
Kreisliga Nord: Die Derbys zogen die Zuschauer an
Kreisliga Nord: Die Derbys zogen die Zuschauer an

Kreisliga Nord, 4. Spieltag
Samstag, 16. August
SV TuS/DJK Grafenwöhr – FC Vorbach 3:2 (0:1)
Wieder einmal war Grafenwöhrs Trainer Turan Bafra nach der Begegnung nicht zufrieden. Diesmal waren es wieder die Chancen, die seine Spieler wieder reihenweise vergaben. So war es auch nicht verwunderlich, dass der Gast nach 45 gespielten Minuten mit 1:0 in Grafenwöhr führte. „Es spielt sich ein bei uns mit den knappen Ergebnissen“, so der Grafenwöhrer Coach nach dem Spiel. „Doch der Sieg geht meines Erachtens auch völlig in Ordnung.“ Den Treffer in der ersten Hälfte für den FC Vorbach erzielte Nico Lautner mit einem verwandelten Elfmeter. „Was wir an Torchancen vergeben haben, geht nicht unter eine Kuhhaut,“ so Bafra. „Grafenwöhr war über die gesamte Spielzeit die stärkere Mannschaft, ließ aber eine Vielzahl von guten Torchancen liegen“, so sah es auch Vorbachs Trainer Peter Schramm. „Entweder scheiterten sie an unserem Keeper Laurin Wiesnet oder sie brachten den Ball einfach nicht über die Linie.“

In der zweiten Halbzeit drehte dann der Gastgeber die Partie binnen drei Minuten. Erst netzte Luca Reiß in der 53. Spielminute zum Ausgleich ein und nur drei Minuten später war es Alexander Dobmann, der ebenfalls einen Strafstoß verwandelte. „Den Foulelfmeter zum 2:1 muss man sicher nicht geben“, ärgert sich Schramm. Doch sein FC kam wieder zurück und glich in der 78. Spielminute wieder durch Lautner aus. Dann aber doch der Siegtreffer für die Hausherren, als ein Fernschuss von David Dobmann zum schwer zu haltenden Flatterball wurde. „Trotzdem bin ich wieder stolz, da wir wieder in der Lage waren, einem der Favoriten einen großen Kampf zu liefern“, so der Vorbacher Trainer zum Schluss. Und Bafra dazu: „Fußball ist halt ein Ergebnissport, dennoch ein Lob an den FC Vorbach, die sich mit ihrer Rumpfelf sehr gut aus der Affäre gezogen haben.“
SC Kirchenthumbach – SC Eschenbach 0:3 (0:1)
Das Derby am Kirchweihwochenende in Kirchenthumbach wollten die Hausherren natürlich mit drei Punkten auf der Habenseite beenden. Auch wenn viele Stammspieler nicht dabei waren, ging man dennoch mit einer kleinen Favoritenrolle in die Partie. Vor knapp 300 Zuschauern ging es zunächst eher ruhiger zu, man merkte jedoch, dass sich die Gäste aus dem nahen Eschenbach etwas vorgenommen hatten. Sie waren endlich auch vollzählig auf dem Platz und hatten auch die Mehrzahl an Spielanteilen. „Wir waren in vielen Situationen nicht konsequent und auch nicht konzentriert genug“, sagte SCK-Trainer Andreas Freiberger nach dem Spiel. Genau so eine Unkonzentriertheit sorgte in der 33. Spielminute für den Führungstreffer für Eschenbach, als nach einem eigenen Freistoß die Dumbächer Abwehr zu weit aufgerückt war und ausgekontert wurde. Am Ende drückte Mittelstürmer Christian Schmiga den Ball über die Linie.
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild, denn auch hier waren die Gäste die bessere Mannschaft. Aus einer sicheren Abwehr heraus spielte man nach vorne und kam hier zu einigen Möglichkeiten. Es dauerte jedoch bis zur 61. Spielminute, bis Manuel Bitterer den zweiten Treffer erzielen konnte. Auch hier ärgerte Freiberger die Entstehung des Gegentreffers. Valentin Schieder legte in der 73. Spielminute dann den dritten Treffer nach und die Partie war entschieden. „Es war heute einfach zu wenig von uns“, so Freiberger. Auf der Gegenseite freute man sich über den ersten Sieg in dieser Saison. Felix Dilling vom SC Eschenbach dazu: „Heute war jeder top motiviert, jeder hat richtig Bock gehabt, und das hat man auch auf dem Platz gesehen.“
SpVgg Trabitz – FC Tremmersdorf-Speinshart 2:1 (2:0)
Das Nachbarschaftsduell, das es viele Jahre nicht mehr gab, lockte fast 500 Zuschauer nach Trabitz. Viele davon waren aus dem sechs Kilometer entfernten Tremmersdorf gekommen, sahen aber eine schlechte erste Halbzeit ihres Teams. „Die erste Hälfte haben wir verschlafen“, so FCT-Trainer Björn Engelmann nach der Begegnung. „Wir machen dann auch die entscheidenden Fehler.“ So traf Dominik Zawal in der 34. Spielminute zum Führungstreffer für die SpVgg Trabitz. Auch weiter ging es für die Hausherren, die kurz vor dem Halbzeitpfiff den zweiten Treffer durch Mihai Avram nachlegten.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich dann aber das Bild. Tremmersdorf nun aktiver und auch die bessere Mannschaft. Und so konnte man auch früh über den Anschlusstreffer von Jonas Frank in der 50. Spielminute jubeln. Doch ein weiterer Treffer blieb den Gästen verwehrt und so konnte der Tabellenführer aus Trabitz den vierten Sieg im vierten Spiel feiern.
Dennoch war Engelmann aufgrund der zweiten Halbzeit stolz auf seine Mannschaft: „Großer Respekt an die Mannschaft, die toll aus zurückgekommen ist. Darauf lässt sich aufbauen.“ Die beiden Trainer auf der anderen Seite, Thomas Baier und Daniel Käß waren natürlich wieder überglücklich über den nächsten Erfolg, bleiben aber auf dem Boden: „Wir schauen von Spiel zu Spiel. Und der Fokus liegt nur bei uns, egal wer da kommt.“
Sonntag, 17. August
VfB Rothenstadt – ASV Haidenaab 2:3 (1:2)
„Wenn wir zu Hause drei Gegentore kassieren, muss ich mit meiner Mannschaft hart ins Gericht gehen und den Sieg von Haidenaab nahtlos anerkennen“, so titelt Rothenstadts Trainer Hakan Boztepe nach der verlorenen Begegnung gegen die Gäste aus Oberfranken. „Haidenaab hat es mit einfachen fußballerischen Mitteln, mit Leidenschaft, Moral und Zweikampf geschafft, uns in der noch jungen Saison eine weitere Niederlage mitzugeben.“ In der ersten Halbzeit waren die Gäste deutlich die bessere Mannschaft, nur fehlte es wieder einmal am Torabschluss. „Viele Chancen, gute Chancen, aber wieder einmal nicht getroffen“, sieht es ASV-Trainer Michael Kaufmann. So ging man nur mit einer knappen 2:1-Führung in die Kabinen. Torschützen für die Oberfranken waren Christian Scherm in der 32. und Pascal Steeger in der 44. Spielminute. Dazwischen traf Patrick Hörath ins eigene Netz zum 1:1-Ausgleich.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit war aber dann der positive Effekt der Führung schnell weg, denn Alen Muric traf zum wiederholten Ausgleich. „In der 2. Halbzeit war Rothenstadt sehr stark und sie haben ihr Können aufblitzen lassen“, meinte Kaufmann nach dem Spiel. „Doch wir haben der Hitze getrotzt und den letzten Stich gesetzt.“ Dieser kam in der Nachspielzeit wiederum durch Scherm, der den Sieg perfekt machte.
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft, drei Punkte in Rothenstadt planst du normal nicht ein.“ Auf der anderen Seite meinte zum Schluss ein etwas verärgerter Hakan Boztepe: „Individualität, Torchancen, Spielanteil und Spielinteligenz nutzen nichts, wenn man die Spiele letztendlich nicht zieht. Das braucht auch keiner mehr schönreden, nun geht es um das blanke Bestehen. Vier Punkte aus vier Partien sind weder unser Anspruch noch dem betriebenen Aufwand gerechtfertigt.“
TSV Eslarn – SV Kulmain 3:0 (2:0)
Gegen stark ersatzgeschwächte Gäste aus Kulmain holte der gastgebende TSV Eslarn die nächsten drei Punkte. „Wir haben von Beginn an das Heft in die Hand genommen und konzentrierten Fußball gespielt“, freut sich TSV-Coach Peter Rackl nach der Begegnung. „Die 2:0-Führung zur Halbzeit geht so auch in Ordnung, leider haben wir es verpasst, da bereits den Deckel draufzumachen.“ So blieb es nach 45 gespielten Minuten bei den beiden Treffern von Sebastian Striegl (8. Und 19. Spielminute). „Hier müssen wir unsere Möglichkeiten noch besser ausspielen.“
Nach dem Wechsel dauerte es etwas, bis die Gastgeber wieder in die Partie fanden. „Dabei haben wir aber nichts anbrennen lassen“, so Rackl. Und Striegl legte in der 54. Spielminute seinen dritten Treffer nach und bescherte Eslarn den 3:0-Erfolg. „Das Ergebnis geht für uns so in Ordnung, klasse, dass die Punkte in Eslarn bleiben“, freut sich der TSV-Trainer.
Kulmains Trainer Oliver Drechsler wusste von der Schwere der Aufgabe, war aber nach dem Spiel dann auch nicht enttäuscht. „Aufgrund der Chancen, die wir hatten und den drei vermeidbaren Gegentreffern, wäre mit etwas Glück sogar ein Punkt drin gewesen. Aber nun hoffen wir, am kommenden Spieltag die Punkte zu holen.“
TSV Reuth – TSV Erbendorf 2:1 (0:1)
In einem Derby auf eher überschaubarem Kreisliganiveau traten beide Mannschaften mit der Devise an, erst mal hinten gut zu stehen und wenig zuzulassen. So verlief die erste Halbzeit dann auch ohne eine einzige nennenswerte Torchance. „Ich hatte es schon im Vorbericht angedeutet, dass man bestimmt kein Superspiel erwarten kann“, so Reuths Spielertrainer Martin Bächer nach der Partie. „Beide Teams haben sich taktisch auf den Gegner eingestellt und auch nichts riskiert.“ Dennoch wollten die mehr als 410 Besucher des Nachbarschaftsduells mehr sehen. Kurz nach Wiederanpfiff schickte dann der Erbendorfer Michael Martetschläger mit einem weiten Pass Sandro Hösl auf die Reise, der außerhalb des Sechzehners den Ball an dem herauseilenden Reuther Torwart Lukas Köllner vorbeispitzelte und ins verwaiste Tor einschob. Aufseiten der Hausherren tat man sich danach weiterhin schwer, Druck auf das Gehäuse von Erbendorfs Ersatztorwart Lukas Rahn aufzubauen. Die erste gefährliche Torannäherung resultierte aus einem Kopfball von Martin Bächer eine Viertelstunde vor Spielende.
In der 84. Spielminute konnte sich dann Christoph Kastner im Strafraum auf halbrechter Position gegen seinen Gegenspieler behaupten und passte auf den frei am Torraum stehenden Frank Eckl, der den Ball direkt zum 1:1 ins Tor lenkte. Nur eine Minute später hatte die Steinwaldelf Glück, als der gut leitende Schiedsrichter Holger Kuhbandner kein regelwidriges Foul von Rahn an Eckl sah. So war es dann in der Schlussminute ausgerechnet der ehemalige Erbendorfer Marvin Mohr, der nach Vorlage von Manuel Zeitler mit seinem Treffer zum 2:1 seinen Ex-Teamkollegen einen durchaus verdienten Punktgewinn verwehrte. „Es ist extrem bitter“, so ein enttäuschter Erbendorfer Spielertrainer Benjamin Scheidler. „Aber wir haben nach dem Führungstreffer einfach aufgehört, Fußball zu spielen.“
SV 08 Auerbach – SV Kohlberg/Röthenbach 7:1 (2:1)
Der Favorit aus Auerbach setzte sich am Ende verdient mit 7:1 gegen den SV Kohlberg/Röthenbach durch. „Wir hatten uns für das Spiel gegen Auerbach viel vorgenommen“, so Gästetrainer Lukas Emmerich. „In der ersten Halbzeit konnten wir das allerdings nur bedingt umsetzen, gegen einen spielerisch sehr starken Gegner fanden wir nur schwer ins Spiel.“ Dennoch konnten die Gäste den Rückstand knapphalten. SV 08 – Stürmer Manuel Trenz eröffnete den Torreigen in der 18. Spielminute mit dem 1:0. Michael Forster glich in der 25. Spielminute aus, ehe Trenz nur kurze Zeit später wieder traf. So ging es dann in die Halbzeitpause. „Spielerisch haben wir es nicht so gut gemacht wie in den letzten Partien davor“, sieht es Auerbachs Trainer Daniel Maier. „Gerade in Halbzeit eins hat mir dies gar nicht gefallen.“
So haben sich beide Teams für die zweite Halbzeit mehr vorgenommen. „Es war eigentlich eine defensivere Ausrichtung geplant, doch leider hat das überhaupt nicht funktioniert“, meint der Kohlberger Trainer nach dem Spiel. „Wir bekamen keinen Zugriff mehr auf den Gegner, und die glatt rote Karte nach dem schnellen 3:1 bzw. 4:1 besiegelte letztlich unser Schicksal.“ Diese sieht aber Auerbachs Trainer Maier als etwas übertrieben. „Da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben.“ Und auch Emmerich hat seine Meinung dazu: „Zudem war eine Vielzahl an Schiedsrichterentscheidungen für uns nicht nachvollziehbar und hat das Spiel zusätzlich negativ beeinflusst. Das Schiedsrichtergespann war – bei allem Respekt – das bisher schwächste in dieser Saison.“ Auerbach legte nun nach und so trugen sich Michael Keil (2), Burak Isci, Lukas Merkel und Cengiz Izmire noch in die Torschützenliste ein. „Das Ergebnis geht in der Höhe völlig in Ordnung“, so der Gästetrainer. „Es hätte sogar noch deutlicher ausfallen können, wenn unser Torwart nicht mit mehreren Glanzparaden Schlimmeres verhindert hätte.“
Kreisliga Nord
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