Erfahrungen von Frauen in der Politik - Mit Ellbogen und Empathie
Erfahrungen von Frauen in der Politik - Mit Ellbogen und Empathie
Gastgeberin des Abends war Maria Sponsel, Kreisvorsitzende der KPV. Ihre Botschaft: Politik auf allen Ebenen müsse zeitgleich Beruf, Familie und Engagement ermöglichen. Gäste des Abends waren Bundestagsabgeordnete Martina Engelhardt-Kopf, Landtagsabgeordnete a. D. Gudrun Brendler-Fischer, Frauenunion-Bezirksvorsitzende Barbara Gerl, Vize-Landrätin Andrea Lang sowie Margit Bayer, Bürgermeisterin von Waldershof. Die Moderation übernahm Tanja Renner.
In ihrer Begrüßung betonte Maria Sponsel, dass Politikerinnen aus allen politischen Ebenen eingeladen wurden, um zu zeigen, dass Berufspolitik und Familie vereinbar sind. „Wir brauchen mehr Frauen in der Politik. Sie bringen der Politik Herz und Weitblick.“
„Ich will und ich kann das!“
Andrea Lang nutzte ihre Einführung, um zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass sich Frauen mutig dafür einsetzen: „Es steht fest, als Frau muss man auftreten. Ich will das und ich kann das – aus Überzeugung tun.“ Im Verlauf der Vorstellungsrunde und der anschließenden Podiumsdiskussion standen neben Erfolgen auch Herausforderungen im Fokus.
Empathie als Schlüssel
Die Diskussion behandelte auch kritische Themen, darunter die Diskriminierung durch männliche Parteikollegen. Gudrun Brendel-Fischer rief dazu auf, sich nicht Themen zuweisen zu lassen, sondern selbstbewusst aktiv zu gestalten. Bürgermeisterin Margit Bayer hob hervor, dass empathische Politik und das Einfühlen in Bürgerinnen und Bürger aus ihrer Sicht entscheidend sind.
Robuste Ellbogen werden in der Politik benötigt
Martina Engelhardt-Kopf thematisierte Macht: „Man sagt über mich, ich habe robuste Ellbogen. Um in den Bundestag zu kommen, musste ich viele Steine aus dem Weg räumen.“ Zudem wurde der Praxisvorteil digitaler Sitzungen betont: „Während der Corona-Zeit habe man im CSU-Vorstand vier Stunden Fahrtzeit nach München gespart“, erzählte Andrea Lang – ein Gewinn für die politische Teilhabe von Frauen.
Die Runde blickte auch auf Erreichtes: Barbara Gerl berichtete von über 15 Jahren Einsatz der Frauen-Union für Hebammen; Andrea Lang erinnerte an die Freibadförderung als konkretes Projekt. Die Diskussion wandte sich der Frage zu, wie man mehr junge Frauen und Mütter für die Politik gewinnt. Engelhardt-Kopf betonte hier die Bedeutung von Begegnung, Austausch und Unterstützung, um Hindernisse abzubauen.
„Kann denn eigentlich Mann Kanzler?“
Eine humorvolle Anekdote von Margit Bayer: Eine Jungwählerin fragte, ob ein Mann Kanzler werden könne – in ihrem Leben hatte sie bisher nur Angela Merkel als Kanzlerin erlebt. Die Botschaft: Frühzeitige Information und Inspiration sind essenziell, damit sich junge Frauen künftig politisch engagieren.
Die Zuhörerinnen fragten aktiv nach Wegen zur Kandidatur in kommenden Kommunalwahlen. Die Moderatorin bat darum, das Format als Motivation zu nutzen. Oberbürgermeisterkandidat Dr. Benjamin Zeitler resümierte: „Danke für die Offenheit und Energie. Politik lebt von Vielfalt – und zu lange war sie zu einseitig besetzt. Wenn mehr Frauen gestalten, wird auch Politik besser.“