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Gastro-Steuer-Senkung bringt kein billigeres Essen

Nordoberpfalz. Trotz sinkender Umsatzsteuer zum 1. Januar wird das Essen in Gaststätten nicht günstiger, da Wirte laut NGG die Preise gleich halten, um Kosten wie hohe Energie- und Lohnkosten zu decken. Die Gewerkschaft NGG empfiehlt Gästen, die Preise ihrer Lieblingsgerichte zu überwachen und Wirte im Januar zur Rechenschaft zu ziehen.

Nordoberpfalz. Trotz sinkender Umsatzsteuer zum 1. Januar wird das Essen in Gaststätten nicht günstiger, da Wirte laut NGG die Preise gleich halten, um Kosten wie hohe Energie- und Lohnkosten zu decken. Die Gewerkschaft NGG empfiehlt Gästen, die Preise ihrer Lieblingsgerichte zu überwachen und Wirte im Januar zur Rechenschaft zu ziehen.
Kein „Schnitzel-Rabatt“ in Sicht: Gaststätten und Restaurants in Weiden werden ihre Preise auf den Speisekarten nicht senken. Davon geht die GastroGewerkschaft NGG Oberpfalz aus. Gäste sollten trotzdem nachfragen, was mit den 12 Prozent passiert, um die die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für die Gastronomie ab dem 1. Januar senken will. Die NGG rät Gästen, sich deshalb jetzt schon die Preise für Lieblingsgerichte genau zu merken. Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Oberpfalz

Gastro-Steuer-Senkung bringt kein billigeres Essen

Die Gastronomie in der Nordoberpfalz wird zu Beginn des nächsten Jahres keine Preisnachlässe erwarten lassen, trotz der anstehenden Senkung der Umsatzsteuer von 19 auf 7 Prozent. Diese Einschätzung teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Der regionale Geschäftsführer der NGG, Rainer Reißfelder, zeigt sich “mehr als skeptisch” bezüglich der Hoffnungen, dass die Steuererleichterungen zu günstigeren Preisen führen könnten. Er geht nicht davon aus, dass Gastronomen die Gelegenheit nutzen werden, um ihre Speisekarten preislich zu adjustieren.

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Keine Preissenkungen trotz Steuererleichterungen erwartet

“Wer hofft, dass damit auch Schnitzel, Gulaschsuppe, Kaiserschmarrn & Co. billiger werden, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Gastronomen werden viele fadenscheinige Gründe finden, warum sie die 12 Prozent dringend brauchen – und zwar für den Betrieb, für sich selbst”, erklärt Reißfelder. Er nennt “hohe Energiekosten” und Lohnkosten als die Hauptargumente, die voraussichtlich von den Wirten angeführt werden, um die Beibehaltung der aktuellen Preise zu rechtfertigen. Dies kommt vor dem Hintergrund, dass der Mindestlohn zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde steigt, was nach Reißfelders Meinung nicht ausreichend ist, um die Branche fair zu entlohnen.

NGG appelliert an Bewusstsein der Gäste

Der Appell der NGG Oberpfalz richtet sich direkt an die Gäste der Gastronomiebetriebe. Sie sollen die Preise ihrer Lieblingsgerichte im Gedächtnis behalten oder sogar ein Foto von der Speisekarte machen, um bei zukünftigen Besuchen die Preisentwicklung überprüfen zu können. “Was das Lieblingsgericht kostet, weiß jeder. Aber auch ein Foto von der Speisekarte ist natürlich ideal, um dem Wirt oder Restaurant-Chef im Januar auf den Zahn zu fühlen, wenn die Preise dann noch genauso hoch sind wie heute”, führt Reißfelder aus. Dabei geht es auch darum, die Wirte gezielt nach dem Verbleib der Steuergeschenke zu befragen, insbesondere hinsichtlich einer fairen Bezahlung des Personals.

Strategien gegen die Preispolitik

Reißfelder sieht in einem “moralischen Gastro-Druck” eine Möglichkeit, um Gastronomen womöglich doch noch zu einem Umdenken zu bewegen. Gäste sollten ihrer Verwunderung über die unveränderten Preise Ausdruck verleihen und dabei insbesondere auch ein mögliches Lohn-Plus für die Angestellten in den Fokus rücken. Die Nordoberpfalz bietet genügend Gelegenheiten für solch einen “Gastro-Steuer-Check”: In Weiden arbeiten rund 850 Beschäftigte in etwa 150 gastronomischen Betrieben, im Landkreis Neustadt an der Waldnaab sind es rund 830 Beschäftigte in etwa 180 Betrieben und im Landkreis Tirschenreuth beschäftigen knapp 180 Betriebe etwa 710 Menschen. Diese Informationen stammen aus Daten der Arbeitsagentur und unterstreichen die Größe und Bedeutung des gastronomischen Sektors in der Region.