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Juli: Arbeitslosigkeit in Weiden und Neustadt leicht gestiegen

Weiden. Im Juli 2025 stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden leicht. 5.048 Personen waren arbeitslos, ein geringfügiger Anstieg gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr.

Weiden. Im Juli 2025 stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden leicht.  5.048 Personen waren arbeitslos, ein geringfügiger Anstieg gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr.
Baustelle. Symbolbild: pixabay

Juli: Arbeitslosigkeit in Weiden und Neustadt leicht gestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden (Stadt Weiden, Landkreis Neustadt, Landkreis Tirschenreuth) im Juli 2025 gestiegen. 5.048 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 44 Personen mehr (0,9 Prozent) als im Juni und 228 Personen beziehungsweise 4,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent und lag mit 0,1 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4 Prozent.

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Ursachen und Erwartungen

„Der Arbeitsmarkt im Juli bewegt sich in etwa auf Vorjahresniveau – ohne deutliche Impulse. Der leichte und übliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den Sommermonaten ist auf Jugendliche zurückzuführen, die ihre Schule beendet und/oder nach Ende der Ausbildung nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden. Ich erwarte, dass sich die meisten in den nächsten Wochen, spätestens im Herbst, wieder abmelden – entweder durch Arbeitsaufnahme oder den Start einer schulischen beziehungsweise akademischen Weiterbildung“, erklärt Bernhard Lang, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden.

Im Juli waren 555 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos gemeldet – das sind 47 mehr als im Vormonat. Bei den über 55-Jährigen lag die Zahl der Arbeitslosen bei 1.615, ein Plus von 38 Personen gegenüber Juni. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen sank hingegen leicht auf 1.349 – 63 weniger als im Vormonat.

Der Zuwachs bei den Arbeitslosmeldungen kommt vor allem aus dem Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III). Hier waren im Juli 2.629 Personen registriert – 106 mehr als im Vormonat und 288 mehr als im Vorjahr. Im Bereich des Bürgergeldes (SGB II) waren 2.419 Menschen arbeitslos gemeldet, 62 weniger als im Juni und 60 weniger als im Juli 2024. Etwa 48 Prozent aller Arbeitslosen beziehen aktuell Bürgergeld.

Wirtschaftliche Entwicklung und Stellenmarkt

„Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wurde im Jahr 2025 durch steigende Zinsen sowie eine schwache Auslandsnachfrage gedämpft. Die Auswirkungen dieser Konjunkturflaute sind weiterhin spürbar – auch auf unserem regionalen Arbeitsmarkt“, so Lang. „Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist deutlich zurückgegangen. Das verschlechtert die Beschäftigungschancen für Arbeitslose und erhöht zugleich das Risiko eines Übergangs in die Langzeitarbeitslosigkeit.“

Tatsächlich ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bereich der Arbeitslosenversicherung deutlich gestiegen. Aktuell sind im Bereich der Arbeitslosenversicherung 375 Personen betroffen – ein Anstieg von über 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auch der Stellenmarkt bleibt auf niedrigem Niveau. Im Juli wurden 351 neue Stellen gemeldet – das sind 62 weniger als im Juni. Gegenüber dem Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang von 22 Prozent. Insgesamt sind im Agenturbezirk derzeit 2.351 offene Stellen gemeldet – rund 600 weniger als vor einem Jahr. „Der Stellenmarkt spiegelt die wirtschaftliche Lage deutlich wider“, sagt Lang.

„Neue Beschäftigungsmöglichkeiten konzentrieren sich vor allem auf Tätigkeiten auf dem Niveau der Fachkraft. Bei Hilfskräften hingegen dauert es länger, bis sie eine neue Arbeitsstelle finden können.“ Derzeit gefragt sind vor allem Fachkräfte im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Baugewerbe sowie im Bereich wirtschaftlicher Dienstleistungen. Auch in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen besteht Bedarf an Personal.

Noch ohne Anschlusslösung? Ferienzeit sinnvoll nutzen

Die Sommerferien haben begonnen, doch nicht alle Jugendlichen können die freie Zeit unbeschwert genießen – viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger stehen noch ohne konkrete Anschlusslösung da.

Dabei zeigt die aktuelle Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit: Eine Ausbildung lohnt sich – auch finanziell. In der Stadt Weiden verdienen Beschäftigte ohne Berufsabschluss durchschnittlich 2.739 Euro brutto im Monat, mit anerkanntem Berufsabschluss sind es bereits 3.578 Euro. Ein deutlicher Unterschied, der unterstreicht, wie wichtig eine fundierte Ausbildung ist.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Weiden bietet deshalb auch in diesen Sommerferien wieder eine offene Ferienaktion im Berufsinformationszentrum (vhs) an – ganz ohne Termin. Das Angebot richtet sich an alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben oder sich noch unsicher über ihre nächsten Schritte sind. Eltern und Erziehungsberechtigte sind ebenfalls herzlich willkommen.

Die Beratung findet jeden Mittwoch in der vhs Weiden (Weigelstraße 24) von 10:00 bis 12:00 Uhr statt.

Wichtig für alle Unentschlossenen: Falls Jugendliche nach dem Ende der Schulzeit noch keine weiteren Pläne für eine unmittelbar anschließende Ausbildung haben, besteht weiterhin ein Kindergeldanspruch während der Arbeitsuche – hierzu muss sich das Kind bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter arbeitsuchend melden.