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Auszeichnung durch Regierung der Oberpfalz: Wie zwei Eslarner zu Lebensrettern wurden

Regensburg/Eslarn. Die Regierung der Oberpfalz zeichnet am Montag Lebensretter aus. Darunter sind Stefan Fröhlich und Johannes Meckl, beide Mitarbeiter der Gemeinde Eslarn. Hier erzählen sie die Geschichte einer Reanimation unter besonderen Umständen.

Regensburg/Eslarn. Die Regierung der Oberpfalz zeichnet am Montag Lebensretter aus. Darunter sind Stefan Fröhlich und Johannes Meckl, beide Mitarbeiter der Gemeinde Eslarn. Hier erzählen sie die Geschichte einer Reanimation unter besonderen Umständen.
Sie bekommen die Lebensrettermedaille der Regierung: (von links) Johannes Meckl und Stefan Fröhlich. Foto: privat, Meckl/Fröhlich

Auszeichnung durch Regierung der Oberpfalz: Wie zwei Eslarner zu Lebensrettern wurden

Eslarn, 13. Februar 2025. Ein ganz normaler Arbeitstag für Stefan Fröhlich (59), Hausmeister der örtlichen Schule, und Johannes Meckl (43), Mitarbeiter des Bauhofs. An diesem Tag wird ein neuer Rasenmähertraktor angeliefert. Im Gegenzug soll das ausrangierte Modell aufgeladen und abtransportiert werden. Die Eslarner Schule liegt gegenüber des Friedhofs. Am Nachmittag ist eine Beerdigung angesetzt. Es könnte also eng werden. „Wir sagten uns: Das schaffen wir vorher.“

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Der Händler trifft mit Pickup und Hänger ein. In der Friedhofstraße beginnt das große Rangieren und Beladen. Am Ende muss noch ein Räumschild auf den Hänger gehievt werden, ein schweres Teil. Alle packen an. „Das ging alles recht zügig.“ Und plötzlich bekommt der Mitarbeiter der Händlerfirma einen starren Blick und kippt rückwärts auf den Asphalt. „Wir konnten das erst gar nicht einschätzen.“

Öffentlichen „Defi“ geholt

Fröhlich und Meckl bemühen sich um ihn, tätscheln die Wangen, versuchen eine stabile Seitenlage. Der Patient röchelt und krampft. Die Ersthelfer setzen einen Notruf ab. Meckl startet Wiederbelebungsversuche. Schulhausmeister Fröhlich läuft derweilen in die 300 Meter entfernte Hausarztpraxis – der Mediziner ist nicht da. Inzwischen ist einer der Sargträger der Beerdigung am Unglücksort eingetroffen. Er ist Notfallsanitäter und rät zum Einsatz eines „Defi“. Schulhausmeister Fröhlich joggt weiter zur Sparkasse und holt den öffentlich zugänglichen Defibrillator.

Inzwischen läuft die Rettungskette an. Da die Helfer vor Ort abgemeldet sind, kommt die Feuerwehr zum Einsatz. Die fährt mit ihrem großen Einsatzfahrzeug in die Friedhofstraße, dann kommen die Johanniter der Rettungswache Schönsee und Notarzt Werner Duschner aus Waidhaus. Die Retter kämpfen um das Leben des Mannes, holen ihn immer wieder zurück. Inzwischen weiß man: Er ist medizinisch vorbelastet. Ohne die engagierte, schnelle Hilfe wäre er verstorben.

„Happening“: Sargträger, Böllerschützen, Blaskapelle

Mit Decken wird ein Sichtschutz aufgebaut. Denn: Die Friedhofstraße füllt sich. Die Trauergäste treffen ein. Dazu die Krieger- und Soldatenkameradschaft und die Böllerschützen mit Kanone und die Musiker der Blaskapelle. Die Bestatterin sucht ihren Sargträger. Der Pfarrer kommt vorbei. Die Ganztagsschule hat Schulschluss. „Phasenweise war es wie in einer bayerischen Komödie“, sagt Hausmeister Fröhlich. Inzwischen kann er darüber lachen. Die Sache ging gut aus. Dem Mann konnte geholfen werden, auf Nachfrage habe man erfahren, dass er wieder im Dienst sei.

Fröhlich und Meckl freuen sich auf ihre Ehrung am Montag im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz am Emmeramsplatz in Regensburg. Insgesamt elf Oberpfälzer erhalten die öffentliche Anerkennungsurkunde mit Medaille. „Sie haben hingesehen, gehandelt, erste Hilfe geleistet – und Leben gerettet“, heißt es in der Einladung. Für ihren mutigen Einsatz werden sie von Regierungspräsident Walter Jonas geehrt.

Unter den Geehrten sind noch zwei Bürger der Region: Christian von der Heiden, Weiden und Lukas Reil, Mantel, bekommen die Medaille für eine gemeinsame Lebensrettung im Landkreis Amberg-Sulzbach:

Reanimation im Führerhaus - Lebensretter-Medaille für zwei Polizisten

Reanimation im Führerhaus - Lebensretter-Medaille für zwei Polizisten

Weiden/Mantel/Regensburg. Die Regierung der Oberpfalz zeichnet am Montag elf Lebensretter aus der Oberpfalz aus. Die Medaille bekommen auch Lukas Reil aus Mantel und Christian von der Heiden aus Weiden. Die Polizisten reagierten in ihrer Freizeit bei einem Unfall goldrichtig.

Die öffentliche Anerkennungsurkunde mit Medaille erhalten:

Landkreis Amberg-Sulzbach

  • Christian von der Heiden, Weiden und Lukas Reil, Mantel, für eine gemeinsame Lebensrettung im Landkreis Amberg-Sulzbach

Landkreis Cham

  • Helmut Eckl, Grafenwiesen, Herr Alexander Kracun, Runding und Xaver Steger, Grafenwiesen, für eine gemeinsame Lebensrettung
  • Peter Geisler, Willmering, Johannes Schwarzfischer, Cham und Michael Wabrowetz, Runding, für eine gemeinsame Lebensrettung

Landkreis Neumarkt

  • Fanny Kretschmer, Freystadt, für vorbildliches Handeln

Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab

  • Stefan Fröhlich, Eslarn, und Johannes Meckl, Eslarn, für eine gemeinsame Lebensrettung