
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Bayernwerk nimmt 5000. digitale Ortsnetzstation ans Netz

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Bayernwerk nimmt 5000. digitale Ortsnetzstation ans Netz
Zugleich werde so das von der Europäischen Union mit 100 Millionen Euro geförderte, deutsch-tschechische Projekt Gabreta Smart Grids vor Ort sichtbar. Ziel des Projekts ist die Beschleunigung der Digitalisierung des Verteilnetzes in einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit.

Technologischer Fortschritt
“Digitale Ortsnetzstationen sind ein zentraler Baustein der Energiewende im Bayernwerk-Netz”, sagte Dr. Joachim Kabs. Sie lieferten kontinuierlich Daten über den Zustand und die Auslastung des Stromnetzes und machen so eine intelligente Steuerung und Überwachung des Netzes auf lokaler Ebene möglich. Im Ergebnis helfen digitale Ortsnetzstationen dabei, noch mehr dezentrale Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien ans Netz anschließen zu können.
Insgesamt wendet die Bayernwerk-Gruppe laut Kabs im Zeitraum 2024 bis 2026 mehr als 5,4 Milliarden Euro für eine sichere, nachhaltige Energieversorgung im Freistaat auf. Die Inbetriebnahme der 5.000sten digitalen Ortsnetzstation sei “ein Meilenstein, auf den wir stolz sind, weil er zeigt: Wir sind im Soll mit unseren Ausbauplänen”. Bis zum Jahr 2030 wolle das Bayernwerk mindestens 5.000 weitere digitale Ortsnetzstationen in Franken, Ostbayern und Oberbayern installieren. Bad Neualbenreuth sei jetzt schon einen Schritt voraus auf dem Weg in die Energiezukunft.
Europäische Unterstützung und regionale Bedeutung
Nina Sichler leitet auf Seiten der Bayernwerk AG das Projekt Gabreta Smart Grids. Sie betonte, Gabreta werde von der Europäischen Union mit 100 Millionen Euro gefördert und kofinanziert. Weitere 100 Millionen Euro bringen Sichler zufolge das Bayernwerk und die E.ON Czech auf. Das Gesamtvolumen liegt damit bei rund 200 Millionen Euro. “Wir zeigen, wie intelligente Netze zur Stabilität und zur Versorgungssicherheit in einem zunehmend dezentralen Energiesystem beitragen – nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa”, sagte Sichler. Die digitale Ortsnetzstation in Altmugl sei ein Baustein des Projekts, der deutlich mache: Die Förderung der EU komme vor Ort bei den Menschen an.
Das betonte auch Bad Neualbenreuths Bürgermeister Klaus Meyer: “Ich bedanke mich beim Bayernwerk als zuverlässigem Partner beim Ausbau der Energieinfrastruktur in Bad Neualbenreuth und für das Sibyllenbad. Hier sind wir in guten Händen und können die Energiewende mit dem digitalen Ausbau gemeinsam vorantreiben.”
Regionale Partnerschaften und technischer Nutzen
Ähnlich sah das Dr. Alfred Scheidler, stellvertretender Landrat des Landkreises Tirschenreuth. “Die enge Zusammenarbeit mit der Bayernwerk Netz GmbH zeigt, wie Digitalisierung und regionale Partnerschaften Hand in Hand gehen. Die digitalen Ortsnetzstationen sind ein Schlüssel für die Energiewende – direkt vor unserer Haustür.”
Markus Seidel, Leiter des Kundencenters Naila der Bayernwerk Netz GmbH, betonte den Nutzen der Digitalisierung in der täglichen Arbeit vor Ort: “Die Daten aus den digitalen Ortsnetzstationen helfen auch unseren Servicetechnikerinnen und -technikern bei der Wartung. Das spart Kosten und entlastet auch die Kunden”, resümiert Markus Seidel. Er bedankte sich bei seinem Team sowie bei Prokurist Sebastian Gavranovic von der Partnerfirma Fränkische Baugesellschaft Freileitungsbau und Elektroinstallation GmbH (Bayreuth) für die reibungslose Zusammenarbeit. Auch Joachim Kabs betonte: “Ohne unsere Partnerfirmen geht es nicht.”
Fast 200 digitale Ortsnetzstationen sind allein im Bereich des KC Naila im Einsatz. Dieses Gebiet umfasst 74 Gemeinden und rund 7.000 Kilometer Nieder- und Mittelspannungsleitungen in den Landkreisen Hof, Kronach, Wunsiedel und teilweise auch Tirschenreuth sowie Kulmbach und sogar Gemeinden im Landkreis Sonneberg (Thüringen). Das Bayernwerk ist in dieser Region Energieversorger von rund 280.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die wachsende Zahl von Erneuerbare-Energien-Anlagen und der steigende Strombedarf durch den zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen erfordern ein starkes, intelligentes und flexibles Netz. Allein im Bereich des KC Naila wendet die Bayernwerk Netz GmbH in diesem Jahr rund 36 Millionen Euro auf.