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Rentendebatte erhitzt Gemüter in Seniorenversammlung

Weiden. In einer Ver.di Seniorenversammlung wurden Bedenken bezüglich eines Arbeitgebervorschlags über einen Rentensoli erörtert. Es wurde kritisiert, dass große Einkommen von Solidarität geschützt werden und das Rentensystem unterfinanziert ist.

Weiden. In einer Ver.di Seniorenversammlung wurden Bedenken bezüglich eines Arbeitgebervorschlags über einen Rentensoli erörtert. Es wurde kritisiert, dass große Einkommen von Solidarität geschützt werden und das Rentensystem unterfinanziert ist.
Foto: M. Haberzeth

Rentendebatte erhitzt Gemüter in Seniorenversammlung

Ein großer Aufreger in der Ver.di Seniorenversammlung am Donnerstag war der Vorschlag der Arbeitgeber über einen Rentensolidaritätszuschlag. Dazu verwies Werner Neumüller, Vorstandsmitglied der Ver.di Senioren Oberpfalz Nord, darauf, dass die Debatten verstärkt seit über zehn Jahren geführt werden. Anhand eines Bildes, das 2017 aufgenommen wurde, zeigte er auf, dass sich die Gewerkschaften aus guten Gründen dagegen zur Wehr setzen.

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Kritik an aktueller Politik

So wurde das Niveau von 55 Prozent des durchschnittlichen Einkommens auf 48 Prozent gesenkt, die Versteuerung eingeführt, die Zuzahlungen bei Krankheit, Rehabilitation, Zahnersatz und so weiter erhoben und Versorgungsstrukturen ausgedünnt. Als Ergebnis steigt die Armut. Gleichzeitig werden die sozialen Sicherungssysteme als Reservekasse genutzt, beitragsfreie Leistungen dem System aufgebürdet und mit den Beitragsbemessungsgrenzen hohe Einkommen vor Solidarität geschützt.

Unterstützung durch Seniorensprecher

Seniorensprecher Manfred Haberzeth unterstützte diese Ausführungen mit dem Hinweis, dass weitere Absenkungen und Belastungen nicht mehr tragbar sind. Der internationale Vergleich zeigt, dass das deutsche Rentensystem unterfinanziert ist. Da werden gesamtgesellschaftliche Aufgaben der Sozialversicherung belastet, statt ausreichend Steuermittel einzusetzen. Auch die Beitragsgerechtigkeit gehört auf den Prüfstand, indem Beitragsbemessungsgrenzen nur dazu führen, günstig versichert zu sein. Und noch eins, so Haberzeth, die großen Einkommen zu entlasten, gehe in dieser Situation schon gar nicht.