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Seebach siegt in Etzenricht in letzter Minute

Etzenricht. Seebach siegt 3:2 per Elfmeter in 90+6, Etzenricht gleicht nach 0:2 noch auf 2:2 aus, eine rote Karte und Streit um ein Wembley-Tor prägen das Spiel.

Etzenricht. Seebach siegt 3:2 per Elfmeter in 90+6, Etzenricht gleicht nach 0:2 noch auf 2:2 aus, eine rote Karte und Streit um ein Wembley-Tor prägen das Spiel.
Foto: Rudi Walberer

Seebach siegt in Etzenricht in letzter Minute

Spielbericht Landesliga Mitte

SV Etzenricht – TSV Seebach 2:3 (0:1)

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Statistik

SV Etzenricht: Pautsch, Wendl, Janker, Koppmann, Pasieka, Wexlberger, Scheler, Sebastian Ermer (69. Chris Ermer), Jannik Herrmann, Mirko Griesbeck, Bock (46. Stephan Herrmann)

TSV Seebach: Loibl, Schwarzmüller, Brunner, Kapfenberger (74. Kauschinger), Wittenzeller (87. Sokol), Hauner, Grabolle, Richert, Heindl, Trifterer, Weiderer

Tore: 0:1 (8.) Richert, 0:2 (71.) Heindl, 1:2 (86., FE) Scheler, 2:2 (90.) Pasieka, 2:3 (90.+6) Schwarzmüller – SR: Leonhard Burghartswieser – Zuschauer: 200 – Rot: 72. Wexlberger (SVE)

Foto: Rudi Walberer
Foto: Rudi Walberer
Foto: Rudi Walberer
Foto: Rudi Walberer
Foto: Rudi Walberer

Favorit setzt sich nach turbulenter Schlussphase durch

Nüchtern und sachlich betrachtet endete das Kirchweihspiel wie von vielen Experten erwartet. Der favorisierte Gast aus der Deggendorfer Vorstadt hatte am Ende das bessere Ende für sich. Damit glichen der renommierte TSV-Trainer Wolfgang Beller und sein eingespieltes Team die für ein Spitzenteam unbefriedigende Auswärtsbilanz aus und feierten den vierten Sieg nach der gleichen Anzahl an Niederlagen in der Vorrunde. Für den SV Etzenricht riss eine Serie: Nach dem ersten Heimspiel im Juni mussten Andy Wendl und sein Team zum zweiten Mal im Verlauf der Hinrunde die volle Punktzahl an den Gast abgeben. Seebach überzeugte in der Anfangsphase, prägte den Spielverlauf mit gekonntem Kurzpassspiel, Tempoerhöhungen im Angriff und gepflegtem Fußball. Etzenricht startete wenige Konter, spielte diese gegen die sicher wirkende Deckung des TSV jedoch nicht aus. Logische Folge der Dominanz der sehr selbstbewusst auftretenden Niederbayern war das 0:1: Patryk Richert stocherte einen kurz abgewehrten Ball über die Torlinie.

SVE-Trainer über Schiri-Entscheidungen

Andy Wendl, der Trainer des SVE, kommentierte das Match wie folgt: „Ein wildes Spiel mit einigen merkwürdigen Entscheidungen des Schiri. Seebach war der erwartete starke Gegner, ging auch verdient vor der Pause in Front. Gut, dass wir das 0:1 mit in die Pause nehmen konnten. Wahnsinn, wie wir mit toller Moral und Einsatz aus der Halbzeit gekommen sind. Die schwierige Aufgabe hatten wir mit dem Ausgleich gelöst, und es wäre schön, wenn wir das 2:2 geschafft hätten.“

SVE kämpft sich zurück

Weit war der Sportverein nicht weg: Martin Pasieka sorgte mit einem Klassiker in seinem Spezialgebiet, einem Kopfball, für den mit jeder Menge Beifall begleiteten Gleichstand. Vier Minuten davor verwandelte Noah Scheler sicher einen Elfmeter nach Foul an Stephan Herrmann und stellte den Anschluss her. Das Heimspiel verlief wie viele im bisherigen Programm, denn die Gäste gaben von Anfang an Gas, entwickelten enormen Druck, kamen aber gegen die fleißige Abwehrkette um Andy Wendl nur zu einem Erfolgserlebnis.

Im Kontrast zum ersten Abschnitt erarbeitete sich die Heimelf mehr Spielanteile. Auch das höchst umstrittene 0:2, ein Fernschuss „à la Wembley 66“ von Alexander Heindl, steckten Koppmann und Co. weg und wurden – wie schon so häufig in dieser Saison – mit Treffern belohnt.

Strittige Szenen und späte Entscheidung

Seebach büßte Zug um Zug Sicherheit und Souveränität ein. Beim zweiten Gegentor des SV entschied der Assistent aus der Ferne, dass der von der Lattenunterkante zurückspringende Ball die Linie überschritten habe. Dazu gab es viele andere Meinungen. Strittig war auch der Platzverweis für Michael Wexlberger, der offenbar wegen eines Allerweltsfouls als „letzter Mann“ vom Platz flog. Am Strafstoß in der Nachspielzeit, den Kilian Schwarzmüller abgeklärt nutzte, gab es keinen Zweifel; die Aktion der SV-Abwehr wirkte übermotiviert und in der Szene nicht unbedingt notwendig. „Wir wollen aber unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden und mit einem Sieg im Gepäck nach Hause fahren“, war TSV-Coach Beller sich vor der Partie schon recht sicher und behielt auch recht.