
Musikalische Überraschung für Pfarrer Bauer zum 70. Geburtstag in Eslarn

Musikalische Überraschung für Pfarrer Bauer zum 70. Geburtstag in Eslarn
Am Geburtstag saß Pfarrer Erwin Bauer gemütlich mit Bekannten aus Frankreich und aus seiner früheren Pfarrei im Wohnzimmer, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Draußen im Pfarrhof warteten nicht nur zahlreiche Gratulanten, sondern auch neun Musiker der Schloßberg-Kapelle. Mit dieser Überraschung hatte der Eslarner Priester nicht gerechnet. Anwesend waren Vertreter der katholischen Organisationen und Vereine und Kapellmeister Albert Grießl mit der Blasmusik.

“Es war eigentlich eine Wettschuld, die ich einlösen wollte und der Geburtstag bot sich an.” Bei der Faschingsveranstaltung im Vorjahr hatte Grießl Pfarrer Erwin Bauer versprochen, ihm zum 70. Geburtstag ein Ständchen zu singen. “Da ich lieber musiziere, wurde aus dem Gesang eine ganze Blaskapelle.” Nach einem Walzer folgte „Tief drin im Böhmerwald“ und mit “Muss i denn, muss i denn, zum Städtele hinaus” wiesen die Musiker auf die bevorstehende Pensionierung des Pfarrers und den Umzug Ende August nach Oberviechtach hin. Im Anschluss durfte Pfarrer Bauer viele Hände schütteln. Die kirchlichen Vertreter bei der Feier dankten “ihrem Pfarrer” für das 22 Jahre lange seelsorgliche Wirken und das gute Miteinander.
Lebenslauf eines Pfarrers
Die Wiege von Erwin Bauer stand am 8. August 1955 in Oberviechtach. Nach dem Schulbesuch in Gaisthal und dem Abitur am Ortenburg-Gymnasium in Oberviechtach studierte er an den Universitäten in Regensburg und Freiburg im Breisgau Theologie. Am 27. Juni 1981 folgte durch Bischof Rudolf Graber im Regensburger Dom die Priesterweihe und in Oberviechtach die Primizfeier. Seither begleitet den Geistlichen sein Leitspruch aus dem Lukasevangelium: “Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte und wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.”
Als Kaplan führte der Weg jeweils drei Jahre Pfarreien in Regenstauf und Schwandorf und als Pfarrer betreute er ab 1987 die Zwillingspfarreien Schönthal und Döfering im Landkreis Cham. Am 1. September 2003 kam der leidenschaftliche Seelsorger in die Pfarrei nach Eslarn.
Während seines Wirkens unterstützte er die kirchlichen Gremien, erfüllte diese mit Leben und nahm erstmals Mädchen in den Kreis der Ministranten auf. Der Pfarrhof und das Pfarrheim erhielten eine grundlegende Sanierung und an der Pfarrkirche wurden in den Jahren schadhafte Stellen ausgebessert sowie die Orgel auf Vordermann gebracht. Der Priester feierte in Eslarn das 25., 30. und 40. Priesterjubiläum und ist dankbar für alle Menschen, denen er begegnen durfte. Enge Verbindung hat er vor allem zu Bischof Beatus Urassa, der vor Jahren in Eslarn Kaplan war und in seiner Heimat Tansania zum Bischof berufen wurde.
Privatleben und Hobbys
Zu Höchstform läuft die Pfarrei vor allem beim Pfarrfasching auf. Als Kenner sammelte er mit Leidenschaft Miniaturbaumaschinen. Neben der Hauptaufgabe der Seelsorge genießt Pfarrer Bauer vor allem die Ruhe im Wald und stille Musik. “Ich bin musikalisch sehr aufgeschlossen, neige aufgrund meines sehr feinen Gehörs aber eher zu gedämpfter Musik und bevorzuge vor allem Kirchenmusik.”
Dass der Eslarner Pfarrer auch gehörig anpacken kann, beweist er alljährlich beim Brennholzmachen und bei der Gartenarbeit am Pfarrhof. So war Pfarrer Bauer auch ab und zu mit dem Bulldog oder Auto mit Anhänger durch den Ort oder mit der Motorsäge im Wald unterwegs. Da es im Alter mal hier und mal da zwickt – mal ist es der Rücken, mal die Knie –, heißt es für den 70-Jährigen allmählich kürzertreten. Zum Dank für die Überraschung lud Pfarrer Bauer alle zu einem Umtrunk ins Pfarrheim ein.