Bierstreik in Maxhütte: Einzigartig in der Geschichte
Bierstreik in Maxhütte: Einzigartig in der Geschichte
In der „Maxhütte“, einem bekannten Namen in der Oberpfälzer Industriegeschichte, fand vor Kurzem eine besondere Präsentation statt. Die Studentin Christina Schlegel stellte im Sitzungssaal des Maxhütter Rathauses ihre umfassende Hausarbeit über ein einzigartiges Ereignis vor: den „Bierstreik in der Maxhütte“. Dieser Streik aus dem Jahr 1960 ist bis heute der einzige seiner Art und erlangte bundesweite Bekanntheit.
Ein historischer Streik
Der Auslöser des Streiks war eine Anordnung des neuen Generaldirektors des bayerischen Hüttenwerks. Er beschränkte den Bierkonsum der Arbeiter auf lediglich 0,5 Liter pro Schicht, was unter den Beschäftigten schnell für Unmut sorgte. Der daraus folgende „Wilde Streik“ unterstrich, wie wichtig Bier als Teil der Arbeitskultur in der Maxhütte war. Christina Schlegel erklärte anschaulich, warum die Arbeiter sogar bereit waren, für ihren Bierkonsum in den wilden Streik zu treten und somit ihren Arbeitsplatz zu riskieren.
Die Bedeutung des Bieres
In ihrer Präsentation machte Schlegel deutlich, dass das Bier für die Arbeiter mehr als nur ein Getränk war. Es diente auch als Identifikationsmittel der Stahlarbeiter, eine Tatsache, die durch Interviews mit ehemaligen Arbeitern gestützt wurde. Zu diesen Gesprächspartnern gehörten Franz Kick, ehemaliger Maxhütte-Arbeiter, Georg Schaller, damals Bergmann, und Manfred Leiss, der spätere Arbeitsdirektor.
Die Faszination für den Bierstreik und seine Bedeutung für die Arbeiterkultur Bayerns wurde in der Präsentation eindrucksvoll dargestellt. Schlegel betonte, wie untrennbar Bier und Bayern miteinander verbunden sind, und hob die anhaltende Bedeutung des Bierstreiks hervor.
Würdigung durch den Bürgermeister
Der Bürgermeister von Maxhütte-Haidhof, Rudolf Seidl, würdigte in seiner Ansprache den Wert der schriftlichen Arbeit Schlegels für die Geschichte der Stadt. Ihre Ausführungen bieten nicht nur ein lebendiges Bild der damaligen Ereignisse, sondern auch ein Zeugnis der sozialen und kulturellen Bedeutung, die das Bier für die Industriearbeiter hatte.
Christina Schlegel erhielt bei ihrer Präsentation Unterstützung von Dr. Thomas Barth, Archivar im Städtedreieck, Oskar Duschinger, dem Schulleiter und Autor des Buches „Glanz und Elend der Maxhütte“, sowie dem Stadtarchivar von Sulzbach-Rosenberg, Jörg Fischer. Diese Zusammenkunft hochrangiger Persönlichkeiten und Fachexperten unterstrich die Bedeutung der Thematik sowie Schlegels umfangreiche Arbeit.




