Buster Keaton trifft auf Orgelklänge
Buster Keaton trifft auf Orgelklänge
Ein ganz besonderes Kinoerlebnis erwartete die Besucher am Freitagabend in der Josefskirche: Im völligen Dunkel verwandelte sich das Gotteshaus in einen Kinosaal der 1920er-Jahre. Über eine Leinwand im Altarraum flimmerte Buster Keatons erster abendfüllender Spielfilm „The Three Ages“ aus dem Jahr 1923- Es war ein schwarz-weißes Meisterwerk der Komik, das die Liebe in drei Epochen erzählt: in der Steinzeit, im alten Rom und in den wilden Zwanzigern.
Zeitlose Komik
Rund 100 Gäste verfolgten gebannt die urkomischen Szenen des „Mannes mit dem versteinerten Gesicht“. Ohne Worte, aber mit ausdrucksstarker Körpersprache und perfektem Timing entfaltete Keaton seine zeitlose Komik. Lebendig gemacht durch die eindrucksvolle musikalische Begleitung an der mächtigen Eisenbarth-Orgel. Kirchenmusiker Alexander Pointner aus München Westend ist ein Experte für improvisierte Stummfilmmusik und verwob Keatons Bilder mit einer spannungsvollen Klangwelt: mal poetisch, mal schillernd, dann wieder komisch oder dramatisch.
Große Zeit des Stummfilms
Pointner ließ Volkslieder wie „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ erklingen, zitierte Richard Wagner und Felix Mendelssohn-Bartholdy und streute sogar Weihnachtsklänge wie „Jingle Bells“ ein. Damit gelang ihm ein musikalisches Spiel zwischen Ernst und Augenzwinkern, was ganz im Sinne der großen Ära des Stummfilms war.
Sachausschuss für Kirchenmusik St. Josef
Organisiert wurde der Abend vom Sachausschuss für Kirchenmusik St. Josef unter Leitung von Dr. Thomas Kreuzer, die deutschen Zwischentitel übersetzte Roman Landgraf. Das begeisterte Publikum spendete langen Applaus, und Pointner versprach: Auch im kommenden Jahr wird Buster Keaton wieder in der Josefskirche zu Gast sein.

