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Gesundheitszentrum Halmesricht (3): Vision für Modellregion Nordoberpfalz nimmt Gestalt an

Halmesricht. Ein Longevity-Hotel mit medizinischem Fokus, naturnaher Architektur und Kooperationen mit der OTH Amberg-Weiden – das Hotelprojekt in Halmesricht soll weit mehr sein als eine Unterkunft. Interview mit Christian Engel, Architekt Christian Schönberger und Baureferent Alkmar Zenger.

Gesundheitszentrum Halmesricht (3): Vision für Modellregion Nordoberpfalz nimmt Gestalt an

Architekt Christian Schönberger erläutert die Planung für das „Zentrum für gesundes Leben“ in Halmesricht. Baureferent Alkmar Zenger unterstützt das Projekt. Foto: Jürgen Herda

Herr Engel, was ist das übergeordnete Ziel dieses Hotels?

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Engel: Wir denken an ein Gesundheits- oder Longevity-Hotel. Kein Tegernsee-Elitenkonzept, sondern etwas, das für die Region bezahlbar ist – etwa 400 Euro pro Tag mit Anwendungen und Unterkunft. In Kombination mit der OTH, Prof. Schmidkonz, BioVariance – das kann ein Leuchtturmprojekt für Prävention statt Klinikbetrieb werden.

Zenger: Für das Anbindungsgebot ist auch die Festlegung auf eine Zielgruppe entscheidend. Wir wollen keine Konkurrenz zur Innenstadt-Hotellerie.

Ein Hotel mit medizinischer Anwendung, ruhig gelegen und architektonisch eingebettet, ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Baureferent Alkmar Zenger
Investor Christian Engel (BHS Corrugated) zeigt für das „Zentrum für gesundes Leben“ in Halmesricht Perspektiven für Stadt und Region auf. Foto: Jürgen Herda

Können Leistungen über die Kassen abgerechnet werden?

Engel: Teilweise ja. Es gibt neue Modelle – aber auch da wird sich in den nächsten Jahren noch viel bewegen. Wir wollen jedenfalls kein elitäres Gesundheitsresort, sondern ein Angebot mit echter Wirkung.

Was sagen Sie zur anhaltenden Kritik, Ihre angrenzende Pferderanch im Außenbereich sei eine Art Geschenk für einen verdienten Unternehmer?

Engel: Diese Unterstellungen sind unfair. Das Gestüt wurde legal genehmigt.

Wenn man das Projekt erweitert und etwa Therapiereiten integriert, wäre das auch denkbar – aber das ist keine Voraussetzung.

Investor Christian Engel

Zenger: Ich sehe das differenzierter. Baurechtlich ist die Ranch ein genehmigtes Objekt im Außenbereich. Die Integration ins Hotelkonzept müsste sauber begründet werden – etwa über therapeutische Angebote. Das würde die Planung aber deutlich komplexer machen.

Baureferent Alkmar Zenger unterstützt die Planung für das „Zentrum für gesundes Leben“ in Halmesricht. Foto: Jürgen Herda

Und wie groß soll das Hotel werden?

Engel: Das ist noch offen. Typischerweise sagt man: Unter 100 Zimmern rechnet sich ein Hotel nicht – aber wir sprechen hier nicht vom Standardbetrieb. Auch kleinere Einheiten, wie in Moosbach mit 25 bis 30 Zimmern, funktionieren.

Schönberger: Die Architektur muss zur Funktion passen. Wir planen kein massives Bauwerk, sondern einen organischen, erdverbundenen Körper mit ruhigen Zonen.

Wenn ich Entspannung will, brauche ich keinen Balkon mit 50 Leuten daneben.

Architekt Christian Schönberger

Zenger: Genau das spielt uns in die Karten: Die Einbindung in die Landschaft, die maßvolle Nutzung – das hilft uns bei der Argumentation gegenüber der Landesplanung.

Planung für das „Zentrum für gesundes Leben“ in Halmesricht von Architekt Christian Schönberger. Foto: Jürgen Herda

Gesundheit trifft Region

  • Zielgruppe: Menschen aus der Region, Gesundheitsgäste, keine Rucksacktouristen
  • Modellregion: Kooperation mit OTH, Schmidkonz, BioVariance
  • Leistungen: präventive Anwendungen, ggf. teils Kassenleistung
  • Zimmerzahl: flexibel – zwischen 30 und 100 denkbar
  • Einbindung Ranch: optional, bei therapeutischer Nutzung
  • Vision: Flaggschiff-Projekt für medizinische Nachhaltigkeit im ländlichen Raum.