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Gewerkschaften kämpfen für Arbeitsrechte in der Oberpfalz

Klardorf. Die Gewerkschaften in der Oberpfalz diskutierten in ihrem jährlichen Pressegespräch tarifpolitische Erfolge und gewerkschaftliche Herausforderungen. Themen waren u.a. das Arbeitszeitrecht, bezahlbarer Wohnraum für Azubis und Gewalt gegen Polizeibeamte.

Gewerkschaften kämpfen für Arbeitsrechte in der Oberpfalz

Gewerkschaften in der Oberpfalz haben kürzlich ihre alljährliche Pressekommunikation im Turmrestaurant Obermeier in Klardorf abgehalten. Die zentralen Themen waren die aktuellen gewerkschaftlichen Herausforderungen und die tarifpolitischen Erfolge. Christian Dietl, der DGB-Regionsgeschäftsführer, sprach seine Besorgnis über Pläne der Bundesregierung aus, das Arbeitszeitrecht aufzuweichen. Er betonte, notwendige Flexibilisierungen dürften nicht zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten gehen. Laut Dietl erhöhe sich das Unfallrisiko nach der achten Arbeitsstunde signifikant.

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Wohnraum und Bildung für Auszubildende

Für die DGB-Jugend sind erschwinglicher Wohnraum und bessere Bedingungen in der Berufsschulbildung von besonderer Bedeutung. Martin Oswald, der DGB-Jugendsekretär, fordert den flächendeckenden Ausbau von Azubi-Wohnheimen und eine Aufstockung der berufsschulischen Ressourcen.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Christian Bleyer, Bezirksgruppenvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, thematisierte die hohe Gewaltbereitschaft und Respektlosigkeit gegenüber Polizeikräften. Mit 625 registrierten Fällen, einschließlich Beleidigungen und tätlichen Angriffen, sieht Bleyer darin auch eine Herausforderung für die Rekrutierung neuen Personals.

Herausforderungen im öffentlichen Dienst

Die Gewerkschaft ver.di, vertreten durch Geschäftsführer Alexander Gröbner, teilt die Besorgnis über die zunehmenden Angriffe auf Bedienstete. Gröbner spricht sich für ein Bildungsfreistellungsgesetz zur Förderung der Demokratiebildung aus und hebt die prekäre Haushaltslage von Kommunen sowie öffentlichen Krankenhäusern hervor.

Lehrermangel und Schulbildung

Matthias Haberl, der Bezirksvorsitzende der GEW, beleuchtet den gravierenden Lehrermangel an Gymnasien, der durch den zusätzlichen G9-Abiturjahrgang noch verstärkt wird. Er fordert einen verbesserten Gesundheitsschutz für Lehrkräfte sowie langfristige Personalplanungen.

Spannungsfeld der IG Metall

Olga Redda von der IG Metall skizziert ein Bild der Unsicherheit in der Automobilzulieferindustrie, geprägt von Auftragsrückgängen und Zukunftsängsten. Sabrina Feige ergänzt, dass trotz wirtschaftlicher Herausforderungen auch tarifpolitische Erfolge verbucht werden konnten.

Verbesserungen im Bauhauptgewerbe

Petra Katens von der IG BAU verweist auf den Tarifabschluss, der die Löhne und Gehälter im Bauhauptgewerbe um 4,2 Prozent anheben wird. Sie sieht darin einen erkennbaren Erfolg gewerkschaftlicher Arbeit.

Kurzarbeit und Tarifverträge in der Chemieindustrie

Rainer Hoffmann von der IGBCE spricht von einem hohen Aufkommen von Kurzarbeit und Arbeitszeitdifferenzierungen in seiner Region. Er betont jedoch die Bedeutung von Haustarifverträgen, die trotz schwieriger Bedingungen abgeschlossen werden konnten.

Alle diese Themen und Herausforderungen unterstreichen die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen von Gewerkschaften und Politik, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in der Nordoberpfalz weiterhin zu verbessern und zu sichern.