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Laotische Azubis erfolgreich bei BHS in Weiherhammer

Weiherhammer. Sieben Jugendliche aus Laos haben ihre Ausbildung bei BHS Corrugated erfolgreich abgeschlossen, ein Modellprojekt gegen Fachkräftemangel. Seit 2019 ermöglicht ein Pilotprojekt mit mehreren Partnern duale Ausbildung in der Nordoberpfalz, auch für zukünftige Betriebe in anderen Branchen interessant.

Weiherhammer. Sieben Jugendliche aus Laos haben ihre Ausbildung bei BHS Corrugated erfolgreich abgeschlossen, ein Modellprojekt gegen Fachkräftemangel. Seit 2019 ermöglicht ein Pilotprojekt mit mehreren Partnern duale Ausbildung in der Nordoberpfalz, auch für zukünftige Betriebe in anderen Branchen interessant.
(hinten von rechts) Lars und Christian Engel (Geschäftsführer BHS), Horst Lindner (Projektmitarbeiter); (vorne von rechts) Done, Somesanouk, Toukta, Tialor, Kouamoua, Saymoua. Foto: Horst Lindner

Laotische Azubis erfolgreich bei BHS in Weiherhammer

Sieben junge Menschen aus Laos haben ihre Ausbildung bei BHS Corrugated erfolgreich abgeschlossen. Seit 2019 ermöglicht BHS Corrugated in Zusammenarbeit mit der Stiftung Angels for Children und anderen Partnern motivierten Jugendlichen aus Laos eine duale Ausbildung in Weiherhammer. Künftig können auch andere Betriebe und Branchen in der Nordoberpfalz von diesem Modell profitieren.

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Azubis meistern Herausforderungen

Sie haben ihr Zuhause, ihre Familien und ihre vertraute Kultur hinter sich gelassen, um in der Oberpfalz einen Neuanfang zu wagen – und das mit großem Erfolg: Sieben junge Menschen aus Laos haben ihre Ausbildung bei BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH abgeschlossen. Done und Somesanouk dürfen sich ab sofort Industriemechanikerinnen nennen. Toukta und Lee verstärken künftig das Unternehmen als Elektroniker:innen – Toukta wurde darüber hinaus an der Europa-Berufsschule Weiden als eine der besten Absolventinnen ihres Jahrgangs ausgezeichnet. Kouamoua, Saymoua und Tialor absolvierten zunächst eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer.

Von der Ausbildung in die Zukunft

Für die jungen Fachkräfte war der Weg bis zum Abschluss kein leichter. Sprachliche Hürden, kulturelle Unterschiede und die große räumliche Distanz zur Familie forderten ihnen einiges ab. Viele sehen ihre Angehörigen erst nach zwei Jahren bei einem Heimaturlaub wieder. Umso größer ist die Freude, nun mit einem anerkannten Abschluss in der Tasche beruflich durchstarten oder eine Anschlussausbildung machen zu können. Als frisch gebackene Fachkräfte arbeiten die Industriemechanikerinnen und Elektroniker:innen bei BHS Corrugated künftig als Monteure mit Einsätzen bei Kunden in Deutschland und anderen Ländern.

Ein Modellprojekt gegen den Fachkräftemangel

Die Erfolgsgeschichte hat ihren Ursprung im Jahr 2019: Damals startete BHS Corrugated gemeinsam mit der Stiftung Angels for Children (AfC), dem Überbetrieblichen Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) und der laotischen Berufsschule Lao-German Technical College ein Pilotprojekt, um motivierten Jugendlichen aus Laos eine duale Ausbildung in der Nordoberpfalz zu ermöglichen. AfC engagiert sich seit 2003 in Laos für Bildungschancen. Die Stiftung unterstützt drei staatliche Grund- und Mittelschulen und begleitet die Jugendlichen beim Übergang an die laotische Berufsschule mit Stipendien von BHS für eine Fachausbildung und zusätzlichem Deutschunterricht. Vor Ort koordiniert ein Mitarbeiter des ÜBZO die Vorbereitung der Auszubildenden.

Zwischen 2019 und 2025 haben 30 junge Laot:innen ihre Ausbildung bei BHS Corrugated begonnen. Alle starten mit einer zweijährigen Qualifikation als Maschinen- und Anlagenführer:in oder Industrieelektriker:in. Bei entsprechender Eignung folgt eine weitere zweijährige Anschlussausbildung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Kein einziger Ausbildungsabbruch. Bereits 22 Teilnehmende haben ihre erste Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, sieben davon auch schon die Anschlussausbildung. Drei Fachkräfte arbeiten inzwischen bei anderen Unternehmen in der Region, die übrigen setzen ihre Ausbildung und Arbeit derzeit bei BHS Corrugated fort. Eines eint alle: Sie möchten in Deutschland bleiben und hier ihre Zukunft gestalten.

Integration und Zukunftspläne

„Die Integration der laotischen Auszubildenden gelingt besonders gut, weil wir in Laos schon lange vertrauensvolle Strukturen aufgebaut haben“, sagt Sonja Prüll, 2. Vorständin der AfC Stiftung. Die Verbindung zu den Jugendlichen beginnt bereits in der Schulzeit, reicht über die Berufsausbildung bis hin zur Integration in Deutschland. Dieses enge Beziehungsnetz schafft nicht nur Motivation und Leistungsbereitschaft, sondern sorgt auch für eine langfristige Bindung an Unternehmen und Region.

Geplant ist, den Deutschunterricht an der laotischen Berufsschule weiter auszubauen, um noch mehr Jugendlichen eine solide sprachliche Vorbereitung zu ermöglichen. Künftig können auch andere Betriebe in der Nordoberpfalz von diesem Modell profitieren. Darüber hinaus möchten die Projektbeteiligten gemeinsam mit Partnern vor Ort spezielle Deutschkurse für Pflegestudierende in Laos anbieten und ihnen so den Einstieg in den Pflegeberuf in Deutschland ermöglichen.