
Pfarrer Devadass feiert emotionales Wiedersehen in Kaltenbrunn

Pfarrer Devadass feiert emotionales Wiedersehen in Kaltenbrunn
„Es ist ein ganz besonderes Gefühl heute wieder hier bei euch zu sein – nach über zehn Jahren. Die Pfarrkirche, diese Gemeinde war 15 Jahre mein geistliches Zuhause. Viele schöne Erinnerungen, Begegnungen und Gebete verbinden mich mit diesem Ort“, sagte Pfarrer Irudayaraj Devadass am Sonntag zu Beginn der Abendmesse in der evangelischen Martins-Kirche, die auch Gläubige aus Dürnast und Weiherhammer mitfeierten. „Auch wenn mich das Leben in andere Richtungen geführt hat, bleibt im Herzen immer etwas davon bestehen, und heute merke ich wieder, wie tief die Verbindung ist“, dankte Devadass für den herzlichen Empfang.

Die Botschaft der Gemeinschaft
Im Gleichnis aus dem Tages-Evangelium warne Jesus uns davor, Schätze zu sammeln, die vergänglich sind, betonte Devadass in seiner Ansprache. Denn Besitz gebe keine Sicherheit vor der Vergänglichkeit. „Das Leben ist mehr als Besitz. Es ist ein Geschenk. Und wer das erkennt, lebt freier, großzügiger, hoffnungsvoller, denn der wahre Schatz ist die Gemeinschaft mit Gott – ein Schatz, den keine Nacht uns nehmen kann. Reich sein bei Gott heißt nicht, möglichst viel zu haben, sondern zu teilen, zu danken, zu vertrauen. Ein gütiges Herz ist mehr wert als großer Reichtum“, schloss Devadass.
Ein Zeichen der Dankbarkeit
Er sagte ein herzliches „Vergelt’s Gott!“ für die Kollekte auch im Namen der Armen und Waisenkinder, auch den treuen Wohltätern, die in den letzten Jahren die Hilfsaktionen unterstützt oder Patenschaften für Waisenkinder übernommen haben. Dank sagte Devadass auch dem Männerdreigesang mit Saitenmusik aus Weiherhammer unter Leitung von Alfons Bogner für die schöne musikalische Gestaltung. Im „Goldenen Posthorn“ bestand noch Gelegenheit zur persönlichen Begegnung.
Unterstützung und persönliche Momente
Hilfe für Projekte in seiner südindischen Heimat erfuhr der Geistliche auch bei Besuchen und Einladungen am Montag und Dienstag. In der Wohnung der ältesten Einwohnerin Edith Häusler (94) sorgte deren Schwiegersohn Erwin Harrer mit einem von ihm gemalten Bild, das den Markt mit beiden Martinskirchen zeigt, für eine weitere Überraschung. „Ja, Kaltenbrunn ist meine zweite Heimat“, bekräftigte Devadass hocherfreut über dieses Geschenk. Er nahm sich auch Zeit für den Gräberbesuch. Bis 26. August ist er in Geroldshausen/Holledau als Urlaubsvertreter. Am 23. August kommt er nochmal zu einem seltenen Ereignis nach Dürnast.
Hintergrundinformationen zu Pfarrer Devadass
Pfarrer Devadass wurde am 16. Juni 1965 geboren. Nach seiner Schulzeit ging er ins Priesterseminar, empfing 1991 die Priesterweihe, diente als Kaplan und Sekretär des Bischofs und arbeitete drei Jahre als Rektor in einem Priesterseminar. Danach studierte er zwei Jahre Katechismus und pastorale Theologie in Belgien, ehe er 2000 als einer der ersten Inder im Bistum Regensburg nach Kaltenbrunn als Pfarradministrator kam, in „einen guten Stall“, wie Domdekan Prälat Franz Xaver Hirsch damals bemerkte. Aus zunächst vorgesehenen zwei Jahren wurden dann 15.
Ein Blick auf die christliche Gemeinschaft in Indien
Im jetzt bevölkerungsreichsten Kontinent mit rund 14 Milliarden Menschen leben neben der großen Majorität an Hindus und einem stattlichen Anteil an Moslems auch 2,5 Prozent Christen. In Tamilnadu, der Bundesregion in Südindien, aus der Devadass stammt, machen die Christen sogar ein Drittel der Begegnung aus. Devadass: „Zu den vier Sonntagsgottesdiensten in der Hauptkirche Paramakudi (Einwohnerzahl etwa vergleichbar mit Weiden) kommen jeweils rund 1000 Leute, zu den Kindergottesdiensten jeweils bis zu 200.“ Devadass ist als Dekan auch für 14 Pfarreien zuständig. Die Kirche kümmert sich vor allem auch um die armen Kinder, damit sie Schulbildung erhalten und nicht zu Analphabeten werden.