Stolperstein für Elise Heimann - Verlegung am 29. Juli
Stolperstein für Elise Heimann - Verlegung am 29. Juli
Elise Heimann war die Tochter des Weidener Fabrikdirektors Isidor Adler, der neben der Familie Kupfer eine wichtige Rolle in den Anfangsjahren der Glasfabrik Weiden (spätere DETAG) spielte, so Sebastian Schott, Leiter des Stadtarchivs Weiden.
Während Elise Heimann und ihr Ehemann Max ihre damals 13- und 16-jährigen Kinder noch nach Palästina und Großbritannien in Sicherheit bringen konnten, gelang dem Ehepaar die Flucht aus NS-Deutschland nicht mehr. Sie wurden 1942 von Nürnberg nach Izbica in Polen deportiert und in einem nationalsozialistischen Vernichtungslager ermordet.
Nachkommen werden erwartet
Ein Paket mit Fotografien und persönlichen Dokumenten, das sie kurz vor ihrer Verschleppung einer früheren Haushälterin der Familie Adler nach Weiden schickten, konnte erst 2024 mit jahrzehntelanger Verspätung durch die Weidener Journalistin Christine Ascherl dem heute 99-jährigen Sohn Elise Heimanns, Daniel Heiman, in Israel übergeben werden. Aus diesem Grund werden voraussichtlich sieben Nachkommen Elise Heimanns aus Israel und den USA bei der Verlegung anwesend sein.
Das Rahmenprogramm bei der feierlichen Platzierung dieses Erinnerungszeichens für Elise Heimann wird durch das Augustinus-Gymnasium Weiden gestaltet. Die Begrüßung übernimmt Pfarrer Alfons Forster, einer der Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Weiden.
Es ist das zweite Mal, dass im Bereich der Bahnhofstraße Stolpersteine verlegt werden. 2022 war es die Familie Kupfer, zu deren Gedenken erstmals Bronzeplatten in den Boden gesetzt wurden. Kupfers gehörte die Glasfabrik Weiden; Adlers waren über Generationen in leitender Funktion für die Glas-Dynastie Kupfer tätig. Die Bahnhof/Dr.-Seeling-Straße von heute ist mit der – damals repräsentativen – Bahnhofstraße nicht vergleichbar. Etliche Häuser, auch die Kupfer-Villa, wurden beim Vormarsch der Amerikaner zerstört.
Stolpersteine in Weiden: kurz vor dem Abschluss
47 Stolpersteine in Weiden in der Oberpfalz sind schon verlegt. Sie erinnern an Opfer des Holocaust. Noch 19 Steine sind nach Auskunft von Sebastian Schott (Stadtarchiv Weiden) geplant. Bereits am 29. Juli 2025 findet die Stolperstein-Verlegung für Elise Heimann statt. Voraussichtlich im November diesen Jahres folgen die letzten 18 Gedenksteine.
Es handelt sich dabei um ein Kunst-Denkmal des Künstlers Gunter Demnig, der 1995 in Köln erstmals Steine verlegte, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Die Gedenksteine sind zehn mal zehn Zentimeter große Messingplatten, gegossen in einem Betonblock, die vor den Wohnhäusern angebracht werden, in denen die Opfer des Nationalsozialismus zuletzt freiwillig lebten.
Die Organisation übernimmt in Weiden das Stadtarchiv, die Finanzierung ist durch Spenden gedeckt, die bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit eingegangen sind.

Unglaublich: Holocaust-Überlebender erhält nach 82 Jahren Paket seiner Eltern
Weiden/Tel Aviv. Am Samstag konnte in Tel Aviv ein Paket an den Holocaust-Überlebenden Daniel Heiman (98) übergeben werden. Seine Mutter Elisabeth, geborene Adler, hatte es 1942 vor ihrer Deportation bei einer Vertrauten in Weiden deponiert. Erst jetzt ist es gelungen, den Sohn ausfindig zu machen.









