt schon großartige Saison
Mit beeindruckendem Siegeswillen und taktischer Disziplin bezwingen die Blue Devils Weiden die starken EC Bad Nauheimer in einem nervenaufreibenden Spiel mit 3:2. Was diese Weidner Mannschaft in dieser Saison bereits erreicht hat, übertrifft alle Erwartungen. Die Blue Devils ziehen in die nächste Runde der DEL 2-Playoffs ein und treffen dort auf die Krefeld Pinguine. Die Blue Devils zeigen eindrucksvoll, dass sie weit mehr als nur ein Überraschungsteam ist. Wo diese Reise noch hinführt, bleibt spannend zu beobachten.




