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Seltenes Tennis-Turnier in Mitterteich: Inklusion pur

Mitterteich. Ein einzigartiges Unified-Turnier fand in Mitterteich statt, bei dem Tennisspieler mit und ohne Behinderung als Teams zusammen spielten.

Mitterteich. Ein einzigartiges Unified-Turnier fand in Mitterteich statt, bei dem Tennisspieler mit und ohne Behinderung als Teams zusammen spielten.
Foto: Friedrich Wölfl

Seltenes Tennis-Turnier in Mitterteich: Inklusion pur

Man muss es selbst einmal probiert haben: Tennis aus dem Rollstuhl heraus. Es braucht besondere Wendigkeit, viel Kraft und Reaktionsvermögen. Bei der bayerischen Tennis-Rollstuhlmeisterin im Einzel wie im Doppel Doris Scharnagl-Lindinger aus Mitterteich sieht das sehr flüssig und athletisch aus. Sie leitet am Inklusionsstützpunkt Mitterteich eine Rollstuhl- und Fußgängergruppe (RuF). Zusammen mit Friedrich Wölfl hat sie kürzlich ein Unified-Turnier für Tennis-Doppel auf Vereinsebene organisiert, was bayernweit in dieser Kombination einmalig sein dürfte.

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„Unified“ bedeutet, dass auf jeder Seite des Tennisnetzes eine Person mit und eine ohne Behinderung als Team zusammenspielen. Mithin ist es der Idealfall für inklusiven Sport. Freilich geht es nur in zweiter Linie ums Gewinnen, in erster Linie geht es darum, miteinander Bälle zu schlagen und dabei miteinander Spaß zu haben.

Erfolgreiches Turnier

Gemeldet waren fünf Doppel aus dem eigenen Verein. Jedes musste gegen jedes andere einen Satz spielen, was zu zehn Paarungen führte. Die Teilnehmer gehörten drei Generationen an, zwischen dem jüngsten und dem ältesten lagen mehr als 60 Jahre Altersunterschied, die Beeinträchtigungen waren ganz unterschiedlich.

Gewonnen haben mit gleich viel Siegen Luca Selch/Dagmar Selch und Doris Scharnagl-Lindinger/Jaqueline Jettke. Ebenfalls gleichauf lagen mit zwei Siegen Hannes Schmid/Luis Wein und Hans Kern/Martin Schmid. Hans Kern, stellvertretender Abteilungsleiter, war aktuell fußverletzt und spielte wie Doris und Hannes in einem Rollstuhl. Ohne Sieg blieben Daniel Gleißner/Friedrich Wölfl. Nach den oft aufregenden und anstrengenden Ballwechseln setzte man sich im Clubhaus zu einem Abschlussessen zusammen, erinnerte an manche Zauber-Rückhand und sammelte neue Kräfte.

Ausblick und Pläne für die Zukunft

Doris Scharnagl-Lindinger gewann dem besonderen Event viel ab: „Wir trainieren jetzt seit fünf Jahren regelmäßig und haben auch schon bei mehreren landesweit ausgeschriebenen Turnieren mit zwei oder drei Teams teilgenommen. Natürlich sind wir stolz darauf, dass wir so etwas jetzt im eigenen Verein auf die Beine stellen konnten. Und wir suchen weiter Mitspieler – mit und ohne Behinderung.“

Eine interessante Begegnung steht für die RuF-Gruppe im September an: Der Inklusionsstützpunkt des ESV Deggendorf hat sie eingeladen, man will mit der dortigen Rollstuhlgruppe einige Spiele austragen.

Interessiert?

Interessenten möchten sich per E-Mail an scharnagld@aol.com melden.