Oberpfälzer Bezirksliga-Schiedsrichter für die neue Saison bestens gewappnet
Oberpfälzer Bezirksliga-Schiedsrichter für die neue Saison bestens gewappnet
Die Unparteiischen wurden außerdem vom Bezirksschiedsrichterausschuss unter Führung von Markus Weigert, BFV-Bezirksvorsitzendem Thomas Graml, Bezirkssportgerichtsvorsitzendem Dieter Schmid, dem neuen Bezirksspielleiter Dominik Fraunholz und DFB-Beobachter Karl-Heinz Schleier auf die Herausforderungen der neuen Spielzeit eingestimmt.
Im Kreis der Bezirksliga-Schiedsrichter waren auch zahlreiche Beobachter und sechs Bezirksliga-Anwärter – junge Schiedsrichter also, die derzeit noch in der Kreisliga qualifiziert, aber mit einer individuellen Förderung noch im Laufe der Saison den Sprung auf die Bezirksebene schaffen können.
Jürgen Haller verabschiedet
In seinem Grußwort würdigte Graml die Leistungen der Unparteiischen in der abgelaufenen Saison. Urlaubsbedingt nicht vor Ort, übermittelte der bisherige Bezirksspielleiter Christian Wolfram seinen Dank für die harmonische Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren an die Schiedsrichter. Sein Nachfolger Dominik Fraunholz wies – ebenfalls aus der Ferne – auf die Einhaltung der Fristen beim Abschluss des elektronischen Spielberichtsbogens und beim Hochladen von Meldungen hin.
Die Notwendigkeit einer aussagekräftigen Meldung betonte Dieter Schmid vom Bezirkssportgericht, das in der abgelaufenen Saison mehr als 55 Fälle aus den Bezirksligen behandeln musste, darunter 16 Notbremsen, 14-mal unsportliches Verhalten gegenüber dem Schiedsrichterteam und acht Tätlichkeiten.
Der Bezirksliga-Lehrgang war auch ein passender Rahmen zur Verabschiedung von Jürgen Haller (Hirschau), der nach über einem Jahrzehnt als Beobachter auf Bezirksebene kürzertreten will. Obmann Markus Weigert lobte seine „große Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft“ und überreichte eine Urkunde und einen Geschenkkorb. Als neue Coaches wurden Josef Karl (Gruppe Regensburg), Jan Dirrigl, Jonas Stöckl (beide Parsberg) und Marco Göhlich (Schwandorf) gewonnen.
Im Rückblick auf die Saison 2023/24 stellte Einteiler Roman Solter fest, dass die Vereine für die Schiedsrichter nach deren Spesenerhöhung deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten. Die Durchschnittskosten für ein Schiedsrichterteam stiegen jeweils um circa 60 Euro in der Bezirksliga Süd auf 193,42 Euro und in der Nordgruppe auf 195,42 Euro. Dem Ziel, diese Kosten im Griff zu behalten, dient auch der Schiedsrichter-Austausch mit den Nachbarbezirken Niederbayern, Ober- und Mittelfranken, den es auch in der nächsten Saison geben wird. Die Spieleinteilung erfolgt in der Regel mit einem Vorlauf von drei Wochen.
Nachwuchsförderung in der Oberpfalz: Kein Jugendwahn
Für den Bereich der Nachwuchsförderung stellte Philipp Götz fest, dass trotz der enormen Anforderungen von oben die Oberpfalz in keinen Jugendwahn verfalle. Dies zeige das Alter der Regelaufsteiger zur Landesliga. Nachrückerplätze würden freilich an Talente vergeben, die bei entsprechendem Engagement und intensiver Förderung noch die Chance in die DFB-Ligen hätten. Für das Beobachtungswesen zeigte sich Markus Weigert mit den Notenschnitten sehr zufrieden. Insgesamt gab es 230 Beobachtungen, wobei das
Leistungsbild der einzelnen Schiedsrichter auf 6,29 Beurteilungen im Schnitt beruht.
Im Vorgriff auf die neue Saison wies Götz auf einige Regeländerungen hin; unter anderem gebe es künftig beim Handspiel im Strafraum die Möglichkeit einer Reduzierung der persönlichen Strafe, wenn es „nicht absichtlich, aber strafbar“ war. Die bei der Europameisterschaft erprobte Regelung, dass bei Protesten oder Unklarheiten nur noch der Spielführer mit dem Schiedsrichter reden dürfe, wird im bayerischen Amateurfußball noch nicht angewendet.
Unterbrechungen zur Deeskalation
Ausführlich erläutert wurde die Verfahrensweise des neuen „Stopp-Konzepts“, das ein
Baustein einer Gesamtstrategie zur Deeskalation und gegen die zunehmende Gewalt am Fußballplatz ist. Es wurde im Vorjahr in Baden-Württemberg erfolgreich getestet und sieht in hitzigen Spielphasen eine Unterbrechung durch den Schiedsrichter für eine gewisse Zeitspanne vor, um die Gemüter zu beruhigen.
Stets wachsam zu sein und sowohl als Schiedsrichter, als auch als Beobachter am Fußballplatz auf das Unerwartbare vorbereitet zu sein, forderte Bundesliga-Beobachter Karl-Heinz Schleier in seinem Regelreferat, das er mit zahlreichen Praxisbeispielen untermauerte.
Am Nachmittag bereiteten sich die 70 Lehrgangsteilnehmer intensiv auf die neue Saison vor. Während Philipp Götz mit den Schiedsrichtern Fehler der vergangenen Spielzeit aufarbeitete, um speziell auch auf die Forderungen an die Schiedsrichter im Rahmen der Förderung einzugehen, erarbeitete Markus Weigert mit den Beobachtern die Umsetzung von Spielszenen im Coachingbogen.
Dabei betonte er vor allem den Wert des Coachinggesprächs nach Spielschluss in der Kabine, um die Schiedsrichter letztlich besser zu machen. „Wir erwarten von unseren Schiedsrichtern und Beobachtern Leistungsbereitschaft, Verfügbarkeit, angemessenes Auftreten sowie gegenseitigen Respekt und Verständnis“, fasste Bezirksobmann Markus Weigert zusammen.




