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Weiherhammer: Gemeinderat stellt Weichen für Solarpark

Weiherhammer. Ein 6,5-Hektar großer Solarpark ist in der Planung beschlossen worden, mit einer Leistung von circa 7,6 Megawatt. Die Einnahmen für die Gemeinde könnten bis zu 1,3 Millionen Euro betragen.

Weiherhammer. Ein 6,5-Hektar großer Solarpark ist in der Planung beschlossen worden, mit einer Leistung von circa 7,6 Megawatt. Die Einnahmen für die Gemeinde könnten bis zu 1,3 Millionen Euro betragen.
Zwischen Trippach und Weiherhammer soll beim Einödhof Geräum der Solarpark entstehen. Bild: Siggi Bock

Weiherhammer: Gemeinderat stellt Weichen für Solarpark

Der Beschluss zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Errichtung und den Betrieb einer Freiflächen-Photovoltaikanlage mit integrierter Grünordnung erfolgte in der Sitzung am Dienstag einstimmig. Damit soll ein Solarpark auf den Grundstücken 1969,1970 und 1974 der Gemarkung Etzenricht ermöglicht werden. Die Gesamtfläche beträgt 6,5 Hektar, wobei auch benötigte Ausgleichsflächen enthalten sind. Das Vorhaben ist mit den Eigentümern abgestimmt.

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Erhalt des Einödhofs

Vor einem Dutzend Zuhörern betonte Julian Karl, dass er 2020 den Einödhof mit zwei Brüdern geerbt und nach Möglichkeiten gesucht habe, das seit 1769 im Familienbesitz bestehende denkmalgeschützte Anwesen zu erhalten. Projektentwickler David Schwalbe von „Privates Institut für regenerative Energieprojekte GmbH“ in München stellte Unternehmen, ganzheitliches Konzept und Projektablauf vor. Laut Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege sei das Vorhaben zulässig, bemerkte Schwalbe.

Aktuell seien mehr als 500 Anlagen in Betrieb. Die Leistung des Solarparks beträgt circa 7,6 Megawatt. Schwalbe sprach von einem Wegfall der Module im nördlichen Bereich des Bauernhofs und einer Reduzierung der Höhe der Modultische auf 2,50 Meter. Ferner sind vorgesehen: Eingrünung der Grenze des Solarparks, südliche Verbreiterung der Sichtachse zwischen Hof und Straße.

Vorteile für die Gemeinde

Die Einnahmen für die Gemeinde aus kommunaler Beteiligung und Gewerbesteuer könnten bei einer Laufzeit von 30 Jahren bis zu 1,3 Millionen Euro betragen, bemerkte Schwalbe. Er verwies auf die Möglichkeit der Investition durch Bürger über die Plattform Klimaschwarm ab einem Betrag von 500 Euro bei zwei Jahren Laufzeit und aktuell 4,2 Prozent Verzinsung. „Die Dauer der Baurechtsschaffung einschließlich des Solarparkbaus veranschlagte Schwalbe auf Nachfrage von Gemeinderat Rainer Vater (SPD) mit circa zwei bis maximal drei Jahren. Für die CSU-Fraktion sah Nicole Presche im Solarpark in Zeiten der Energiewende eine Möglichkeit, „unseren Beitrag zu leisten.“ Rainer Vater schloss sich dieser Meinung voll an.

Entwicklung eines Mehrgenerationen-Projekts

Architekt Christian Schönberger erklärte den erneut geänderten Entwurf zum Bebauungsplan für das Mehrgenerationen-Projekt Alia. „Die Bauvorbereitung läuft auf Hochtouren; Ende August/Anfang September folgt die Umsetzung der naturschutzrechtlichen Maßnahmen. Für den Spätherbst sind die ersten Baumaßnahmen beauftragt und für rund 26 Millionen Euro bereits Bauaufträge vergeben“, ließ Schönberger wissen. „Wir hoffen jetzt, dass alles lauf Zeitplan funktioniert“, fügte Bürgermeister Ludwig Biller hinzu. Ohne Gegenstimme billigte das Gremium den geänderten Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans mit Planzeichnungen und Begründungen. Die Verwaltung wird beauftragt, das Verfahren zur förmlichen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange erneut durchzuführen.

Debatte um Stellplatz- und Spielplatzpflicht

Bei drei SPD-Gegenstimmen verzichtete das Gremium vorerst auf den Erlass von Satzungen einer Stellplatz- oder Spielplatzpflicht. CSU-Sprecherin Presche meinte dazu: „Wir sollten die Chance auf Entbürokratisierung nutzen. Im Hinblick auf neue Baugebiete können wir die Stellplatzpflichten im Bebauungsplan festlegen und brauchen dazu keine separate Satzung.“

Rainer Vater: „Die SPD-Fraktion ist für Entbürokratisierung. Bei manchen Bürgern lässt die Disziplin beim Parken jedoch zu wünschen übrig.“ Laut zweitem Bürgermeister Julian Kraus (CSU) ändert sich grundsätzlich nichts an der bestehenden Regelung, bis ein neuer Bebauungsplan eingereicht wird.