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Notfallversorgung Oberpfalz-Nord: Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsausblick

Weiden. Am Dienstag traf sich der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberpfalz-Nord (ZRF ON) zu seiner neunten öffentlichen Verbandsversammlung in der Max-Reger-Halle.

Notfallversorgung Oberpfalz-Nord: Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsausblick

Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze in der Notfallversorgung, einschließlich der Alarmierung, Personalentwicklung, Luftrettung und Notarztversorgung.

Ein besonderes Augenmerk lag auf den wiederkehrenden Problemen im Alarmierungssystem. Verbandsrat Helmut Zeitler brachte ein Beispiel zur Sprache: Trotz seiner räumlichen Nähe zu einem Einsatzort wurde er nicht alarmiert. “Ursache war eine fehlerhafte Konfiguration der App ‘Region der Lebensretter’.” Dank technischer Anpassungen nach der letzten Sitzung sind keine weiteren Vorfälle bekannt, das Thema bleibt jedoch weiterhin im Blick der Verantwortlichen.

Einsatz von Ersthelfern in kritischen Situationen

Die Verbandsversammlung thematisierte zudem den Einsatz von Ersthelfer-Systemen bei Reanimationen. In Altenheimen wird auf dieses System zurückgegriffen, um wichtige Zeit zu überbrücken, in Arztpraxen nur dann, wenn kein Arzt anwesend ist. Der spezifische Fall in Pechtnersreuth ist dabei beispielhaft.

Rückgang der Notarzt-Ausfallzeiten

Eine positive Entwicklung konnte hinsichtlich der Ausfallzeiten im bodengebundenen Notarztdienst verzeichnet werden, die im Vergleich zum Vorjahr um 24,2 Prozent zurückgingen. Trotz dieser Verbesserung existieren Standorte, die von hohen Ausfallzeiten betroffen sind. Insgesamt liegen die Einsatzzahlen mit 33.206 Ereignissen auf einem stabilen Niveau.

Alternative Lösungen bei Notarzt-Engpässen

Für die Überbrückung von Engpässen in der Notarztversorgung stellt der Einsatz von Spezialfahrzeugen wie dem Christoph 80 eine bedeutsame Alternative dar. Diese Fahrzeuge bieten gerade in ländlichen Regionen signifikante zeitliche Vorteile.

Neues Berufsbild für Leitstellendisponenten

Ein weiterer Schritt in die Zukunft ist die Einführung des Berufsbilds „Disponent Integrierte Leitstelle“ in Bayern. Trotz der Chance, die dieser neue Ausbildungsweg bietet, warnt der ZRF ON vor der aktuellen Umsetzung, bedingt durch die volle kommunale Kostenlast und eine unsichere Personaldecke.

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Betreibervertrag und Neubau

Der Betreibervertrag für den Rettungshubschrauber Christoph 80 wurde stillschweigend bis 2031 verlängert. Auch die Planungen für einen Neubau der ZRF/ILS-Strukturen schreiten voran, wobei die Vorentwürfe und Kostenschätzungen bereits abgeschlossen sind. Der Bauantrag soll bis Juli 2025 eingereicht werden.

Neben der erfolgreichen Einstellung einer neuen Entgeltabrechnerin wurden auch andere interne Personalentscheidungen sowie die Bemühungen um mehr Transparenz angesprochen.