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Landschaftspflege in der Finanzklemme: Besuch im Steinbruch Kirchenthumbach

Kirchenthumbach. Ein gelungenes Beispiel für erfolgreiche Naturschutzarbeit, das aber zunehmend unter Finanzierungsproblemen leidet: Landtagsabgeordnete Laura Weber (Bündnis 90/Die Grünen) hat mit rund 15 Teilnehmern den ehemaligen Steinbruch Kirchenthumbach besucht, der vom Bund Naturschutz (BN) als wertvolles Biotop gepflegt wird.

Landschaftspflege in der Finanzklemme: Besuch im Steinbruch Kirchenthumbach

Die Teilnehmer der Exkursion zeigten sich beeindruckt von der Arbeit der BN-Ortsgruppe. Foto: Bund Naturschutz

Bei der Exkursion, an der auch Bürgermeister Ewald Plößner mit seiner Frau sowie die Sprecher des Grünen-Kreisverbandes Neustadt/WN, Anne Droste und Harald Neumann, teilnahmen, standen die zunehmenden Finanzierungsprobleme der Landschaftspflege im Mittelpunkt. 

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Naturjuwel mit 180 Millionen Jahren Geschichte

Der ehemalige Steinbruch, in dem vor 180 Millionen Jahren das Jurameer seine Spuren hinterließ, ist heute ein wichtiges Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten. Der Bund Naturschutz hat das Gelände von der ehemaligen Abbaufirma übernommen und entwickelt es seither zu einem wertvollen Biotopkomplex. Besonders stolz sind die Naturschützer um den Ortsgruppen-Vorsitzenden Reinhold Wilterius auf die erfolgreiche Wiederansiedlung der Gelbbauchunke. 

Bei dem Besuch war tatsächlich eine Gelbbauchunke zu sehen. Foto: Laura Weber

Das Gelände erfordert kontinuierliche Pflege: Wege müssen freigeschnitten, Magerwiesen gemäht und Steinbruchwände regelmäßig freigestellt werden, damit sich die gewünschten Lebensräume entwickeln können. Schafe kommen zweimal jährlich zur Beweidung, künftig sollen auch Ziegen in schwer zugänglichen Bereichen eingesetzt werden. Ohne diese Maßnahmen wäre das Gebiet “innerhalb von ein, zwei Jahren komplett dicht”, so die Naturschützer.

Planungsunsicherheit als größtes Problem

Das Hauptproblem liegt in der unsicheren Finanzierungssituation. “Das größte Problem ist, dass die Gelder immer erst sehr spät kommen”, erklärten die BN-Vertreter. Es müsse vorfinanziert werden, ohne zu wissen, ob die Gelder wirklich kämen. 

Laura Weber zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des Bund Naturschutz. Dringend nötig sei eine Rückkehr zu verlässlicher Finanzierung, nicht als kurzfristige Flicklösung, sondern als strukturelle Grundlage für den Erhalt der Umwelt. Schließlich seien solche Projekte nicht nur für den Artenschutz wichtig, sondern auch wertvolle Bildungsorte; regelmäßig kommen Schulklassen zu Exkursionen in den ehemaligen Steinbruch. Auch Anne Droste und Harald Neumann unterstrichen die Bedeutung langfristiger Planungssicherheit.