Abgasschwaden in der Garage: Nach Ehestreit fast im Ford Mustang erstickt
Abgasschwaden in der Garage: Nach Ehestreit fast im Ford Mustang erstickt
Das muss man dem Mann lassen: Rückzug ist oft die beste Verteidigung. Anstatt den Streit mit seiner Frau eskalieren zu lassen, zog ein 27-jähriger Eschenbacher den Gang in die Garage vor – sein röhrender Ford Mustang schien ihm eine bessere Alternative als das Ehebett mit störenden Nebengeräuschen einer erbosten Ehefrau.
Ehefrau eilt zur Rettung
Die Gründe für die Auseinandersetzung sind der Polizei nicht bekannt. Jedenfalls merkte der Flüchtling im eigenen Haus bald, dass Januarnächte noch immer recht frostig sein können, und stellte den Motor bei geschlossener Garagentür an. Nachdem sich bereits Abgasschwaden in der Garage gebildet hatten, schwante ihm nichts Gutes.
Offensichtlich geschwächt von der einsetzenden Vergiftung, gelang es dem Mann nicht mehr, das Garagentor zu öffnen. Immerhin reichten seine Kräfte noch zu einem Notruf bei seiner gleichaltrigen Frau, die zu seinem Glück nicht schmollte, das Gespräch entgegennahm und die Garage von außen öffnen konnte. Der alarmierte Rettungsdienst brachte ihn anschließend ins Klinikum Weiden.
So gefährlich sind Auto-Abgase
Dabei hatten Autofans zuletzt doch immer davon gesprochen, dass die Abgase dank Katalysator fast so rein wie deutsche Waldluft sei. Richtig ist, dass die Polizei zwischen 1980 und 1987 noch eine erhebliche Zahl von Suiziden mittels Pkw-Abgasen registrierte – bis 1999 ging diese signifikant zurück. Durch die Ausrüstung Fahrzeuge mit Katalysatoren sei aufgrund des nunmehr geringen CO-Anteils in den Abgasen eine letale Kohlenstoffmonoxid-Intoxikation nicht mehr zu erwarten, hieß es.
Andererseits ist auch das beim Verbrennungsprozess freigesetzte Stickstoffdioxid ein akut toxischer Stoff der Kategorie 2 (nach manchen Herstellern auch Kategorie 1). Ab einer Konzentration von 1 bis 13 ppm treten je nach Empfindlichkeit der Person Reizungen an den Schleimhäuten der Atemwege auf. Ab 10 ppm werden die Augen gereizt. 100 ppm in der Atemluft wirken nach einer Stunde tödlich. Die akute Vergiftung durch Einatmen beginnt mit Schwindel und Kopfschmerzen, ein Lungenödem kann auch noch nach Tagen zum Tod führen.
Dieser Artikel behandelt das Thema Suizid. Hilfe kann in Notfällen unter dem Euronotruf 112 oder bei einer Telefonseelsorge gerufen werden.






