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Oberpfälzer Bündnis startet Kampagne gegen Rechtsextreme im Kampfsport

Weiden. Mit Beginn der Sommerferien hat das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden/Neustadt (OBTM) eine Kampagne gegen Rechtsextremismus im Kampfsport gestartet. Titel: „Nazis aus der Deckung holen! Gefahr durch Rechtsextreme im Kampfsport in Weiden“.

Weiden. Mit Beginn der Sommerferien hat das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden/Neustadt (OBTM) eine Kampagne gegen Rechtsextremismus im Kampfsport gestartet. Titel: „Nazis aus der Deckung holen! Gefahr durch Rechtsextreme im Kampfsport in Weiden“.
Eine ZDF-Reportage beschäftigt sich mit Rechtsextremen im Kampfsport, im Bild Patrick Schröder beim Training. Screenshot: ZDF

Oberpfälzer Bündnis startet Kampagne gegen Rechtsextreme im Kampfsport

Seit längerem warnt das Bündnis davor, dass in Weidener Kampfsport- und Fitnessstudios die rechtsextreme Szene der nördlichen Oberpfalz aktiv sei. “Durch Kampfsporttraining und Wehrsportübungen steigert die lokale Szene ihre Gewaltbereitschaft und wirbt neue Mitglieder an”, erklärten die Verantwortlichen bei der Vorstellung der Kampagne. “Über den Sport soll unverfänglich Kontakt hergestellt werden, die politische Ideologie folgt danach.”

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Die Bündnis-Mitglieder verweisen auf eine ZDF-Reportage: So versucht auch Patrick Schröder, Neonazi aus der Region, Kampfgruppen von Weiden aus für bundesweite Einsätze mit aufzubauen – dies geschah, wie das ZDF in der Reportage aufdeckte, mitunter auch in einem Weidener Fitnessstudio.

Appell gescheitert

Der Versuch der Stadt Weiden, Sportstätten und deren Betreibende anzuhalten, sich der wachsenden Problematik von Rechtsextremen im Kampfsport anzunehmen und deren Rekrutierungsbemühungen über Sportstudios zu unterbinden, ist aus Sicht des OBTM gescheitert. “Oft wird das Argument hervorgebracht, dass bekannte rechtsextreme Personen, solange sie nicht auffällig werden, sich dort aufhalten könnten.”

Wie gefährlich dies ist, gebe Patrick Schröder selbst an: In mehreren Quellen erklärt er seine Strategie, sich in der Öffentlichkeit, etwa im Stadion, auf Konzerten und Dorffesten sympathisch zu geben, um dadurch neue Leute kennenzulernen. Wichtig sei, neue Kontakte zu knüpfen – Politik folge dann im zweiten Schritt.

Die nun gestartete Kampagne macht auf rechtsextreme Aktivitäten in Weidener Kampfsport- und Fitnessstudios und auf die davon ausgehenden Gefahren aufmerksam. Zudem gibt sie Handlungsimpulse für Fitnessstudiobetreibende, Trainierende, Mitarbeitende sowie Mitglieder.

Geplant: Fahrrad-Rallye

Ausgehend von kommenden kreativen öffentlichen Aktionen, wie einer Fahrrad-Rallye am 5. September, soll das Thema in der breiten Weidener Öffentlichkeit bekannt werden. Ausführliche Informationen zur Situation in Weidener Fitness- und Kampfsportstudios und Infos zum Aktivwerden befinden sich auf der Kampagnen-Website.

Für Hilfe von Betroffenen und für Informationen gibt es in Regensburg auch die Stelle “Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus”.