BücherECHO: Das Buch über 'Signa' und 'Benko' geht auch in Weiden durch die Decke

BücherECHO: Das Buch über 'Signa' und 'Benko' geht auch in Weiden durch die Decke

Man schimpft die Oberpfalz abschätzig als ‚Provinz‘. Vor allem, wenn es um oberflächliche Leuchtturm-Projekte geht. Dabei ist das lateinische Wort ‘provincia’ alles andere negativ. Vor allem, wenn man die Ableitung kennt: proveniere = gedeihen. Da sind wir Oberpfälzer, doch gerne ‚provinziell‘.

Die von uns aus geografisch gesehene Pleiteschneise befindet sich in München: Sport Scheck, Kaufhaus Oberpollinger, Kaut-Bullinger-Haus und so weiter. Was ist es, das die Oberpfälzer in dem neuen Buch ‘Inside Signa – Aufstieg und Fall des René Benko’ so interessiert?

„Das Vertrauen ist zerstört!“

Der gemeine Oberpfälzer, eher bodenständig und fleißig, schaut ungläubig hin, wie sich Milliarden in Luft auflösen. Gerade einmal 47 Jahre ist der österreichische Unternehmer und Investor René Benko alt. Angeblich startete der Sohn eines Gemeindebediensteten und einer Erzieherin ohne großes Startkapital, nachdem er die Schule abgebrochen hatte. Er hatte stets ein glückliches geschäftliches Händchen bis zu dem Tag, als in den vergangenen Wochen der reichste Deutsche, Milliardär Klaus Michael Kühne über ihn den Daumen senkte: „Das Vertrauen ist zerstört!“

Übrigens: Viele von uns begegnen dem Großinvestor aus Hamburg täglich auf der Straße. Er ist Hauptaktionär der ‘Kühne + Nagel’ Spedition. Seine blau-gewandeten LKW sind auch bei uns in der Oberpfalz unterwegs.

Selfmade-Milliardär und „Wirtschafts-Wunderwuzzi“

Der österreichische A1 Verlag, der mit diesem Buch einen Coup landete, beschreibt das Buch über Pleite-Benko folgendermaßen:

Ein Selfmademan wie aus dem Bilderbuch, gehypt als schillernder Visionär, geliebt von Politikern und Tycoons: Mit seinen Milliardengeschäften hielt er die Wirtschaftswelt in Atem, ehe sich sein Immobilienreich als Kartenhaus entpuppte. Wie war das möglich? Die Signa-Aufdecker Rainer Fleckl und Sebastian Reinhart zeichnen ein Psychogramm René Benkos, werfen einen Blick hinter die Kulissen einer Welt der Villen, Jachten, Jets und Celebrities und liefern neue Fakten über groteske Deals, Politnetzwerke und den Zerfall eines Imperiums.

Skandalchronik derzeit nicht lieferbar

Die bestens informierte schweizerische Finanzskandalplattform insideparadeplatz.ch gibt Auszüge aus dem entscheidenden Treffen zwischen Benko und Kühne wieder: wahrlich keine Story für einen nervösen Geldbeutel! Die Nachfrage bei den Weidener Buchhandlungen letzte Woche ergab, dass das Buch noch nicht erhältlich war: „Es wird schon ein paar Tage dauern“, so die übereinstimmende Auskunft.